Hermannsbrunn – Wikipedia

Hermannsbrunn
Stadt Rötz
Koordinaten: 49° 24′ N, 12° 32′ OKoordinaten: 49° 24′ 13″ N, 12° 32′ 28″ O
Höhe: 539 m
Einwohner: 22 (Format invalid)
Postleitzahl: 92444
Vorwahl: 09976
Hermannsbrunn (Bayern)
Hermannsbrunn (Bayern)
Lage von Hermannsbrunn in Bayern

Hermannsbrunn ist ein Ortsteil der Stadt Rötz im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]

Hermannsbrunn liegt 2,9 Kilometer östlich der Bundesstraße 22, 3,2 Kilometer westlich der Staatsstraße 2150 und 7 Kilometer nördlich von Rötz. Südlich von Hermannsbrunn entspringt der Kasbach, Oberlauf des Blabmühlbaches. Nordöstlich von Hermannsbrunn fließt der Buchbach in Richtung Südosten. Östlich von Hermannsbrunn erhebt sich der 567 Meter hohe Steinbierl und westlich der 609 Meter hohe Buchberg.[2][3]

Hermannsbrunn (auch: Hermannsprunne, Hermansbrunnin, Hermansprun, Hermanßbron, Hermansbrun, Hörlpron, Hörmansprün) wurde 1194 erstmals schriftlich erwähnt. In einer Urkunde von 1194 erschien Otto de Hermannsprunne als Zeuge einer Schenkung zugunsten des diepoldingischen Hausklosters Reichenbach.[4]

Im Urbar des Klosters Walderbach von 1249 war Hermannsbrunn verzeichnet.[5] 1286 erhielt Wolfram von Hermannsbrunn einen Hof und zwei Lehen in Hermannsbrunn vom Abt des Klosters Walderbach.[6] Im Leuchtenberger Lehenbuch von 1396 wurde der Joppenhof in Hermannsbrunn als Eigentum von Ulrich Trunkel, gekauft von Hekchlin zu Heczmansdorf, aufgeführt. Diesen Joppenhof (auch: Goppenhof) hatte Peter Häkchel zu Lehen.[7]

Im Verzeichnis der Erträge des Klosters Schönthal von 1429 wurde Hermannsbrunn aufgeführt.[8] Auch im Verzeichnis der grundbaren Dörfer, Höfe, Güter, Sölden und Mühlen des Klosters Walderbach von 1596 erschien Hermannsbrunn mit einem Hof.[9] 1505 verkaufte Jorg Rornstetter von der Rornstatt ein Gut in Hermannsbrunn an Heinrich von Gutenstein zu Schwarzenburg.[10][5] 1522 erschien es mit 2 Amtsuntertanen zum Amt Rötz zugehörig. Im Jahr 1522 gehörten Untertanen in Hermannsbrunn zum Kastenamt Rötz.[11][5] In einem Verzeichnis von 1588 wurden für Hermannsbrunn 1 Hof, 1 Gut, 2 Sölden und Mannschaften als zur Frais Schwarzenburg gehörig aufgeführt.[11][5]

1622 gab es dort 4 Mannschaften.[5] In den Steuerunterlagen des Pflegamts und der Stadt Rötz von 1630 wurde das Amt Rötz in Viertel eingeteilt. Hermannsbrunn gehörte zum 2. Viertel.[11] Es hatte 1 Hof, 1 Gut, 1 Gütl, 1 Sölde, 1 Hütmann und einen Hof zur Hofmark Treffelstein gehörig.[5]

1766 wurden für Hermannsbrunn 5 Anwesen: 1 Hof, 2 Güter und eine Sölde aufgeführt. Als grundbar zum Kloster Schönthal 2 Güter und zum Kloster Walderbach 1 Hof. 1792 gab es in Hermannsbrunn 4 Pflegamtsuntertanen, außerdem 1 Untertan und 1 Anwesen zugehörig zur Hofmark Arnstein und Hiltersried (inkorporiert nach Herzogau).[5][12][13] 1779 verkaufte Johann Nepomuk von Reisach, Inhaber der Hofmark Treffelstein, ein Gut und einen Untertanen in Hermannsbrunn an Joseph Ferdinand Voith von Voithenberg auf Herzogau.[10] 1797 fiel das Landsassengut Arnstein durch Erbschaft an Joseph Freiherr von Voithenberg. Dieser konnte jedoch nicht nachweisen, dass ihm persönlich die Landsassenfreiheit zustand. Deshalb wurden die Untertanen von Arnstein, darunter auch 1 Untertan in Hermannsbrunn, dem Landgericht Waldmünchen unterstellt.[14]

1808 hatte Hermannsbrunn 6 Anwesen. Der Gemeinde gehörte ein Hirtenhaus, das zusammen mit Fahnersdorf genutzt wurde. Außerdem gab es einen Weber.[5][12][13]

1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Hermannsbrunn zum Steuerdistrikt Diepoltsried. Der Steuerdistrikt Diepoltsried bestand aus den Dörfern Diepoltsried, Fahnersdorf und den Weilern Güttenberg und Hermannsbrunn.[15]

1820 wurden im Landgericht Waldmünchen Ruralgemeinden gebildet. Dabei kam Hermannsbrunn zur Ruralgemeinde Fahnersdorf. Zur Ruralgemeinde Fahnersdorf gehörten die Dörfer Fahnersdorf mit 11 Familien und Hermannsbrunn mit 9 Familien.[16][17]

1972 wurde die Gemeinde Fahnersdorf und damit auch Hermannsbrunn nach Rötz eingegliedert.[18][19]

Hermannsbrunn gehört zur Pfarrei Heinrichskirchen, früher Pfarrei Rötz, Filiale Heinrichskirchen.[20][21][22] 1997 hatte Hermannsbrunn 19 Katholiken.[22]

Einwohnerentwicklung ab 1820

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1820–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1820 9 Familien k. A.[16]
1838 52 6[23]
1861 59 23[24]
1871 42 32[25]
1885 48 7[26]
1900 41 6[27]
1913 45 8[28]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 51 6[29]
1950 33 6[30]
1961 27 6[31]
1970 21 k. A.[32]
1987 22 7[33]
2011 22 k. A.[1]

Nordöstlich von Hermannsbrunn befindet sich ein mittelalterliches und frühneuzeitliches Goldabbaurevier mit Gruben, Gräben und Halden.[34]

Einzelnachweise

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  1. a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 28. November 2022.
  2. a b Hermannsbrunn bei Bayernatlas. Abgerufen am 28. November 2022.
  3. a b Hermannsbrunn bei bavarikon.de. Abgerufen am 28. November 2022.
  4. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 13.
  5. a b c d e f g h Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 148.
  6. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 23, 24.
  7. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 31, 32.
  8. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 47.
  9. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 51–53.
  10. a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 106–108.
  11. a b c Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 71–74.
  12. a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 87.
  13. a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 88.
  14. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 166.
  15. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 171.
  16. a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 176.
  17. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 196.
  18. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 181.
  19. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 191.
  20. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 60.
  21. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 205.
  22. a b Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 238
  23. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 194 (Digitalisat).
  24. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 810, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  25. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 992, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  26. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 938 (Digitalisat).
  27. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 981 (Digitalisat).
  28. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 368 (Digitalisat).
  29. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 998 (Digitalisat).
  30. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 859 (Digitalisat).
  31. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 631 (Digitalisat).
  32. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 124 (Digitalisat).
  33. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 253 (Digitalisat).
  34. BLfD Denkmaldatenbank D-3-6541-0037. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 28. November 2022.