Hiebwaffe – Wikipedia
Hiebwaffe oder Hiebwaffen ist eine Sammelbezeichnung von Hieb- und Stichwaffen mit vorwiegend „hauend spaltender“ oder „spaltend schneidender“ Wirkung.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Hiebwaffe ist eine Klingenwaffe, die hauptsächlich dazu ausgelegt ist, mit einer Schneide die Kraft des Hiebes zu nutzen. Die Wirkungsweise der Klinge durch den Hieb ist spaltend sowie schneidend und ermöglicht Penetration. Hiebwaffen zählen auch zu den Blankwaffen, die mit der Muskelkraft des Besitzers geführt werden.[1][2][3]
Hiebwaffen wirken vorwiegend durch die Schärfe der Klinge. Die Übergänge zwischen den Hieb- und den Stichwaffen sowie den Schlagwaffen sind oft fließend, da beispielsweise Degen, Säbel oder Schwerter sowohl zum Hieb als auch zum Stechen oder zum Hiebfechten eingesetzt werden können. Hellebarden und viele andere Waffen verbinden verschiedenen Funktionen dadurch, dass sie aus mehreren Klingen mit verschiedener Wirkungsweise zusammengesetzt sind. Auch eine typische Schlagwaffe wie der Streitkolben kann mit Klingen versehen sein und somit als Hiebwaffe eingesetzt werden.[1][2][3]
- Beispiele für Hiebwaffen sind:
- zur Ordnung der Griffwaffen: Säbel, Schwerter (auch Hiebschwert), Korbschläger, Glockenschläger, Haudegen, Sax, Katzbalger
- zu anderen Gruppen: Streitaxt, Hellebarde (auch Helmbarte), Glefe
- Abgrenzungsbeispiel: Schlagwaffen oder Wurfwaffen wie beispielsweise Keulen zählen (mit wenigen Ausnahmen) nicht zu den Hiebwaffen.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wendelin Boeheim: Handbuch der Waffenkunde. Das Waffenwesen in seiner historischen Entwickelung vom Beginn des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. E. A. Seemann, Leipzig 1890, ISBN 3-8262-0212-0 (Textarchiv – Internet Archive – Erstauflage bis 2016 mehrfach nachgedruckt).
- August Demmin: Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwicklungen : Eine Enzyklopädie der Waffenkunde. Mit über 4500 Abbildungen von Waffen und Ausrüstungen sowie über 650 Marken von Waffenschmieden. Nachdruck der 3. Auflage, hier 4. Auflage, P.Friesenhain, Leipzig 1893. Severus-Verlag, Hamburg 2015, ISBN 978-3-95801-135-9 ([archive.org ]).
- David Harding (Hrsg.): Waffenenzyklopädie. 7000 Jahre Waffengeschichte. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-02894-4, S. 12–73 (englisch: Weapons : an international encyclopedia from 5000 B.C. to 2000 A.D. 1990. Übersetzt von Herbert Jäger, Martin Benz).
- Jan Šach: Illustriertes Lexikon der Hieb- & Stichwaffen. K. Müller, Erlangen 1999, ISBN 3-86070-792-2.
- Gerhard Seifert: Einführung in die Blankwaffenkunde, Fachwörterbuch der Blankwaffenkunde. Haiger 1982, DNB 880624213.
- George Cameron Stone: A glossary of the construction, decoration, and use of arms and armor in all countries and in all times together with some closely related subjects. Dover Publications, Mineola NY 1999, ISBN 0-486-40726-8 (englisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fachwörter der Blankwaffenkunde von Gerhard Seifert (PDF, 2 MiB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Gerhard Seifert: Einführung in die Blankwaffenkunde, Fachwörterbuch der Blankwaffenkunde.
- ↑ a b Wendelin Boeheim: Handbuch der Waffenkunde.
- ↑ a b David Harding (Hrsg.): Waffenenzyklopädie. 7000 Jahre Waffengeschichte. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-02894-4, S. 12 (englisch: Weapons : an international encyclopedia from 5000 B.C. to 2000 A.D. 1990. Übersetzt von Herbert Jäger, Martin Benz). .