Josef Scherer (Architekt) – Wikipedia

In Bruno Möhrings Büro, Berlin 1908: Bruno Möhring (links), Josef Scherer (sitzend) und der schwedische Architekt Sigurd Lewerentz

Josef Scherer (* 19. März 1882 in Grunertshofen, Oberbayern[1]; † nach 1935) war ein hauptsächlich in Berlin wirkender deutscher Architekt.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über das Leben von Josef Scherer ist wenig bekannt. Im Zeitraum 1908/1909 war er Mitarbeiter im Architekturbüro von Bruno Möhring. Ab 1919 betrieb er ein eigenes Architekturbüro in Berlin-Lichterfelde, und zwischen 1920 und 1929 ist eine Zusammenarbeit (Sozietät?) mit dem Architekten Heinrich Aeppli nachzuweisen.[2] Die erhaltenen Dokumente beziehen sich auf unterschiedliche Architekturwettbewerbe und Bauaufträge: ein Beitrag zum Schinkelwettbewerb (1909), ein Wettbewerbsentwurf zum Bismarck-National-Denkmal auf der Elisenhöhe bei Bingerbrück (1910), ein Entwurf für ein Friedhofstor im damaligen Nieder Ullersdorf (heute Dolní Oldřiš) (1918), die Planungen einer katholischen Kirche in Fürstenberg an der Oder (1919) und einer Mittelschule in Velten (1921), ein Entwurf für die Neue Königliche Oper Berlin (1913), ein Gestaltungsvorschlag für den Münsterplatz in Ulm (1924), ein Konzept für eine Dorfanlage im besetzten Polen (1940).[2] Im Jahre 1922 entwarf er zusammen mit Heinrich Aeppli den Umbau des Veltener Elektrizitätswerks zum Rathaus Velten.[3]

Für Berlin sind die Wohnungsbauten bedeutend. Zusammen mit Aeppli konzipierte Scherer 1927 im Auftrag der Bauland Groß-Berlin AG in Berlin-Steglitz Wohnkomplexe.[2] Um dieselbe Zeit wurde auch in Berlin-Reinickendorf mit dem Bau der Siedlung Paddenpuhl begonnen, die Scherer zusammen mit Erich Dieckmann in den 1930er Jahren erweiterte.[4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Standesamt Steglitz, Heiratsurkunde Nr. 668/1928.
  2. a b c Eva-Maria Barkhofen (Hrsg.): Baukunst im Archiv. Die Sammlung der Akademie der Künste. DOM Publishers, Berlin 2016, ISBN 978-3-86922-492-3, Josef Scherer, S. 542 f.
  3. Paul Dahms: Velten. Ein Streifzug durch die Geschichte der Ofenstadt. S. 79–81.
  4. Sanierung der Siedlung Paddenpuhl mit Auszeichnung beim Reinickendorfer Bauherrenpreis gewürdigt. In: deutsche-wohnen.com. 6. September 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. November 2020; abgerufen am 5. November 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutsche-wohnen.com