Hochscherf (Odenthal) – Wikipedia

Hochscherf
Gemeinde Odenthal
Koordinaten: 51° 2′ N, 7° 11′ OKoordinaten: 51° 1′ 42″ N, 7° 10′ 49″ O
Höhe: 206 m ü. NN
Postleitzahl: 51519
Vorwahl: 02207
Hochscherf (Odenthal)
Hochscherf (Odenthal)

Lage von Hochscherf in Odenthal

Blick von Süden auf Hochscherf
Blick von Süden auf Hochscherf

Hochscherf ist ein Ortsteil in Oberodenthal in der Gemeinde Odenthal im Rheinisch-Bergischen Kreis. Er liegt zwischen Scheuren und Eikamp.[1]

Der Eigenname Hochscherf ist entstanden aus scerio – lat. für Scharmeister[2]auf der Höhe. Hochscherf und Scherf gehörten ursprünglich zusammen und bildeten zusammen ein Rittergut. Während des Spanischen Erbfolgekriegs hatten auch die Odenthaler ihre Beiträge zur Landesverteidigung zu leisten. In diesem Zusammenhang wird unter anderem ein „Hochscherffer Halfen“ aufgelistet. Er hatte 14 Faschinen und 12 Pfähle zu stellen.[1]

1301 erwarb die Abtei Altenberg den Hof von Christian von Hochscherf zum Betrieb eines Krankenhauses. Er blieb bis zur Aufhebung des Klosters in dessen Besitz.[3]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Miselohe, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als drei Höfe kategorisiert wurde und mit a. Scherf bezeichnet wurde.

Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als H. Scherven. Aus ihr geht hervor, dass Hochscherf zu dieser Zeit Teil von Oberodenthal in der Herrschaft Odenthal war.[4]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde die Herrschaft aufgelöst, und Hochscherf wurde politisch der Mairie Odenthal im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Odenthal im Kreis Mülheim am Rhein.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Hohen Scherf und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 und ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 auf Messtischblättern regelmäßig als Hochscherf verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Ein­wohner Wohn­gebäude Kategorie Bemerkung
1822[5] 15 Ackergut gen. Hochscherve
1845[6] 19 5 Ackergüter gen. Hoch-Scherve
1871[7] 20 2 Hofgüter
1885[8] 14 2 Wohnplatz
1895[9] 17 2 Wohnplatz
1905[10] 20 3 Wohnplatz

Der Ort gehörte zur katholischen Pfarre Odenthal. Seit 1910 gehört die Ortschaft kirchlich zum Rektorat Herrenstrunden, das 1918 eigenständige Pfarre wurde.[11]

Einzelnachweise

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  1. a b Gerd Müller: Odenthal, Geschichte einer Bergischen Gemeinde, Herausgegeben von der Gemeinde Odenthal, Odenthal 1976, S. 15ff.
  2. Schar (Profil) ist so viel wie ein vorprofiliertes Blech zum Beispiel für Metalldachdeckungen.
  3. Germania Sacra: Das Erzbistum Köln: Die Cicstercienserabtei Altenberg. de Gruyter.
  4. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  5. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  6. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  9. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  10. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
  11. Gerd Müller: Odenthal, Geschichte einer Bergischen Gemeinde. Herausgegeben von der Gemeinde Odenthal, Odenthal 1976