KMGU – Wikipedia
KMGU | |
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Allgemeine Angaben | |
Bezeichnung: | KMGU |
Typ: | Submunitionsbehälter |
Herkunftsland: | Sowjetunion, Russland |
Hersteller: | SRPE Basalt |
Entwicklung: | 1980er |
Indienststellung: | 1990er |
Einsatzzeit: | Im Dienst |
Technische Daten | |
Gefechtsgewicht: | 183 kg (leer), 540 kg (beladen) |
Ladung: | Streumunition oder Landminen |
Länge: | 3,70 m |
Breite: | 460 mm |
Höhe: | 485 mm |
Listen zum Thema |
Der KMGU (russisch Контейнер малогабаритных грузов унифицированный, Einheitsbehälter für Kleinmunition) ist ein in der Sowjetunion entwickelter Streumunitionsbehälter, der mit Flugzeugen und Hubschraubern zum Einsatz gebracht wird. Der Ausstoßbehälter dient zur Bekämpfung von Flächenzielen.
Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der KMGU wurde in den 1980er-Jahren von NPO Wympel entwickelt und Mitte 1993 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Serienproduktion übernahm SRPE Basalt in Moskau. Der Vertrieb erfolgt durch Aviaexport und Rosoboronexport.[1]
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der KMGU-Ausstoßbehälter verfügt über einen zylinderförmigen Rumpf mit einem ovalen Querschnitt. An der Front läuft der Behälter spitz zu. Am ogivalen Heck können vier Stabilisierungsflügel angebracht werden. Der Rumpf besteht aus einem Stahlrahmen mit einer Aluminiumhülle. An der Rumpfunterseite sind vier pneumatische Klappen angebracht, durch die der Ausstoß der Streumunition erfolgt.[2] Die Streumunition wird in BKF-Kassetten verpackt in den KMGU-Ausstoßbehälter geladen. Der KMGU-Behälter kann mit maximal acht BKF-Kassetten beladen werden. Der KMGU-Ausstoßbehälter wird am Boden mit der entsprechenden Streumunition oder Minen beladen und danach an der Universalstartschiene APU-68U der Flugzeuge befestigt. Nach dem Abwurf der Streumunition verbleibt der Ausstoßbehälter am Flugzeug und kann nach der Landung wieder neu beladen werden. In Notfällen kann der KMGU-Behälter auch im Flug abgeworfen werden.[2] Über dem Ziel werden die BKF-Kassetten ausgestoßen, welche sich mit einer kurzen Verzögerung öffnen und die Streumunition freigeben. In Abhängigkeit von Flughöhe und Fluggeschwindigkeit verteilt sich die Streumunition über ein großes Gebiet.[3] Der KMGU-Submunitionsbehälter kann in einem Höhenbereich von 30 bis 1.000 m sowie einem Geschwindigkeitsbereich von 100 bis 1.100 km/h eingesetzt werden.[2][4][5]
Streumunition | Streumunition pro BKF-Kassette | Streumunition im KMGU | Sprengkopf und Wirkung |
---|---|---|---|
AO-2,5RTM | 12 | 96 | Splitter-Streumunition, Splitterwirkungsradius 8–10 m |
PTAB-1M | 31 | 248 | Hohlladungs-Streumunition mit panzerdurchschlagender Wirkung |
PTAB-2,5RT/KO | 12 | 96 | Hohlladungs-Streumunition mit kombinierter Splitter- und panzerdurchschlagender Wirkung |
OSD-OD | 1 | 8 | Aerosolbombe zur Bekämpfung von Material und Weichzielen |
ODS-35 | 1 | 8 | Aerosolbombe zur Bekämpfung von Material und Weichzielen |
LBOk-1 | 36 | 288 | Splitter-Streumunition |
