Ion Marin – Wikipedia

Ion Marin (* 8. Juli 1960 in Bukarest) ist ein rumänisch-österreichischer Dirigent und Musikpädagoge.

Ausbildung und Karriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ion Marin wurde als Sohn des Komponisten und Dirigenten Marin Constantin geboren. Er erhielt eine umfassende Ausbildung in den Bereichen Komposition, Klavier und Dirigieren an der Universität der Künste George Enescu und am Mozarteum, wo er sich auf das Dirigieren spezialisierte. 1986 übersiedelte er aus Protest gegen die rumänische Diktatur nach Wien.[1] Marin begann seine professionelle Karriere in den 1980er Jahren und war zunächst stellvertretender Musikdirektor an der Wiener Staatsoper. Seine Karriere führte ihn zu Engagements an der Mailänder Scala, die Metropolitan Opera, die Pariser Oper und die Berliner Philharmonie.

Als Gastdirigent arbeitete er mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouw Orchestra, dem London Symphony Orchestra und den Wiener Philharmonikern zusammen. Zu den Solisten, mit denen er regelmäßig auftritt, gehören Martha Argerich, Yo-Yo Ma, Frank Peter Zimmermann, Maxim Vengerov, Gidon Kremer, Hélène Grimaud, Placido Domingo, Angela Gheorghiu. Marin ist bekannt für seine präzise Technik, seinen dynamischen Stil. Er ist als Dozent an verschiedenen Musikinstitutionen tätig und gibt regelmäßig Meisterklassen.

Auszeichnungen und Ehrungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Soziales Engagement

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2011 gründete Marin in Rumänien das Cantus-Mundi-Projekt, eine Initiative zur sozialen Integration, die auf Chorgesang basiert und das Ziel verfolgt, alle Arten von Diskriminierung zu überwinden, indem sie Kinder aus ganz Rumänien zusammenbringt – reiche und arme, bewegungseingeschränkte, ethnische Minderheiten, blinde, autistische Kinder und Waisen.[3][4] Im Jahr 2014 wurde Cantus Mundi durch einen Regierungsbeschluss zu einem Nationalen Programm und wird im ganzen Land umgesetzt. Es zielt darauf ab, in den nächsten drei Jahren 250.000 Kinder zu erreichen. Der ergänzende Teil des Projekts, Symphonia Mundi, der auf dem gemeinsamen Musizieren in Instrumentalgruppen basiert, wurde 2016 ins Leben gerufen.

Marin lebt in Österreich und Rumänien und besitzt die rumänische und österreichische Staatsbürgerschaft. Er spricht fließend Rumänisch, Deutsch, Italienisch und Englisch.

Album Orchester Jahr
Max Bruch, Violin Concertos – Guy Braunstein Bamberger Symphoniker 2013
Marta Argerich: Lugano Concerts Marta Argerich: Lugano Concerts 2012
The Waldbühne Box Berliner Philharmoniker[5] 2012
Legacy, David Garrett Royal Philharmonic 2011
Dvorak, Symphony no. 9 Czech Philharmonic 2011
An evening with Renee Fleming Berliner Philharmoniker[5] 2010
Salut – Piotr Beczala Munich Radio Orchestra 2008
Rossini, La Cenerentola Bartoli, Widmer, Osborn, Chausson Zurich Opera Orchestra 2007
Bruckner, Symphony no.4 BBC Scottish 2004
Live from Covent Garden – Angela Gheorghiu Royal Opera Covent Garden 2002
Mahler, Symphony no.4 BBC Scottish 2001
Mysterium – Angela Gheorghiu London Philharmonic 2001
Joaquin Rodrigo Panorama Philharmonia Orchestra 2000
Barbara Hendricks – Mozart English Chamber Orchestra 1998
Dmitri Dimitri Hvorostovsky Philharmonia Orchestra 1997
Placido Domingo Duetsy London Symphony 1994
Bel Canto – Dimitri Hvorostovsky Philharmonia Orchestra 1994
Rossini, Semiramide Studer, Ramey, Lopardo, Larmore London Symphony 1994
Donizetti, Lucia di Lamermoor Studer, Domingo, Pons, Ramey London Symphony 1993
Rossini, Il Signor Bruschino Battle, Ramey, Lopardo, Larmore English Chamber Orchestra 1993
Khatchaturian Flute Concerto – Patrick Gallois Philharmonia Orchestra 1992
Rossini Heroines – Cecilia Bartoli Teatro La Fenice 1992
Ave Maria – Cheryl Studer London Symphony 1992
Agnes Baltsa sings Rossini Wiener Symphoniker 1991
Ferruccio Furlaneto sings Mozart Wiener Symphoniker 1991

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ion Marin - Symphoniker Hamburg. Abgerufen am 9. August 2024 (deutsch).
  2. Dirijorul Ion Marin a fost decorat cu Ordinul Naţional „Pentru Merit“ în grad de Comandor de către Preşedintele României, Klaus Iohannis. 17. Januar 2019, abgerufen am 9. August 2024 (rumänisch).
  3. Romanian Government Announces Launch of Cantus Mundi, Social Integration Through Music. In: MarketWatch.com. 30. September 2014, abgerufen am 3. August 2016.
  4. World-Renowned Conductor Inaugurates Cantus Mundi Centre in Romania. In: Prnewswire.com. 18. April 2016, abgerufen am 3. August 2016.
  5. a b Musik: Berliner Philharmoniker mit Renée Fleming. In: Focus. Abgerufen am 3. August 2016.