Hanna-Jursch-Preis – Wikipedia
Der Hanna Jursch-Preis ist ein Preis, mit dem herausragende wissenschaftlich-theologische Arbeiten aus der Perspektive von Frauen gewürdigt werden. Eine achtköpfige Jury aus wissenschaftlicher Theologie und kirchlicher Praxis schlägt alle zwei Jahre dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland[1] einen Preisträger vor.
Die Auszeichnung ist nach Hanna Jursch (1902–1972) benannt, der ersten Frau, die einen Lehrstuhl an einer theologischen Fakultät einer deutschen Universität innehatte. Die Preisverleihung findet in der Regel an der ehemaligen Wirkungsstätte von Hanna Jursch, der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, statt. Davon abgewichen wurde unter anderem 2012, wo am Ort der Preisträgerin in der Philipps-Universität Marburg die Übergabe gefeiert wurde.[2] Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert (Stand 2020). Seit 2014 wird auch ein Nachwuchspreis vergeben, der mit 1.000 Euro dotiert ist.
Ausgezeichnete Arbeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2001/2002 Hannelore Erhart, Ilse Meseberg-Haubold und Dietgard Meyer[3][4][5] – Katharina Staritz (1903–1953). Von der Gestapo verfolgt, von der Kirchenbehörde fallengelassen. Dokumentation Band 1: 1903–1942, Neukirchen-Vluyn 1999, ISBN 978-3-7887-1682-0
- 2003 Christiane Kohler-Weiß[6] – Schutz der Menschwerdung. Der Schwangerschaftsabbruch als Thema der evangelischen Ethik. Gütersloh 2003 ISBN 978-3-579-05413-1
- 2005 Britta Konz[7][8] – Bertha Pappenheim: Ein weiblich-jüdisches Projekt der Moderne? Die religiöse Grundlegung von Frauenemanzipation, sozialer Arbeit und Pädagogik. (Dissertation, veröffentlicht unter dem Titel Bertha Pappenheim (1859–1936). Ein Leben für jüdische Tradition und weibliche Emanzipation. Frankfurt New York 2006, ISBN 978-3-593-37864-0)
- 2007 Elisabeth Naurath[9] – Mit Gefühl gegen Gewalt. Mitgefühl als Schlüssel ethischer Bildung in der Religionspädagogik.
- 2009 Regina Sommer[10] – Von der Bereitung zum Leben – Impulse für eine Theologie und Praxis der Kindertaufe unter Einbeziehung der Elternperspektive.
- 2011 Ruth Poser[11] – Es stand dort geschrieben: Tiefstes Wehklagen, Ach und Weh (Ezechiel 2,10b): Das Ezechielbuch als Trauma-Literatur.
- 2015 Ulrike Witten[12] – Diakonisches Lernen an Biographien.
- 2017/18 Aliyah El Mansy[13] – Exogame Ehen. Die traditionsgeschichtlichen Kontexte von 1 Kor 7,12-16.
- 2019/20 Sarah Jäger[14] – Bundesdeutscher Protestantismus und Geschlechterdiskurse 1949–1971. Eine Revolution auf leisen Sohlen.
- 2021/22 Anna Löw – Das Motiv der Schöpfung als Geburt durch JHWH.
- 2023/24 Florence Häneke – Was mich lebendig macht – Eine Studie zu queerer pastoraler Identität. Caroline Teschmer – Perspektiven einer körpersensiblen Religionspädagogik des Jugendalters.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- epd Dokumentation 27/2008, Hanna-Jursch-Preis 2008 (Inhaltsverzeichnis ( vom 6. Oktober 2007 im Internet Archive))
- epd Dokumentation 51/2005, Hanna-Jursch-Preis 2005, u. a. mit der Laudatio durch Helga Kuhlmann (Paderborn)
- epd Dokumentation 30/2003, Hanna-Jursch-Preis 2003, u. a. mit der Laudatio durch die Vorsitzende der Jury Helga Kuhlmann
- epd Dokumentation 17/2002, Hanna-Jursch-Preis 2001/2002, u. a. mit der Laudatio durch den Vorsitzenden der Jury Eberhard Busch
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise, Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bestimmungen für die Vergabe des Preises ( vom 29. September 2007 im Internet Archive)
- ↑ Einladung zur Verleihung des Hanna-Jursch-Preises der EKD an Dr. Ruth Poser ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Eberhard Röhm in „Evangelisch getauft - als Juden verfolgt“, S. 246
- ↑ Rat der EKD vergibt erstmalig Hanna-Jursch-Preis ( vom 9. Juli 2007 im Internet Archive)
- ↑ Bericht über die Preisverleihung auf der EKD-Internetseite 2002 ( vom 29. September 2007 im Internet Archive)
- ↑ Grußwort des EKD-Ratsvorsitzenden Manfred Kock anl. der Verleihung des Hanna-Jursch-Preises der EKD 2003
- ↑ Festrede zur Preisverleihung an Britta Konz 2005
- ↑ Danksagung der Preisträgerin des Hanna-Jursch-Preises 2005 Britta Konz ( vom 6. Oktober 2007 im Internet Archive)
- ↑ Informationsdienst Wissenschaft 12. Dezember 2007
- ↑ Marburger Theologin Regina Sommer erhält Jursch-Preis ( des vom 9. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ EKD verleiht Hanna-Jursch-Preis bei landeskirche-hannovers.de; abgerufen am 22. Januar 2012
- ↑ EKD: Hanna-Jursch-Preis für Wittenberger Theologin. In: ekd.de. 22. März 2016, abgerufen am 29. Juni 2016.
- ↑ Rat der EKD vergibt den Hanna-Jursch-Preis und Hanna-Jursch-Nachwuchspreise. In: ekd.de. 3. Juli 2018, abgerufen am 4. Juli 2018.
- ↑ „Revolution auf leisen Sohlen“. In: ekd.de. 18. Dezember 2020, abgerufen am 4. März 2021.