Johannes Kammler – Wikipedia
Johannes Kammler (* 1988 in Augsburg) ist ein deutscher Opern-, Konzert- und Liedsänger in der Stimmlage Bariton.
Biografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johannes Kammler wirkte bei den von seinem Vater Reinhard Kammler geleiteten Augsburger Domsingknaben mit und studierte dann Gesang in Freiburg, Toronto und an der Guildhall School of Music in London.[1] An der Bayerischen Staatsoper war er von 2015 bis 2017 Mitglied des Opernstudios und in der Spielzeit 2017/2018 Ensemblemitglied und stellte u. a. Ruggiero in La Juive[1], John Sorel in The Consul[2] und Scherasmin in Oberon[3] dar. Seit 2018 gehört er dem Ensemble der Staatsoper Stuttgart an[4] und debütierte dort als Dottore Malatesta in Don Pasquale[5], gefolgt von Pantalone (Die Liebe zu den drei Orangen)[6] und Marcello (La Bohème)[7]. Im März 2019 wurde er von Rolando Villazón bei Arte im Rahmen der Sendung Stars von morgen vorgestellt.[8]
Seit 2019 trat er überwiegend als Interpret großer Rollen in Opern von Mozart in Erscheinung, beginnend mit seinem Debüt als Guglielmo in Così fan tutte mit der Canadian Opera Company, Toronto[9]. Diese Rolle stellt er dann auch in Stuttgart dar[10] und stand dort in der Folgezeit als Graf Almaviva (Le nozze di Figaro)[11], Papageno (Die Zauberflöte)[12] und 2022 in der Titelrolle von Don Giovanni[13] sowie als Figaro in Rossinis Il barbiere di Siviglia auf der Bühne.
Als Konzertsänger sang Johannes Kammler 2009 das Basssolo bei einer Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium durch die Augsburger Domsingknaben in der Sixtinischen Kapelle vor Papst Benedikt XVI und Bundespräsident Horst Köhler.[14] Im Januar 2017 war er Solist bei der ersten Aufführung von Haydns Schöpfung in der Hamburger Elbphilharmonie unter Thomas Hengelbrock.[15] Bei den Salzburger Festspielen 2018 wirkte er bei der konzertanten Wiedergabe von Gottfried von Einems Der Prozess mit.[16] Zu seinem Konzertrepertoire zählen auch die Partie des Pilatus und die Bass-Arien in Bachs Matthäuspassion[17] und die Bass-Solopartie in Bachs H-Moll-Messe[18].
Als Liedsänger gestaltete er im Mai 2018 im Rahmen der Münchner Konzertreihe Liederleben gemeinsam mit Katharina Ruckgaber (Sopran) und Akemi Murakami (Klavier) das Italienische Liederbuch von Hugo Wolf.[19] Vier ernste Gesänge von Hanns Eisler sang er mit Begleitung durch ein Streichorchester beim Münchner Hidalgo-Festival 2020.[20] Weiterhin zählen Schuberts Zyklen Die schöne Müllerin[21] und Winterreise[22] zu seinem Repertoire.
Preise und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2017: 2. Preis beim Wettbewerb Neue Stimmen der Bertelsmann-Stiftung[23]
- 2018: Trude Eipperle Rieger-Preis für Gesangstalente[24]
- 2019: Musikförderpreis des Bezirks Schwaben[25]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes Kammler bei Operabase (Engagements und Termine)
- Johannes Kammler Website
- Johannes Kammler Agenturprofil
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Stefan Dosch: Der Weg führt zur großen Bühne. In: Augsburger Allgemeine. 14. Juli 2016, abgerufen am 30. August 2018.
- ↑ Wolf-Dieter Peter: Das Werk der Stunde – Das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper beeindruckt mit Menottis „Der Consul“. In: Neue Musikzeitung. 29. März 2017, abgerufen am 31. August 2018.
- ↑ Robert Braunmüller: "Oberon" im Prinzregententheater - die AZ-Kritik. In: Abendzeitung München. 23. Juli 2017, abgerufen am 30. August 2018.
- ↑ Susanne Benda: Der Bariton Johannes Kammler in Stuttgart Wie ein Fisch im Wasser. In: Stuttgarter Nachrichten. 18. Dezember 2018, abgerufen am 19. Dezember 2018.
- ↑ Maria Steinhilber: Satire und zeitgemäße Frischfleischaktion à la Don Pasquale aus dem Staatstheater Stuttgart. In: Klassik begeistert. 30. Oktober 2018, abgerufen am 20. Dezember 2018.
