Kabinett Leutheußer I – Wikipedia

Staatsregierung
4. Kabinett des Land Thüringen
Leutheußer 1920
Leitender Staatsminister Richard Leutheußer
Wahl 1924
Legislaturperiode 3.
Ernannt durch Erich Wernick
Bildung 21. Februar 1924
Ende 22. August 1928
Dauer 4 Jahre und 183 Tage
Vorgänger Kabinett Frölich II
Nachfolger Kabinett Leutheußer II
Zusammensetzung
Partei(en) DVP, DNVP und ThLB
Minister 7
Repräsentation
Thüringer Landtag
35/72

Das Kabinett Leutheußer I bildete die vierte Staatsregierung des Landes Thüringen vom 21. Februar 1924 bis 29. April 1927.[1] Es wurde auch als Ordnungsbund-Regierung bezeichnet, weil die anti-sozialistischen Parteien Landbund, DVP, DNVP und DDP zur Landtagswahl gemeinsam unter der Bezeichnung Thüringer Ordnungsbund angetreten waren. Das Bündnis gewann die Wahl, verfehlte aber die absolute Mehrheit.

Das Kabinett ging daher als die erste Landesregierung der Weimarer Republik, die bei ihrer Wahl auf Stimmen der Nationalsozialisten (Vereinigte Völkische Liste, VVL) angewiesen war, in die Geschichte ein.[2] Obwohl auch Teil des Ordnungsbundes, war die liberale DDP nicht in der Regierung vertreten, weil die Völkischen ihren Spitzenkandidaten Eduard Rosenthal aus antisemitischen Motiven ablehnten.

Amt Name Bild Partei
Leitender Staatsminister Richard Leutheußer
DVP
Stellvertreter des Leitenden Staatsministers Georg Sattler DNVP
Inneres Georg Sattler DNVP
Justiz Richard Leutheußer
DVP
Finanzen Paul Stolze bis 15. April 1924 DVP
Wilko von Klüchtzner DNVP
Wirtschaft Georg Sattler DNVP
Volksbildung Richard Leutheußer
DVP
Staatsrat
(für Sondershausen)
Wilko von Klüchtzner bis 15. April 1924
DNVP
Staatsrat
(für Meiningen)
Eduard Fritze DVP
Ernst Härtrich vom 15. April 1924 bis 17. Dezember 1925 Landbund
Ernst Höfer Landbund
Staatsrat
(für Weimar)
Emil Herfurth DNVP
Staatsrat
(für Altenburg)
Max Richter
vom 15. April 1924 bis 17. Dezember 1925
DVP
Kurt Geier DVP

Einzelnachweise

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  1. Hans Herz: Regierende Fürsten und Landesregierungen in Thüringen 1485–1952. S. 20 (24 S., lzt-thueringen.de [PDF]).
  2. Andreas Braune und Michael Dreyer: Geschichte wiederholt sich als Farce. In: Cicero Online. 7. Februar 2020, abgerufen am 11. Februar 2020: „Weil der Ordnungsbund selber aber nicht einmal eine Mehrheit gegen die verhasste Linksregierung hatte, ließ er sich von der „Vereinigten Völkischen Liste“ unter dem Antisemiten Artur Dinter tolerieren – einer Ersatzgründung für die nach dem Hitler-Putsch verbotene NSDAP.“