Hindmosen – Wikipedia
Der Langdolmen im Hindmosen, auch Petersminde Langdysse[1] genannt, liegt westlich von Stenvad auf der Halbinsel Djursland. Das Großsteingrab stammt aus der Jungsteinzeit, etwa 3500–2800 v. Chr., und ist eine Megalithanlage der Trichterbecherkultur.
Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.[2]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gegend ist reich an Dolmen und bildet in vielerlei Hinsicht das nördliche Gegenstück zu der Konzentration um Nødager südlich des Kolindsund. Das Gebiet war im Neolithikum eine Insel. Der Hobby-Archäologe und Oberlehrer Nissen aus Ramten restaurierte im Jahre 1894 der Langdysse im Hindmosen, der 1887 unter Schutz gestellt worden war. Die Anlage lag wie viele Steingräber auf Djursland in der Nähe des Wassers. Heute ist sie von Nadelwald umgeben, aber im 19. Jahrhundert waren hier zahlreiche Felder, und Torfabbau wurde betrieben. Beim Bau lag der Dolmen auf einem flachen Hügel, umgeben von sumpfigem Marschland und offenem Wasser. Das Moor wuchs langsam und bildete das heutige Hochmoor, das im Sommer zumeist einen Zugang gestattet.
Das Südwest-Nordost ausgerichtete Hünenbett des ungefähr mittig liegenden Polygonaldolmens ist 25 m lang und 7,0 m breit. Von den Randsteinen des Hügels sind 33 erhalten oder ergänzt worden. Die gut erhaltene fünfeckige Kammer von 2,5 × 2,5 m hat im Südosten einen Zugang, von dem ein Tragsteinpaar erhalten ist. Von hier führt eine 29 m lange Rampe über das Moor, auf das trockene Land.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter V. Glob: Vorzeitdenkmäler Dänemarks Wachholtz, Neumünster 1967.
- Poul Henning Jensen: Natur- und Kulturführer für den Kreis Århus. Kreis Århus, Århus 1997, ISBN 87-90099-21-4.
- Karsten Kristiansen: På tur i Djurslands Fortid. Århus Amt – Landskabskontoret, Århus 1991 (Revideret, 3. oplag. ebenda 2002, ISBN 87-7906-246-6).
- Carsten Paludan-Müller: Stenaldergrave omkring Randers - otte Landskaber med Tidsdybde In: Årbog 1996 Kulturhistorisk Museum Randers S. 44 ff ISBN 87-88732-09-6
- Jakob Vedsted: Fortidsminder og kulturlandskab. En kildekritisk analyse af tragtbaegerkulturens fundmateriale fra Norddjursland. Forlaget Skippershoved, Ebeltoft 1986, ISBN 87-981329-5-4, S. 105–109
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Langdysser ist die in Dänemark gebräuchliche Bezeichnung für Dolmen, die in einem rechteckigen oder trapezoiden Hünenbett liegen, im Gegensatz dazu sind Runddolmen (runddysser) jene Dolmen, die im Rundhügel liegen
- ↑ Johannes Müller: Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. In: Hans-Jürgen Beier, Erich Claßen, Thomas Doppler, Britta Ramminger (Hrsg.): Varia neolithica VI. Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. Beiträge der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Neolithikum während der Jahrestagung des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e.V. in Schleswig, 9.–10. Oktober 2007 (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Bd. 56). Beier & Beran, Langenweißbach 2009, ISBN 978-3-941171-28-2, S. 7–16, hier S. 15.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beschreibung und Bild (englisch)
Koordinaten: 56° 27′ 26,6″ N, 10° 33′ 27,8″ O