Jayne-Ann Igel – Wikipedia
Jayne-Ann Igel (* 18. September 1954 in Leipzig als Bernd Igel) ist eine deutsche Schriftstellerin.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jayne-Ann Igel absolvierte eine Bibliotheksausbildung und arbeitete an der Deutschen Bücherei in Leipzig. Ein Theologiestudium in den Jahren 1978 bis 1982 beendete sie ohne Abschluss. Während dieser Zeit begann Igel mit dem Schreiben. Nach einer Reihe von selbstverlegten Büchern erschien ihr erster Gedichtband 1989 in der Serie „Poesiealbum“ des DDR-Verlags Neues Leben, noch unter ihrem alten Namen. Seit einer geschlechtsangleichenden Operation im Jahre 1990 lautet ihr offizieller Name Jayne-Ann Igel.
Ab Mitte der 1980er Jahre veröffentlichte sie Lyrik in Zeitschriften und Anthologien wie Jahrbuch der Lyrik, Sinn und Form und Temperamente. Sie veröffentlichte Beiträge in Schaden, Ariadnefabrik und Anschlag. Nach 1990 arbeitete sie mit bildenden Künstlern, wie Erika Enders, Claudia Reh und Tobias Stengel, zusammen.
Jayne-Ann Igel arbeitete von 1991 bis 1993 als Verwaltungsangestellte in einem Pfarramt. Von 1993 bis 1994 war sie Mitarbeiterin des Leipziger Literaturbüros.
1996 bis 1997 nahm sie an einem Projekt zur Frauengeschichte der Stadt Dresden teil, danach war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Frauenstadtarchiv Dresden. Jayne-Ann Igel erhielt verschiedene Stipendien, u. a. 2000 und 2001 ein Arbeitsstipendium des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, 2002 ein Stipendium des Deutschen Literaturfonds, 2007 die Dr. Manfred Jahrmarkt-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung sowie ein Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus Edenkoben. Seit 2011 ist sie Mitherausgeberin der Reihe Neue Lyrik, die in Kooperation mit der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen im Poetenladen erscheint.
Bei der Landtagswahl in Sachsen 2014 scheiterte Igel als Direktkandidatin der Partei Die Linke im Wahlkreis Dresden 1 und als Kandidatin auf der Landesliste (Platz 41). Ebenso scheiterte sie bei der Landtagswahl in Sachsen 2019 auf Platz 55 der Landesliste der Partei Die Linke.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernd Igel. (= Poesiealbum. 259). Berlin 1989, ISBN 3-355-00904-0.
- Das Geschlecht der Häuser gebar mir fremde Orte. Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-596-22363-6.
- Fahrwasser: Eine innere Biografie in Ansätzen. Leipzig 1991, ISBN 3-379-00635-1.
- mit Karin Wieckhorst und Barbara Köhler: Ostberlin 1983–1986. Leipzig 1991.
- mit Una Giesecke: Von Maria bis Mary. Dresden 1998.
- Wiederbelebungsversuche. (= Zeitzeichen). Aschersleben 2001, ISBN 3-9807613-2-0.
- Unerlaubte Entfernung. Basel u. a. 2004.
- Traumwache. Basel u. a. 2006, ISBN 3-938767-03-0.
- Berliner Tatsachen. Basel u. a. 2009.
- Umtriebe. Frankfurt am Main und Weimar 2013
- Vor dem Licht / Umtriebe. Frankfurt am Main 2014.
- Die stadt hielt ihre flüsse im verborgenen, Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-936826-20-3.
- Alles lichter winter. Frankfurt am Main 2019, ISBN 978-3-948107-32-1
- wir ländern uns fort. Frankfurt am Main 2022, ISBN 978-3-948107-34-5
- wolken hinterm rollo. Frankfurt am Main 2024,
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Jandl, Jayne-Ann Igel. Moos u. a. 1991.
- Autoren in Sachsen, Jayne-Ann Igel. Leipzig 1992.
- Stefan Schulze: Der fliegende Teppich bietet wenig Raum. Schriftstellerinnen der ehemaligen DDR vor, während und nach der Wende: Brigitte Burmeister, Jayne-Ann Igel, Helga Königsdorf, Angela Krauß und Christa Wolf. Biographische, textkritische und literatursoziologische Diskurse. Philosophische Dissertation, Leipzig 1997.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Jayne-Ann Igel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Umtriebe (Logbuch der Autorin Jayne-Ann Igel)
- Jayne-Ann Igel bei Urs Engeler
- Jayne-Ann Igel im Poetenladen
- Michael Braun zu Unerlaubte Entfernung und Traumwache
Personendaten | |
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NAME | Igel, Jayne-Ann |
ALTERNATIVNAMEN | Igel, Bernd (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 18. September 1954 |
GEBURTSORT | Leipzig |