König Karl (Schiff, 1890) – Wikipedia

König Karl
König Karl 1910
König Karl 1910
Schiffsdaten
Flagge Wurttemberg Württemberg
Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Halbsalondampfer mit beidseitigem Schaufelradantrieb mit je acht eisernen Schaufeln
Heimathafen Friedrichshafen
Eigner Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen
ab 1920: Deutsche Reichsbahn
Bauwerft Escher, Wyss & Cie., Zürich
Indienststellung 1890
Außerdienststellung 1933
Verbleib 1937 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 53,3 m (Lüa)
51,0 m (KWL)
Breite 12,2 m
Tiefgang (max.) 1,42 m
Verdrängung 227,4 t / 264,9 t
Maschinenanlage
Maschine schrägliegende Dreizylinder-Nassdampf-Expansionsmaschine von Escher-Wyss
Maschinen­leistung 500 PS (368 kW)
Höchst­geschwindigkeit 13,5 kn (25 km/h)
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 500

Die König Karl war ein Schaufelraddampfer der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen mit Heimathafen Friedrichshafen. Sie wurde 1890 in Dienst gestellt und war nach dem württembergischen König Karl benannt.

SD König Karl im Lindauer Hafen um 1905
Die König Karl um 1900 in Friedrichshafen

Die König Karl war der erste Neubau eines Halbsalondampfers der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen. Das Schiff übernahm den Namen des Glattdeckers König Karl, bis 1864 Kronprinz und nach 1890 Württemberg. Es war das erste von drei Passagierschiffen ähnlicher Bauart, der sogenannten „Königsschiffe“; die beiden Schwesterschiffe waren die Königin Charlotte und die König Wilhelm. Kennzeichnend für diese Schiffe und ihre Nachfolger waren die großen Aussichtsfenster des Halbsalons. Haupteinsatzgebiet der König Karl war der Obersee-Längsverkehr.

Kurz nach ihrer Indienststellung ereigneten sich zwei gravierende Unfälle: Am 26. Oktober 1890 kollidierte die König Karl vor Eriskirch mit einem treibenden Holzfloß und wurde an Bug und Schaufelrad so erheblich beschädigt, dass eine Reparatur auf der Helling der Werft in Friedrichshafen erforderlich war. Noch während dieser Arbeit brannte die Werfthalle bis auf die Grundmauern ab. Das Schiff brannte ebenfalls aus und musste 1891 wieder vollständig neu aufgebaut werden.

Nach dem Ersten Weltkrieg durfte die König Karl ihren Namen behalten, im Gegensatz zu den Schiffen aus Baden, Bayern und Österreich, die den Namen von Mitgliedern der Regentenfamilien trugen. Lediglich das Herrscherwappen an den Radkästen wurde entfernt.

Ab 1931 wurden die Fahraufträge der König Karl von der Ravensburg übernommen. 1933 schließlich wurde die König Karl ausgemustert und vier Jahre später in Konstanz verschrottet.

  • Dietmar Bönke: Schaufelrad und Flügelrad. Die Schifffahrt der Eisenbahn auf dem Bodensee. GeraMond Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86245-714-4
  • Interessengemeinschaft Bodensee-Schiffahrt: Schiffahrt auf dem Bodensee – Band 2: Die Blütezeit der Dampfschiffahrt. Verlag Eisenbahn, CH Villigen AG 1981, ISBN 3-85649-071-X
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