Hinrich Meyer-Jungclaussen – Wikipedia

Hinrich Meyer-Jungclaussen, geboren als Hinrich Meyer, (* 22. September 1888 in Delmenhorst; † 19. März 1970 in Bad Berka) war ein deutscher Landschaftsarchitekt sowie freiberuflicher Gartengestalter und Landschaftsberater.

In den Jahren 1904 bis 1907 fuhr er als Kadett, Leichtmatrose und Matrose auf Kauffahrtei-Segelschiffen zur See.

Nach einer Gärtnerlehre 1907–1909 in Bremen war er bis 1910 in einer Baumschule in Elmshorn beschäftigt und absolvierte von 1910 bis 1912 ein Studium der Gartengestaltung (Gartentechnik und Gartenkunst) bei Willy Lange an der Königlichen Gärtnerlehranstalt zu Berlin-Dahlem. Nach dem Studium war er bis 1913 als Gartentechniker bei Gartenarchitekt Paul Smend in Osnabrück tätig. Im gleichen Jahr war er Leiter einer Parkanlage und Gartentechniker auf dem Rittergut von Puttkamer zu Lossin (Kreis Stolp in Pommern). Seinen ersten großen Auftrag als Gartenarchitekt hatte er 1913 in Vertretung für Prof. Lange in Wassenaar bei Den Haag.

Er nahm als Kriegsfreiwilliger bei der Kaiserlichen Marine am Ersten Weltkrieg teil, war an der Front in Flandern eingesetzt und wurde 1918 als Leutnant d. R. entlassen. Nach seiner Heirat 1918 mit der Tochter des Gartenbauunternehmers Heinrich Jungclaussen (1857–1946), Elisabeth Jungclaussen (1895–1951) in Frankfurt/Oder trug er den gemeinsamen Familiennamen Meyer-Jungclaussen. Ab 1918 war er als freiberuflicher Gartengestalter und Landschaftsberater tätig. Er war 1930 Mitbegründer der Fürst-Pückler-Gesellschaft in Muskau.

Nach seiner Übersiedlung 1932 nach Bad Berka in Thüringen hielt er dort Lehrgänge für Landschaftsgestaltung ab. Es folgten zahlreiche Lichtbildvorträge und Publikationen in Fachzeitschriften.

Von 1933 bis 1943 war er als Landschaftsanwalt und Landschaftsberater tätig. Am Zweiten Weltkrieg nahm er in den Jahren 1941–1944 teil. Nach dem Krieg gestaltete er in der DDR Talsperren, Parks und Friedhöfe. Ab 1960 war seine Berufsausübung durch eine ernste Augenerkrankung zunehmend eingeschränkt.

Wirken und Werke

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  • Landschaftsgutachten, Lichtbildvorträge und Publikationen in Fachzeitschriften:
    • Arbeitsdienst und Landschaftsbild, Jena, Neuenhahn 1933
    • Von der Eigenart und von der Schönheit bäuerlicher Dorflandschaft, Jena, Neuenhan 1933
    • Autobahn und Landschaftsbild, Berlin, "Die Autobahn" 1933/34
    • Heimatliche Landschaftspflege im Rahmen der Wirtschaft, Neudamm, Neumann 1937
  • Lehrgänge über Landschaftsberatungen;
  • Gründungsmitglied 1930 der Fürst-Pückler-Gesellschaft in Muskau, die bis 1945 bestand. Weitere Gründungsmitglieder waren u. a. Erich Maurer, Direktor der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau, Berlin-Dahlem. Hinrich Meyer-Jungclaussen war von 1930 bis 1935 Schriftführer und beschäftigte sich (in seinen Flugschriften für die Gesellschaft) unter anderem mit der landschaftlichen Eingliederung von Straßen und anderen Bauwerken:
    • Landstraße und Landschaftsbild, Muskau, Fürst Pückler-Gesellschaft 1931
    • Park und Landschaft, Muskau, Fürst Pückler-Gesellschaft 1931
    • Von der Bedeutung des Mutterbodens im Landstraßenbau, Muskau, Fürst Pückler-Gesellschaft 1931
    • Heimatliche Landschaftsgestaltung, Muskau, Fürst Pückler-Gesellschaft 1932
    • Landschaftliche Gestaltungsfragen im Braunkohlenbergbau-Gelände, Muskau, Fürst Pückler-Ges. 1933
  • Landschaftsanwalt im Reichsautobahnbau, Landschaftsberater des Reichsarbeitsdienstes, der Reichswasserstraßenverwaltung, Landschaftsberatung auf über 100 ostpreußischen Gütern. Als Landschaftsanwalt wurden 1934–1945 Garten- und Landschaftsarchitekten bezeichnet, die große staatliche Bauprojekte begleiteten, bei denen Aspekte der Landschaftspflege berücksichtigt werden sollten.
  • Landschaftsanwalt der Reichswasserstraßenverwaltung für die Saale-Talsperren AG (Weimar) und für die Weser-Main-Wasserstraßendirektion von Münden bis einschließlich des Bezirkes des Wasserstraßen-Vorarbeitenamts Eisenach.