- ↑ Markus Thiel: Axel Ranisch inszeniert „Liebe zu drei Orangen“: Chaos-Computer-Club. In: Münchner Merkur. 4. Dezember 2018, abgerufen am 20. Dezember 2018.
- ↑ Udo Klebes: STUTTGART/ Staatsoper: LA BOHÈME – Wiederaufnahme. In: Online Merker. 17. Dezember 2018, abgerufen am 20. Dezember 2018.
- ↑ Stars von morgen präsentiert von Rolando Villazón (4/4). Arte Concert, 23. März 2019, abgerufen am 25. März 2019.
- ↑ Joseph So: SCRUTINY | Excellent Ensemble Singing And Colourful Production Make COC Cosi fan tutte Shine. In: Ludwig van Toronto. 6. Februar 2019, abgerufen am 6. Februar 2019 (englisch).
- ↑ Andreas Schmidt: Jubel und Begeisterung für "Cosi fan tutte" in Stuttgart. In: Klassik begeistert. 8. Juni 2019, abgerufen am 20. Juni 2019.
- ↑ Uwe Grosser: Intrigenspiel im Bettenlager an der Stuttgarter Oper. In: Stimme.de. 2. Dezember 2019, abgerufen am 3. Dezember 2019.
- ↑ Bernd Künzig: „Die Zauberflöte“ in Stuttgart vor Stummfilmkulisse. In: SWR 2. 5. Oktober 2020, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. Oktober 2020; abgerufen am 5. Oktober 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Johannes ist Giovanni! In: Facebook. Staatsoper Stuttgart, abgerufen am 25. März 2022.
- ↑ Alois Knoller: Ein Festkonzert für Papst Benedikt. In: Augsburger Allgemeine. 1. Dezember 2009, abgerufen am 27. März 2022.
- ↑ Dramatische Klänge im Großen Saal der Elbphilharmonie. In: Hamburger Abendblatt. 20. Januar 2017, abgerufen am 31. August 2018.
- ↑ Thomas Götz: „Der Prozess“: Die halbe Heimkehr des Gottfried von Einem. In: Kleine Zeitung. 16. August 2018, abgerufen am 31. August 2018.
- ↑ Robert Braunmüller: Eine starke "Matthäuspassion". In: Abendzeitung München. 4. April 2019, abgerufen am 4. April 2019.
- ↑ Daniel Floyd: Zum Abschluss des Leipziger Bachfestes: Die „Messe in h-Moll“ meisterlich dirigiert. In: Das Opernmagazin. 19. Juni 2024, abgerufen am 21. Juni 2024.
- ↑ Klaus Kalchschmid: Trügerische Liebe. Ein Liederabend nach Hugo Wolf im Max-Joseph-Saal. In: Süddeutsche Zeitung. 28. Mai 2018, abgerufen am 2. September 2018.
- ↑ Robert Braunmüller: Hidalgo-Festival: Knockout mit Sinnkrise. In: AZ München. 14. September 2020, abgerufen am 6. Dezember 2020.
- ↑ Inge Kirsch: Mit „holder Kunst“ gegen die grauen Stunden. In: Rheinpfalz. 2. November 2020, abgerufen am 6. Dezember 2020.
- ↑ Alexander Walther: STUTTGART/ Staatsgalerie/Internationale Hugo Wolf-Akademie: DIE WINTERREISE (Schubert) mit Johannes Kammler (Bariton) und Cornelius Meister (Klavier). In: Online Merker. 1. Februar 2023, abgerufen am 2. März 2023.
- ↑ Peter Krause: Finale des Gesangswettbewerbs „Neue Stimmen“ | Die Messe des Operngesangs. In: Concerti. 16. Oktober 2017, abgerufen am 31. August 2018.
- ↑ Georg Lindner: Gewinner des Trude Eipperle Rieger-Preises stehen fest. In: WochenZeitung.de. 11. Oktober 2018, abgerufen am 11. September 2020.
- ↑ Vielversprechende Premiere: Bezirk Schwaben vergibt erstmals Musikförderpreis | Bezirk Schwaben. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. November 2019; abgerufen am 1. November 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Kammler, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Opern-, Konzert- und Liedsänger in der Stimmlage Bariton |
GEBURTSDATUM | 1988 |
GEBURTSORT | Augsburg |