Jakob Teichman – Wikipedia
Jakob Teichman (geb. 15. Januar 1915 in Tállya, Königreich Ungarn; gest. 4. November 2001 in Zürich, Schweiz) war ein schweizerischer Rabbiner ungarischer Herkunft.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jakob Teichman, Sohn eines Lehrers, wuchs in Ungarn auf. In Budapest absolvierte er ein Studium am Rabbinerseminar sowie an der Philosophischen Fakultät der Universität. 1940 wurde er mit einer Dissertation über die «Farben der Bibel» zum Dr. phil. promoviert[1] und 1942 zum Rabbiner ordiniert. 1944 heiratete er seine Frau Agnes, die später als Psychotherapeutin tätig war. Während der deutschen Besetzung Ungarns fand das Paar Aufnahme beim Schweizer Konsul Carl Lutz, der ihnen Schutzpässe ausstellte und sie somit vor der Deportation rettete.[2] Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er weiterhin als Rabbiner in Budapest. Während des Ungarnaufstands 1956 flüchtete die Familie über Wien nach Israel, wo Jakob Teichman an verschiedenen Stellen in Jerusalem und Tel Aviv als Universitätslehrer und Bibliothekar tätig war.[3] 1959 folgte er einem Ruf nach Zürich als Rabbiner der Israelitischen Cultusgemeinde, in der auf seine Initiative das Frauenstimmrecht eingeführt wurde. 1974 erhielt er die schweizerische Staatsbürgerschaft. Nach seiner Emeritierung 1980 wirkte er als Rabbiner des Jüdischen Altersheims in Lengnau. Teichman war einer breiten nichtjüdischen Öffentlichkeit durch seine Radio- und Fernsehauftritte, seine Vortragstätigkeit sowie sein Engagement für den christlich-jüdischen Dialog bekannt. Er starb am 4. November 2001 und wurde auf dem Friedhof Oberer Friesenberg beigesetzt.[4]
Publikationen Jakob Teichmans
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sein Licht in deiner Hand: zeitnahe Betrachtungen zu den fünf Büchern Mosches nach der synagogalen Lesung geordnet. Zürich 1976.
- Am Fusse des Berges. Juris-Verlag, Zürich 1978.
- Unser Gebet. Morascha, Zürich 1982. 2. Auflage.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christiane Uhlig Gast, Frau Rabbiner Teichman erzählt, 2009 Baden/Schweiz
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ralph Weingarten: Teichman, Jakob. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Der Einzige und der Einsame. In: hagalil.com
- Der Poet des Ewigen. In: hagalil.com
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wie lebt man mit 613 religiösen Regeln? NZZ, 1. Dezember 1993
- ↑ Christiane Uhlig Gast: Frau Rabbiner Teichman erzählt. Verlag für Kultur und Geschichte, 2009. ISBN 978-3-03919-117-8.
- ↑ Alemannia Judaica: Aus der Geschichte der Rabbiner und Lehrer der Israelitischen Kultusgemeinde Zürich (ICZ)
- ↑ Zum Tod von Rabbiner Jakob Teichman NZZ, 7. November 2001
Personendaten | |
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NAME | Teichman, Jakob |
KURZBESCHREIBUNG | schweizerischer Rabbiner ungarischer Herkunft |
GEBURTSDATUM | 15. Januar 1915 |
GEBURTSORT | Tállya, Königreich Ungarn |
STERBEDATUM | 4. November 2001 |
STERBEORT | Zürich, Schweiz |