Heidelbeer-Stricheule – Wikipedia
Heidelbeer-Stricheule | ||||||||||||
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Heidelbeer-Stricheule (Hyppa rectilinea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hyppa rectilinea | ||||||||||||
(Esper, 1788) |
Die Heidelbeer-Stricheule (Hyppa rectilinea), auch Heidelbeerwald-Stricheule, Stricheule, Heidelbeer-Krauteule genannt[1] ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flügelspannweite der Falter beträgt 33 bis 41 Millimeter.[2] Die Vorderflügel weisen starke Kontraste auf. Während das Mittelfeld überwiegend dunkelbraun gefärbt ist, sind die Zeichnungselemente im Wurzel- und im Saumfeld von weißgrauer Farbe. Die innere Querlinie ist sehr stark gezackt. Ring- und Nierenmakel sind hellgrau gefärbt, heben sich oftmals aber nur undeutlich ab. Auffällig ist ein großes, weißliches W in der Wellenlinie. Für die Art charakteristisch sind eine breite dunkle Wurzelstrieme sowie einige schwarze Striche in der Submarginalregion. Die Hinterflügel sind zeichnungsarm graubraun gefärbt.
Erwachsene Raupen variieren dunkelgelb bis rotbraun. Die Rückenlinie ist schmal, die Nebenrückenlinien sind nur undeutlich gezeichnet. Die Seitenstreifen sind schmal, weißlichgelb gefärbt mit einer welligen, oberen Begrenzung. Auf dem 8. Abdomensegment ist die Seitenlinie zu einem breiten, gelben Fleck vergrößert. Auf dem Rücken sind dunkle rautenförmige Flecke ausgebildet.[3]
Die schlanke Puppe ist braun gefärbt. Der Kremaster ist mit zwei Dornen besetzt[4].
Geographische Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art kommt in Europa von Schottland im Westen über Zentral- und Nordeuropa sowie in Südeuropa in zersplitterten Arealen, insbesondere in den Gebirgen vor. In Frankreich ist die Art im Wesentlichen auf Vogesen und die die Alpengebiete beschränkt mit Ausnahme von isolierten Vorkommen in den Ardennen, dem Zentralmassiv und den Pyrenäen. Weiter östlich erstreckt sich das Verbreitungsgebiet durch Sibirien[5] und Ostsibirien bis zum Pazifik.[6]
Die Heidelbeer-Stricheule bevorzugt Nadelwälder, moorige Heiden sowie Hochmoorflächen.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Heidelbeer-Stricheule bildet eine Generation pro Jahr. Die Falter fliegen von Ende Mai bis Anfang August. Die Falter sind nachtaktiv und erscheinen an künstlichen Lichtquellen und sehr gerne an Ködern.[2] Die Eier werden einzeln oder in kleinen Gruppen auf die Blätter der Raupennahrungspflanzen abgelegt. Die Raupen sind nachtaktiv und fressen bevorzugt an Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus)[6], Rauschbeere (Vaccinium uliginosum) sowie anderer Heidelbeer- (Vaccinium), Brombeer- (Rubus) oder Weidenarten (Salix). Sie überwintern in einem Hibernarium am Boden und verpuppen sich erst im folgenden Frühjahr. Die Puppenruhe dauert etwa drei Wochen. In der Zucht kann sich die Raupe auch ohne Überwinterung weiterentwickeln[3].
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland kommt die Heidelbeer-Stricheule in unterschiedlicher Anzahl vor und wird auf der Roten Liste gefährdeter Arten auf der Vorwarnliste geführt.[7]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rote Listen bei Science4you
- ↑ a b Fibiger & Hacker (2007: S. 182/3)
- ↑ a b Ahola & Silvonen (2009: S. 99/100)
- ↑ Forster & Wohlfahrt (1971: S. 122)
- ↑ G. S. Zolotarenko and V. V. Dubatolov: A check-list of Noctuidae (Lepidoptera) of the Russian part of the West Siberian Plain. Far Eastern Entomologist, 94: 1-23, Wladiwostok 2000 ISSN 1026-051X PDF ( des vom 20. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Steiner (1997: S. 358–361)
- ↑ Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 3-89624-110-9.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 4: Eulen. (Noctuidae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03752-5.
- Axel Steiner: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 6. Nachtfalter IV (Noctuidae 2. Teil). Ulmer Verlag Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-3482-9.
- Matti Ahola und Kimmo Silvonen: Larvae of Northern European Noctuidae. Vol. 2. 672 S., 2008, ISBN 978-952-92-2888-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- www.lepiforum e.V. Fotos
- www.schmetterlinge-deutschlands.de Gefährdung
- www.faunaeur.org Taxonomie (englisch)