Helmschnecken – Wikipedia

Cassidae

Eine Helmschnecke gräbt im Sand

Systematik
Überordnung: Caenogastropoda
Ordnung: Sorbeoconcha
Unterordnung: Hypsogastropoda
Teilordnung: Littorinimorpha
Überfamilie: Cassoidea
Familie: Cassidae
Wissenschaftlicher Name
Cassidae
Latreille, 1825
Gehäuse von Semicassis pyrum

Die Helmschnecken (Cassidae) sind eine Familie mariner Schnecken, die in flachen subtropischen und tropischen Meeren auf Weichböden leben. Sie leben räuberisch und fressen fast ausschließlich Stachelhäuter (Echinodermata).

Die Gehäuse sind rechtsgewunden und eiförmig. Sie können trochospiral bis konvolut aufgerollt sein, d. h. die letzten Windungen umgreifen die vorigen Windungen vollständig. Die Mündung kann oval sein, aber auch schlitzartig und sich über die gesamte Länge des Gehäuses erstrecken. Die Adultgröße reicht von etwa 1,7 cm bis zu 40 cm. Der Fuß ist groß und sehr muskulös mit einem großen Propodium. Im Gegensatz zu den verwandten Tonnenschnecken (Tonnidae) besitzen die Helmschnecken hornige Opercula. Die Fortpflanzungsstrategien sind innerhalb der Familie recht unterschiedlich. Bei vielen Arten ist ein Sexualdimorphismus ausgeprägt: Die weiblichen Tiere werden größer als die Männchen. Die Eigelege umfassen zwischen einigen Hundert bis mehrere Zehntausend Eikapseln, die auf einem Hartgrund abgelegt werden. Oft werden die Gelege vom Muttertier bewacht. In diesen Fällen sind die verhältnismäßig wenigen Eier (einige hundert) dotterreich, und es schlüpfen bereits kleine fertige Tierchen. In anderen Fällen können aus den Gelegen mit dotterarmen Eiern bis über 100.000 Veliger-Larven schlüpfen, die sich dann von Plankton ernähren.

Die Vertreter der Familie Cassidae sind in den tropischen und subtropischen Meeren zum Teil weit verbreitet. Zu den im Indopazifik häufigen Arten gehören z. B. Cassis cornuta (Linnaeus, 1758), Cypraecassis rufa (Linnaeus, 1758), Semicassis bisulcata (Schubert & Wagner, 1829), Phalium glaucum (Linnaeus, 1758), Phalium areola (Linnaeus, 1758), Casmaria erinacea (Linnaeus, 1758) und Casmaria ponderosa (Gmelin, 1791). Eine sehr wichtige Rolle als Fressfeinde von Seeigeln im westlichen Atlantik und der Karibik spielen dagegen Cassis tuberosa (Linnaeus, 1758) und Cassis flammea (Linnaeus, 1758).

Cassidae leben vor allem im Gezeiten- und flachen Küstenbereich, können aber auch bis in etwa 1.100 m Meerestiefe vordringen. Sie siedeln in der Regel auf Weichsubstraten, suchen aber zur Eiablage auch Hartgründe auf. Sie leben räuberisch von Stachelhäutern (Echinodermata) wie Seegurken, Schlangensternen, Seesternen und Seeigeln. Kleinere Beute, wie z. B. kleine Seegurken und Schlangensterne werden ganz verschlungen. Seeigel und Seesterne werden angebohrt und ausgefressen oder in Stücken gefressen.

Die Familie wird von Bouchet und Rocroi als Unterfamilie zur jüngeren (= später aufgestellten) Familie Tonnidae gestellt. Dies ist nach den IRZN nicht korrekt. Millard (1997) und Riedel (2000) stellen sie daher in die Überfamilie Cassoidea. Bouchet und Rocroi listen vier Unterfamilien innerhalb der Cassidae auf:

Die Tonnidae (Tonnenschnecken) werden von der Mehrzahl der Autoren jedoch als eigenständige Familie innerhalb der Überfamilie Cassoidea angesehen; daher wird Bouchet und Rocroi in diesem Punkt nicht gefolgt.

Nach Kreipl (1997) ergibt sich folgende Untergliederung:

Dieser systematischen Untergliederung folgt auch Gofas (2011) weitgehend.

Wirtschaftliche Bedeutung

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Das Fleisch der großen Helmschnecken-Arten wird in vielen Ländern gegessen. Auch unter Schneckensammlern erfreut sich die Familie großer Beliebtheit.

  • Philippe Bouchet & Jean-Pierre Rocroi: Part 2. Working classification of the Gastropoda. Malacologia, 47: 239-283, Ann Arbor 2005, ISSN 0076-2997.
  • Serge Gofas: Cassidae. World Register of Marine Species. http://www.marinespecies.org/aphia.php?p=taxdetails&id=22999. Abgerufen am 7. März 2011.
  • Kurt Kreipl: Recent Cassidae. 151 S., Verlag Christa Hemmen, Wiesbaden 1997, ISBN 3-925919-24-4.
  • Victor Millard: Classification of the Mollusca. A Classification of World Wide Mollusca. Rhine Road, Südafrika 1997, ISBN 0-620-21261-6.
  • Winston Ponder & David Lindberg: Towards a phylogeny of gastropod molluscs; an analysis using morphological characters. Zoological Journal of the Linnean Society, 119: 83-265, London 1997, ISSN 0024-4082.
  • Frank Riedel: Ursprung und Evolution der „höheren“ Caenogastropoda. Berliner Geowissenschaftliche Abhandlungen, Reihe E, Band 32, Berlin 2000, 240 S., ISBN 3-89582-077-6.
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