PFM-1S | 156 | 1.248 | Antipersonenmine |
POM-1S[6] | 24 | 192 | Antipersonenmine |
PTM-3 | 12 | 96 | Panzermine |
IRR | 102 | 510 | Streumunition mit CS-Tränengas |
BAS-2P (9-A-3109) | 12 | 96 | Streumunition mit 5,76 kg chemischem Kampfstoff Soman[7] |
OBAS-2.5-KS (9-A-3052) | 12 | 96 | Splitter-Streumunition mit 2,16 kg chemischem Kampfstoff VX[7] |
Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- KMGU: 1. Serienversion
- KMGU-2: 2. Serienversion mit abgeänderter Rumpfform und modifizierten BKF-Kassetten.[8][9]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Angola
- Äthiopien
- Elfenbeinküste
- Georgien
- Indien
- Irak
- Jemen
- Kroatien
- Libyen
- Mongolei
- Polen
- Ukraine
- Ungarn
- Usbekistan
- Rumänien
- Russland
- Simbabwe
- Tschechien[10][11]
Einsatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der KMGU-Ausstoßbehälter kam erstmals während der sowjetischen Intervention in Afghanistan zum Einsatz.[10] Danach kam der KMGU bei Operationen in Dagestan, Tadschikistan und im Tschetschenienkrieg zum Einsatz.[12] Weiter wurde der KMGU im Ersten Golfkrieg, bei Grenzkonflikten zwischen Indien und Pakistan sowie bei Auseinandersetzungen auf dem afrikanischen Kontinent eingesetzt.[8]
Trägerflugzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mikojan-Gurewitsch MiG-27 Flogger
- Mikojan-Gurewitsch MiG-29 Fulcrum
- Mikojan-Gurewitsch MiG-35 Fulcrum
- Suchoi Su-17 Fitter
- Suchoi Su-22 Fitter
- Suchoi Su-24 Fencer
- Suchoi Su-25 Frogfoot
- Suchoi Su-30 Flanker
- Suchoi Su-34 Fullback
- Suchoi Su-35 Flanker
- Mil Mi-24 Hind
- Mil Mi-28 Havoc
- Kamow Ka-29 Helix-B
- Kamow Ka-52 Hokum[8][13]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- www.bazalt.ru (Herstellerseite)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ducan Lennox: Jane’s Air-Launched Weapon Systems. Edition 2002, Jane’s Information Group 2002.
- ↑ a b c Basalt Produktekatalog. SRPE Bazalt, Edition 2008, Seite 50–53.
- ↑ Human Rights Watch: A Global Overview of explosive Submunitions, Mai 2002, Zugriff: 29. September 2015 (englisch).
- ↑ КМГУ - airwar.ru, Zugriff: 29. September 2015 (englisch).
- ↑ ARES Special Report 5: Cluster Munitions & Submunitions in Syria. In: armamentresearch.com. Armament Research Services (ARES), abgerufen am 30. November 2023 (englisch).
- ↑ Afghanistan Ordnance Identification Guide. In: jmu.edu. Center for International Stabilization and Recovery, abgerufen am 13. Dezember 2016 (englisch).
- ↑ a b Сайт Федорова Льва Александровича: Химическое разоружение по-русски (russisch)
- ↑ a b c Ducan Lennox: Jane’s Air-Launched Weapon Systems. Edition 2005, Jane’s Information Group 2005.
- ↑ КМГУ/КМГУ2 - www.armory-rus.ru, Zugriff: 29. September 2015.
- ↑ a b Ducan Lennox: Jane’s Air-Launched Weapon Systems. Edition 2005, Jane’s Information Group 2005.
- ↑ Trade Register auf sipri.org, abgerufen am 29. September 2015
- ↑ Alexander Mladenov: Su-25 Frogfoot units in Combat. Osprey Publishing 2015, ISBN 1-4728-0567-4
- ↑ Submuniční zbraně RBK, KMGU, Submuniční bomby - www.leteckemotory.cz, Zugriff: 29. September 2015.