Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein – Wikipedia

Die Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein K.d.ö.R. ist eine von zwei Interessensvertretungen jüdischer Gemeinden in Schleswig-Holstein. Ihr gehören die der orthodoxen Strömung folgenden Gemeinden von Lübeck, Flensburg sowie Kiel und Region an.[1]

Von 1912 bis zur Zeit des Nationalsozialismus bestand der Verband der Jüdischen Gemeinden Schleswig-Holsteins und der Hansestädte.[2] Nach der Schoah gab es die Jüdische Gemeinschaft von Schleswig-Holstein, bis sie sich 1968 wegen Mitgliedermangel auflöste.[3] Durch die Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion in den 1990er Jahren erhielt das jüdische Leben in Schleswig-Holstein wie in Deutschland insgesamt neue Impulse.[4] Die Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein wurde im Oktober 2004 neben dem seit 2002 bestehenden, die liberale Strömung vertretenden Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein[5] als zweiter jüdischer Landesverband in Schleswig-Holstein gegründet. Vor der Gründung hatten in Kiel und Flensburg lokale Gemeindezentren der Jüdischen Gemeinde Hamburg existiert, deren eigenständige Nachfolgegemeinden sich nun mit der jüdischen Gemeinde Lübeck zusammenschlossen.

Am 25. Januar 2005 schloss das Land Schleswig-Holstein mit beiden jüdischen Landesverbänden den Staatsvertrag „über die Förderung des jüdischen Lebens in Schleswig-Holstein“.[6] Die Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein ist seit November 2005 ein Mitgliedsverband im Zentralrat der Juden in Deutschland. Der Verband ist Mitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Schleswig-Holstein e.V.[7]

2020 hatte die Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein nach Angaben des Zentralrats der Juden 1092 Mitglieder. Landesrabbiner der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein ist seit 2008 Dov-Levy Barsilay,[8][9] Vorsitzender des Landesverbandes ist Igor Wolodarski, der zugleich auch die Kieler Gemeinde leitet.

Einzelnachweise

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  1. Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein K.d.ö.R. auf der Webseite des Zentralrats der Juden in Deutschland, abgerufen am 2. August 2014
  2. Verband der Jüdischen Gemeinden Schleswig-Holsteins und der Hansestädte, auf der Webseite des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden, abgerufen am 2. August 2014
  3. Neue Jüdische Gemeinden in Elmshorn und Ahrensburg (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) auf Talmud.de o. D., abgerufen am 2. August 2014
  4. Stella Shcherbatova: Zuwanderung und Selbstfindung: die jüdischen Gemeinden im wiedervereinten Deutschland, Migrationspolitisches Portal der Heinrich-Böll-Stiftung, 18. November 2013, abgerufen am 2. August 2014
  5. Barbara Goldberg: Einheitsgemeinde: Raum für Pluralismus, in: Jüdische Allgemeine vom 2. Januar 2014, abgerufen am 2. August 2014
  6. Vertrag (...) über die Förderung jüdischen Lebens in Schleswig-Holstein. In: Bundesministerium des Inneren. Abgerufen am 1. März 2020.
  7. Chronik, auf der Webseite der Gesellschaft CJZ Schleswig-Holstein, abgerufen am 2. August 2014
  8. http://www.ordonline.de/rabbiner/barsilay_dov-levy/
  9. Die Bedeutung des Staates Israel für Juden in Deutschland auf der Webseite der Gesellschaft CJZ Schleswig-Holstein, abgerufen am 2. August 2014