Hauffs Märchenmuseum – Wikipedia
Daten | |
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Ort | Alte Reichenbacher Straße 1, 72270 Baiersbronn |
Art | Literatur- und Heimatmuseum |
Gründungsdatum | 1997 |
Besucheranzahl (jährlich) | 3000 |
Betreiber | Gemeinde Baiersbronn |
Leitung | Otto Züfle |
Website | |
ISIL | DE-MUS-978314 |
Das 1997 gegründete Hauffs Märchenmuseum ist ein Literatur- und Heimatmuseum in Baiersbronn im Landkreis Freudenstadt in Baden-Württemberg. Mittelpunkt der Ausstellung ist das Märchen Das kalte Herz von Wilhelm Hauff (1802–1827).[1] Neben der literarischen Würdigung wurde die Geschichte des „Großen Holzschlags“ im Schwarzwald währende der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts für das Publikum aufgearbeitet.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum ist in einem historischen Gebäude des Baiersbronner Oberdorfes untergebracht. Hauff hatte wohl verwandtschaftliche Beziehungen zu Baiersbronn, die er in Das kalte Herz einfließen ließ. So wird vermutet, dass der reiche Waldbesitzer Johann Georg Klumpp aus Schwarzenberg der Figur des Holländermichel als Vorlage diente.[3] Im selben Haus sind außerdem das Standesamt und andere Gemeindeämter untergebracht.[3]
Das Museum wurde von Anfang an mit Leihgaben der Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg (alim), die dem Deutschen Literaturarchiv Marbach (DLA) angeschlossen ist, unterstützt und weiter gefördert.[2][4]
Museum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zunächst wird der Besucher in Wilhelm Hauffs Lebensdaten eingeführt.[3]
Ausgehend von dem Märchen Das kalte Herz wird im Baiersbronner Museum die Geschichte von Köhlern, Flößern, Glasmachern und Holzhändlern veranschaulicht.[5] Der magische Satz aus Das kalte Herz, mit dem Unterstützung für ein Leben im Reichtum herbeigerufen werden kann, ist:
„Schatzhauser im grünen Tannenwald, Bist schon viel hundert Jahre alt, Dir gehört all Land, wo Tannen stehn, Läßt dich nur Sonntagskindern sehn.“
Dann bietet das Museum eine Zusammenstellung von Hauffs Märchen mit entsprechenden Buchbeispielen. In der Ausstellung und den Führungen soll zudem darauf aufmerksam gemacht werden, dass Hauffs romantische und poetische Ader einhergeht mit einem wachen, kritischen Geist, der neben der Unterhaltung auch Geschichtsverständnis und Zeitkritik vermitteln will. Neben Ausstellungsvitrinen mit Erstausgaben und Exponaten aus Hauffs Leben steht für Erwachsene eine Hör- und Videostation bereit. Kinder können in Märchenbüchern lesen und die Spiel- und Bastelecke nutzen.[3][6]
Nicht nur literarische und damit in Zusammenhang stehende Exponate sind zu sehen. Im Obergeschoss des Gebäudes werden das Glasmacherhandwerk und der Holzhandel während der Industrialisierung von Baiersbronn thematisiert.
Einmal im Monat treten die Märchenerzählerinnen Ariana Fackel und Sybille Schneider-Müller in Aktion. Mehrmals jährlich unterhält Anna Lena Link das Publikum mit Märchenwendepuppen.[2]
Literatur (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heimat- und Kulturverein der Gesamtgemeinde Baiersbronn (Hrsg.): Georg Schaible. Gemälde und Zeichnungen mit Motiven aus dem oberen Murgtal. Rückschau auf die Ausstellung im Hauff-Museum anlässlich des ersten Todestages des Künstlers vom 12. Juni 2008 bis zum 13. Juli 2008. Einführung von Sascha Falk, Illustrator Willy Baumgart. Heimat- und Kulturverein Baiersbronn, Baiersbronn 2008, DNB 1022956329.
- Heimat- und Kulturverein der Gesamtgemeinde Baiersbronn (Hrsg.): Fünf Baiersbronner Maler geben einen Einblick in das Kunstschaffen im oberen Murgtal während des 20. Jahrhunderts. Rückschau auf die Ausstellung im Hauff-Museum vom 14. August 2008 bis zum 12. Oktober 2008. Einführung von Sascha Falk, Illustrator Willy Baumgart. Heimat- und Kulturverein Baiersbronn, Baiersbronn 2008, DNB 1022956132.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizieller Internet-Auftritt von Hauffs Märchenmuseum
- Hauffs Märchen-Museum. In: Leo-BW.de. Abgerufen am 20. Mai 2023.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hauffs Märchen-Museum. LEO-BW, abgerufen am 20. Mai 2023.
- ↑ a b c Monika Braun: Baiersbronn: Hauff war ein Januskopf. Schwarzwälder Bote, 23. Dezember 2018, abgerufen am 20. Mai 2023.
- ↑ a b c d Monika Braun: Heimatgeschichte verpackt in Märchen. 16. Januar 2013, abgerufen am 20. Mai 2023.
- ↑ Ulrich Raulff: Jahresbericht der Deutschen Schillergesellschaft 2013/2014. In: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft. Band 58. De Gruyter, 2014, S. 685.
- ↑ Hauff Märchenmuseum. Nationalparkregion Schwarzwald, abgerufen am 20. Mai 2023.
- ↑ Hauffs Märchenmuseum, Baiersbronn. Abgerufen am 20. Mai 2023.