Heiligenstock (Solingen) – Wikipedia
Heiligenstock Stadt Solingen | ||
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Koordinaten: | 51° 10′ N, 7° 0′ O | |
Höhe: | etwa 116 m ü. NHN | |
Postleitzahl: | 42697 | |
Vorwahl: | 0212 | |
Lage von Heiligenstock in Solingen | ||
ehem. Schule Heiligenstock |
Heiligenstock ist eine Ortslage im Stadtteil Ohligs der bergischen Großstadt Solingen.
Lage und Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heiligenstock, früher eine solitäre Ortslage, ist heute eine Wohnstraße zwischen dem Ohligser Stadtteilzentrum am Markt und dem Ort Rennpatt. Die Gebäude der ehemaligen Hauptschule Ohligs am Heiligenstock werden wechselweise von verschiedenen Schulen als Dependance genutzt. Im Südwesten ist auf der Fläche der ehemaligen Textilfabrik OLBO die Wohnsiedlung Olbo-Park entstanden, eine weitere Wohnsiedlung mit dem Namen O-Quartier wurde bis Anfang 2023 errichtet.
Benachbarte Orte sind bzw. waren (von Nord nach West): Keusenhof, Kottendorf, Schleifersberg, Kullen, Rennpatt, Suppenheide, Hüttenhaus, Scheid, Bockstiege sowie die ehemalige Hofschaft Ohligs.
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bezeichnung des Ortes rührt wohl von einem uralten Buchenstock her (also einem Baumstumpf, der wieder austreiben kann), den die Überlieferung heilig nannte.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heiligenstock entstand im Jahre 1730 durch Errichtung eines Schulgebäudes auf freiem Feld zwischen Ohligs und Rennpatt. Das neue Schulhaus der Schnitterter Honschaftsschule konnte 1735 eingeweiht werden. Es wurde bis 1835 genutzt, als schräg gegenüber ein neues Schulhaus entstand.[1] Dieses Schulgebäude Heiligenstock ist noch vorhanden und steht heute unter Denkmalschutz.[2]
Heiligenstock wurde in den Ortsregistern der Honschaft Schnittert geführt, später entstanden auch erste Wohnhäuser im Ort. Die Preußische Uraufnahme von 1844 verzeichnet den Ort lediglich als Schule. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort hingegen nicht verzeichnet.[3] In der Karte vom Kreise Solingen aus dem Jahr 1875 des Solinger Landmessers C. Larsch erscheint der Ort erneut als Heiligenstock.[4]
Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Heiligenstock zur Bürgermeisterei Merscheid, die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde.
1815/16 lebten sechs, im Jahr 1830 acht Menschen im als Etablissement bezeichneten Wohnplatz.[5][6] 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Merscheid innerhalb der Bürgermeisterei Merscheid, dort lag er in der Flur III. Ohligs. Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit ein Schulgebäude, ein Wohnhaus und ein landwirtschaftliches Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 16 Einwohner im Ort, davon zwei katholischen und 14 evangelischen Bekenntnisses.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit fünf Wohnhäusern und 37 Einwohnern auf.[7]
Der Ort verlor seine solitäre Lage Ende des 19. Jahrhunderts, als er in der geschlossenen Bebauung der expandierenden Stadt Ohligs aufging.
Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde der Ort in die neue Großstadt Solingen eingemeindet. Die ehemalige Schulstraße erhielt aufgrund der Dopplung des Straßennamens nach der Städtevereinigung am 26. April 1935 den Namen Heiligenstock.[8] In den 1970er Jahren entstand neben dem Schulgebäude Heiligenstock ein Neubau für die Hauptschule Ohligs. Die Hauptschule Ohligs wurde 2012 geschlossen, das Schulgebäude wird seither wechselweise von verschiedenen Schulen als Dependance genutzt, wenn andere Schulstandorte durch Sanierungen nicht nutzbar sind.[9]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Marina Alice Mutz: Alte Schulen und Schulgebäude in Solingen – Ohligs. Abgerufen am 2. Januar 2021.
- ↑ Stadt Solingen: Denkmalliste Solingen. 1. August 2018, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2021; abgerufen am 1. Januar 2021.
- ↑ Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
- ↑ C. Larsch: Karte vom Kreise Solingen im Regierungsbezirke Düsseldorf, 1875, abrufbar über den digitalen Historischen Atlas der Stadt Solingen
- ↑ a b Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
- ↑ Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
- ↑ Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen. Solingen 1936
- ↑ Anja Kriskofski: Die letzte Solinger Hauptschule schließt. In: Solinger Tageblatt. 2. Juli 2019, abgerufen am 2. Januar 2021.