Karen Wetterhahn – Wikipedia

Karen Wetterhahn (* 16. Oktober 1948 in Plattsburgh, New York; † 8. Juni 1997 in Lyme, New Hampshire) war eine US-amerikanische Chemikerin.

Wetterhahn war Professorin am Dartmouth College in Hanover (New Hampshire). Ihr Fachgebiet war die Toxizität von Metallen, wobei sie die Zusammenarbeit zwischen Biologen, Chemikern, Umweltforschern, Technikern und Medizinern förderte. 1981 erhielt sie ein Forschungsstipendium der Alfred P. Sloan Foundation (Sloan Research Fellowship).[1] Während sie die krankheitsverursachenden Wirkungen von Molekülen auf zellulärer Ebene untersuchte, erlitt sie am 14. August 1996 im Labor einen Arbeitsunfall, bei dem Dimethylquecksilber innerhalb weniger Sekunden durch ihre Latex-Handschuhe diffundierte und von der Haut resorbiert wurde. Monate später, ab Januar 1997, traten Schwindelanfälle und Kopfschmerzen auf. Die Quecksilberkonzentration in ihrem Blut betrug das Achtzigfache des toxischen Schwellenwerts. Trotz einer Chelat-Therapie fiel sie Anfang Februar 1997 in ein Koma[2] und starb nach vier Monaten am 8. Juni 1997 an akuter Quecksilbervergiftung.[3]

Aufgrund dieses Ereignisses wurden die Verwendung von Dimethylquecksilber als Standard in der Kernspinresonanzspektroskopie eingestellt und die Sicherheitsdatenblätter aktualisiert.

Das Dartmouth College stiftete anlässlich des Todes von Karen Wetterhahn den Karen Wetterhahn Memorial Award, der seit 1998 jährlich an junge Wissenschaftlerinnen vergeben wird.

Wetterhahn war verheiratet und hatte einen Sohn sowie eine Tochter.[4]

Einzelnachweise

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  1. Past Fellows. Alfred P. Sloan Foundation, abgerufen am 13. Juli 2019.
  2. The dangers of dimethylmercury, chemistryworld.com, 19. Februar 2019.
  3. Scientist’s Death Helped Increase Knowledge of Mercury Poisoning, LA Times, 14. September 1997.
  4. EULOGY FOR KAREN WETTERHAHN