Kamen am Ob – Wikipedia

Stadt
Kamen am Ob
Камень-на-Оби
Wappen
Wappen
Föderationskreis Sibirien
Region Altai
Stadtkreis Kamen am Ob
Gegründet 1751
Stadt seit 1915
Fläche 57 km²
Bevölkerung 43.888 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 770 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 120 m
Zeitzone UTC+7
Telefonvorwahl (+7) 38514
Postleitzahl 65870x
Kfz-Kennzeichen 22
OKATO 01 410
Website kamen-na-obi.org
Geographische Lage
Koordinaten 53° 48′ N, 81° 20′ OKoordinaten: 53° 48′ 0″ N, 81° 20′ 0″ O
Kamen am Ob (Russland)
Kamen am Ob (Russland)
Lage in Russland
Kamen am Ob (Region Altai)
Kamen am Ob (Region Altai)
Lage in der Region Altai
Liste der Städte in Russland

Kamen am Ob (russisch Камень-на-Оби/ Kamen-na-Obi) ist eine Stadt in der Region Altai im südlichen Westsibirien (Russland) mit 43.888 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Die Stadt liegt etwa 200 km nordwestlich der Regionshauptstadt Barnaul am linken Ufer des Ob. Westlich der Stadt erstrecken sich die Steppen des südwestlichen Teils des Westsibirischen Tieflandes (Kulundasteppe). Von Nordwesten erreichen Ausläufer des Salairrückens die Stadt und den Ob, welcher sich hier nach Norden wendet und die Ausläufer durchbricht. Die im Bereich des Flusses deshalb zutage tretenden Gesteine gaben der Stadt den Namen (russisch kamen für Stein bzw. auch Felsen).

Die Stadt Kamen am Ob ist der Region administrativ direkt unterstellt und zugleich Verwaltungszentrum des Rajons Kamen.

Bei Kamen überquert die Eisenbahnstrecke OmskKarassukNowoaltaisk (– Barnaul), auch Mittelsibirische Eisenbahn genannt, den Ob. Es gibt einen Flusshafen. Am südöstlichen Stadtrand beginnt der Kulunda-Magistralkanal.

Das Dorf Kamen entstand 1751 (nach anderen Angaben bereits 1670) und entwickelte sich bis Ende des 19. Jahrhunderts zu einem der besonders für den Getreidehandel wichtigsten Dörfer des damaligen Ujesds (Kreises) Barnaul des Gouvernements Tomsk.

1915 (nach anderen Angaben erst 1925) wurde dem Ort der Stadtstatus verliehen. Seit 1933 ist der Zusatz am Ob (-na-Obi) offizieller Bestandteil des Ortsnamens.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt weiter als Zentrum eines wichtigen Landwirtschaftsgebietes ausgebaut. In der Mitte der 1960er Jahre erhielt Kamen Eisenbahnanschluss. Zwischen 1973 und 1983 wurde der hier beginnende Kulunda-Magistralkanal zur Bewässerung der Steppen westlich des Ob errichtet, 1979 das größte Getreidesilo der Sowjetunion jenseits des Ural.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1926 22.982
1939 24.987
1959 30.135
1970 35.604
1979 40.018
1989 42.483
2002 44.375
2010 43.888

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt gruppieren sich entlang der etwa drei Kilometer langen heutigen Leninstraße, welche von ehemaligen Markt- oder Basarplatz zum Flusshafen am Ob führt.

Auf einer Anhöhe liegt hier die Kirche zur Erscheinung des Herrn (russ. церковь Богоявления Господня/ zerkow Bogojawlenija Gospodnja, oder kurz Богоявленский храм/ Bogojawlenski chram). Die Kirche im Pseudorussischen Stil wurde 1902 geweiht, seit den 1930er Jahren als Spirituosenfabrik genutzt und stark in Mitleidenschaft gezogen, aber nach 1990 wieder an die Russisch-Orthodoxe Kirche zurückgegeben. Zurzeit wird sie restauriert.

Erhalten ist auch eine Reihe von gegen Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Wohngebäuden. Dazu zählen die ehemaligen Wohnhäuser der Kaufleute Chomutow, Winokurow (dort befindet sich heute das 1920 gegründete Heimatmuseum), Pudowkin und Sorin.

Ein 1930 von Weltraumpionier Juri Kondratjuk konstruiertes und ohne Verwendung von Nägeln errichtetes Getreidesilo, genannt Mastodon (russ. Mastodont, nach dem gleichnamigen ausgestorbenen Rüsseltier), soll mit 13.000 Tonnen Fassungsvermögen das größte hölzerne Getreidesilo der Welt gewesen sein, wurde jedoch nach einem Brand Mitte der 1990er Jahre mittlerweile abgerissen.

Entlang dem Ob führt eine Uferpromenade, die in einem Stadtpark endet.

Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Lebensmittelindustrie (Fleisch und Geflügel, Milcherzeugnisse, Spirituosen, Fisch, Backwaren), daneben Möbel- und Textilindustrie sowie Bauwirtschaft.

Söhne und Töchter der Stadt

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Einzelnachweise

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  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
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