Kara Goucher – Wikipedia

Kara Goucher


Kara Goucher beim Boston-Marathon 2009

Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 9. Juli 1978 (46 Jahre)
Geburtsort QueensVereinigte Staaten
Größe 173 cm
Gewicht 57 kg
Karriere
Disziplin Langstreckenlauf
Status aktiv
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
World Marathon Majors 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Silber Osaka 2007 10.000 m
 World Marathon Majors
Bronze New York City 2008 Marathon
Bronze Boston 2009 Marathon

Kara Goucher (* 9. Juli 1978 in Queens als Kara Grgas) ist eine ehemalige US-amerikanische Langstreckenläuferin.

Goucher ist Tochter des ehemaligen Profifußballers Mirko Grgas, der für St. Louis’ Pro-Soccer-Team gespielt hatte.[1][2] Als sie vier Jahre alt war, wurde Grgas von einem betrunkenen Autofahrer getötet.[3] Ihre Mutter heiratete drei Jahre später erneut[4], sodass auch Goucher den Namen ihres Stiefvaters annahm und zunächst als Kara Grgas-Wheeler aktiv war.[5]

Goucher wuchs im Bundesstaat Minnesota auf und schloss 2001 ihr Psychologie-Studium an der University of Colorado ab. Am Ende des Jahres heiratete sie mit Adam Goucher einen ebenfalls professionellen Langstreckenläufer.[6] 2004 zog sie mit ihm nach Portland (Oregon), wo sie bis 2011 vom ehemaligen Weltklasseläufer Alberto Salazar trainiert wurde.[7] 2015 beschuldigte sie Salazar, gegen Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen zu haben.[8][9]

Ab 2011 wurde sie für zwei Jahre von Jerry Schumacher trainiert, seit 2014 trainiert sie wieder bei ihrem ehemaligen College-Trainer Mark Wetmore.[10]

Goucher ist Mutter eines Sohnes.

Sportlicher Werdegang

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Als Mitglied der Mannschaft der University of Colorado wurde Goucher im Jahr 2000 NCAA-Meisterin über 3000 Meter, 5000 Meter und im Crosslauf. Im gleichen Jahr wurde sie Achte über 5000 Meter bei den landesinternen Ausscheidungskämpfen für die Olympischen Spiele 2000.

Nach dem College hatte sie einige Jahre lang mit Verletzungen zu kämpfen. 2006 schloss sie aber wieder zur internationalen Spitze auf. Sie wurde US-Vizemeisterin über 5000 Meter und lief im Juli 2006 die 10.000 Meter in 31:17,12 min. Anderthalb Monate später erreichte sie beim Weltcup in Athen über 3000 Meter mit einer Zeit von 8:41,42 min den dritten Platz.

Der bislang größte Erfolg ihrer Karriere gelang ihr mit dem dritten Platz über 10.000 Meter bei den Weltmeisterschaften 2007 in Osaka hinter Tirunesh Dibaba (ETH) und Elvan Abeylegesse (TUR). Zehn Jahre später wurde ihr für diese Leistung die Silbermedaille zugesprochen, nachdem die Türkin durch Nachtests des Dopings überführt wurde.[11] Bei ihrem ersten Laufwettbewerb über mehr als 10 Kilometer gewann sie kurz darauf den Great North Run über die Halbmarathondistanz in 1:06:57 h vor Paula Radcliffe (wegen des Gefälles der Strecke stellt diese Zeit keinen Rekord dar).

Kara Goucher bei der Siegerehrung der Weltmeisterschaften 2007

2008 qualifizierte sie sich sowohl über 5000 als auch 10.000 Meter für die Olympischen Spiele und erreichte in Peking beide Finalläufe. Über 10.000 Meter erreichte sie in persönlicher Bestzeit von 30:55,16 min den zehnten Platz, über 5000 Meter wurde sie Neunte. Ihr Marathon-Debüt gab sie am 2. November 2008 beim New-York-City-Marathon, wo sie in 2:25:53 h den dritten Platz erreichte.

2009 belegte sie am 20. April beim Boston-Marathon in einer Zeit von 2:32:25 h ebenfalls den dritten Platz. 2012 stand sie im Aufgebot der US-amerikanischen Mannschaft für die Olympischen Spiele 2012. In London legte sie die olympische Marathonstrecke in 2:26:07 h zurück. Damit rangierte sie an elfter Stelle des Endklassements. 2013 belegte sie beim Boston-Marathon mit einer Zeit von 2:28:11 h den sechsten Platz.[12]

Kara Goucher leidet (Stand 2022) unter der seltenen Läuferdystonie, einer neurologischen Erkrankung, die die Koordination der benötigten Muskeln erschwert oder verunmöglicht.[13]

Persönliche Bestleistungen

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Disziplin Zeit Datum Ort
1500 m 4:05,14 min 27. August 2006 Rieti
3000 m 8:34,99 min 9. September 2007 Rieti
5000 m 14:55,02 min 16. September 2007 Berlin
10.000 m 30:55,16 min 15. August 2008 Peking
10-km-Straßenlauf 32:46 min 9. Oktober 2006 Boston
Marathon 2:25:53 h 2. November 2008 New York
Commons: Kara Goucher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Goucher's roller coast ride to success. In: iaaf.org. 24. Oktober 2007, abgerufen am 19. April 2018 (englisch).
  2. Track sisters keep pace at CU. In: extras.denverpost.com. 6. März 2001, abgerufen am 19. April 2018 (englisch).
  3. Girl from the North Country. In: runnersworld.com. 31. März 2008, abgerufen am 19. April 2018 (englisch).
  4. Runner's World June 2008 in der Google-Buchsuche, abgerufen am 19. April 2018 (englisch).
  5. Der lange Weg der Kara Goucher. In: leichtathletik.de. 4. November 2007, abgerufen am 19. April 2018.
  6. Back on Track. In: runnersworld.com. 1. Juli 2006, abgerufen am 19. April 2018 (englisch).
  7. Alberto Salazar confirms Kara Goucher is leaving the Nike Oregon Project. In: oregonlive.com. 4. Oktober 2011, abgerufen am 19. April 2018 (englisch).
  8. Die Spur führt bis nach Düsseldorf. In: deutschlandfunk.de. 7. Juni 2015, abgerufen am 19. April 2018.
  9. Alberto Salazar: Truth will come out says athlete Kara Goucher. In: bbc.co.uk. 29. Juni 2015, abgerufen am 19. April 2018 (englisch).
  10. Kara Goucher To Be Coached By Mark Wetmore. In: running.competitor.com. 12. Dezember 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. April 2018; abgerufen am 19. April 2018 (englisch).
  11. Flanagan, Goucher Get Silver-Medal Upgrades. In: runnersworld.com. 29. März 2017, abgerufen am 19. April 2018 (englisch).
  12. 2001 - 2015 Boston Marathon Results. Abgerufen am 4. Januar 2016 (englisch).
  13. Die mysteriöse Läuferkrankheit der Kara Goucher: „Sie war einmal eine der Schnellsten, nun kann sich die 43-Jährige manchmal kaum auf den Beinen halten: Die ehemalige US-Läuferin Kara Goucher leidet unter einer seltenen neurologischen Störung. Was ist darüber bekannt?“ Spiegel Online am 8. März 2022 (Paywall).