Jürgen Neukirch – Wikipedia

Jürgen Neukirch (* 24. Juli 1937 in Dortmund; † 5. Februar 1997 in Regensburg) war ein deutscher Mathematiker, der sich mit algebraischer Zahlentheorie beschäftigte.

Jürgen Neukirch

Leben und Wirken

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Neukirch studierte an der Universität Bonn, wo er 1964 sein Diplom erwarb und 1965 bei Wolfgang Krull promoviert wurde. Für seine Dissertation Über gewisse ausgezeichnete unendliche algebraische Zahlkörper erhielt er den Felix-Hausdorff-Gedächtnispreis. 1966 habilitierte er sich. 1967 bis 1969 war er Gastprofessor an der Queens University in Kingston in Ontario und am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (Massachusetts). Ab 1971 war er Professor in Regensburg.

Neukirch arbeitete über das Einbettungsproblem für algebraische Zahlkörper (bei dem es um die Frage der Einbettung einer Erweiterung eines algebraischen Zahlkörpers in eine größere Erweiterung geht mit Vorgaben an die Galoisgruppen), spezielle Werte von L-Funktionen und Sätze (mit Iwasawa, Ikeda, Uchida), die heute Grothendiecks anabelscher Geometrie zugeordnet werden (dass der Isomorphie-Typ algebraischer Zahlkörper aus ihrer absoluten Galoisgruppe hervorgeht). Neukirch schrieb 1992 ein deutschsprachiges modernes Standardwerk zur algebraischen Zahlentheorie, das auch ins Englische übersetzt wurde.

Neukirch trat auch als Amateur-Schauspieler in selbst geschriebenen Stücken auf und sang und leitete einen Kammerchor. Auf ihn geht auch eine mathematische Modellsammlung an der Universität Regensburg zurück.

Zu seinen Doktoranden zählen Peter Schneider, Uwe Jannsen, Robert Perlis, Volker Diekert und Michael Spieß.[1] Zu seinen Habilitanden gehört Christopher Deninger, der bei ihm in Regensburg 1983 bis 1989 Assistent war.

  • Eva-Maria Strobel: Die Modelle der Universität Regensburg – Jürgen Neukirch als Handwerker, Mitteilungen DMV, 1997, Nr. 4

Einzelnachweise

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  1. Mathematics Genealogy Project