Günter Ogger – Wikipedia
Günter Ogger (* 25. April 1941 in Ulm) ist ein deutscher Wirtschaftsjournalist und Schriftsteller.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Günter Ogger absolvierte seine Ausbildung zum Journalisten bei der Rems-Zeitung in Schwäbisch Gmünd,[1] nachdem er zuvor eine Lehre als Buchhändler abgeschlossen hatte. Er war Redakteur bei dem Technikmagazin Hobby, arbeitete bei verschiedenen Projekten von Hans Gamber mit, war Redakteur bei Capital, danach Chefredakteur des Technologiemagazins High Tech. Er entwickelte mehrere Zeitschriften wie das Englisch-Sprachmagazin Spotlight und Wirtschaftszeitungen wie das von der Handelsblatt-Gruppe beauftragte Netto, eine Wirtschaftszeitung, die eine junge Zielgruppe ansprechen sollte, aber aus verlagsinternen Gründen nicht über die Nullnummer hinauskam. Ogger lebt in München.
Schwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bekannt wurde er 1971 mit seiner Flick-Biographie Friedrich Flick der Große und dem 1978 erschienenen historischen Wirtschaftskrimi: Kauf Dir einen Kaiser über die Fugger.
Größte Erfolge waren die Bücher Nieten in Nadelstreifen – Deutschlands Manager im Zwielicht und Das Kartell der Kassierer, beide 1993 und 1994 jeweils auf Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste. Sein Titel Die Ego-AG widmet sich den Themengebieten Betrug im Bankenwesen, Bilanzfälschungen in US-Unternehmen sowie allgemein dem Thema Bilanzfälschung.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1994 geriet er in den Fokus der Öffentlichkeit, weil Ermittlungen gegen ihn wegen Steuerhinterziehung aufgenommen worden waren.[2][3] Kritisch führte allem voran das Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel auf, Ogger würde die in seinen Wirtschaftssachbüchern verwendeten Informationen aus Archiven entnehmen, er sei also kein Enthüllungsjournalist. Die Zeit attestierte ihm ein Gespür für Themen sowie ein erzählerisches Talent.[4][2]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bücher (Auszug)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Flick der Große, 1971.
- Kauf dir einen Kaiser. Die Geschichte der Fugger. München, Zürich: Droemer-Knaur, 1978, ISBN 3-426-05607-0; 17. Auflage, München 1995. ISBN 3-426-03613-4.
- Die Gründerjahre. Als der Kapitalismus jung und verwegen war. Droemer-Knaur, München 1982, ISBN 3-426-26061-1.
- Nieten in Nadelstreifen, 1992. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 17. bis zum 23. Mai und vom 14. Juni 1993 bis zum 17. April 1994)
- Das Kartell der Kassierer, 1994. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 18. April bis zum 19. Juni 1994)
- König Kunde angeschmiert und abserviert, 1996.
- Absahnen und Abhauen – Deutschland vor dem Chaos, 1999.
- Der Börsenschwindel, 2001, ISBN 3-570-00498-8.
- Die Ego-AG – Überleben in der Betrüger-Wirtschaft, C. Bertelsmann Verlag, 2003, ISBN 3-570-00663-8.
- Der Absturz. Roman. München: Bertelsmann, 2005, ISBN 3-570-00854-1.
- Die Abgestellten: ein Nachruf auf den festen Arbeitsplatz, München: C. Bertelsmann Verlag, 2007, ISBN 978-3-570-00960-4.
- Diktatur der Moral, Wie das Gute unsere Gesellschaft blockiert, dtv, München 2015, ISBN 978-3-423-28053-2[5][6]
Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vom Webstuhl zur Weltmacht. ARD-Fernsehfilm von Kauf dir einen Kaiser in 6 Teilen. Deutsche Erstausstrahlung: 25. Juli 1983
Tonträger (Auszug)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jakob Fugger – kauf dir einen Kaiser, 2004, gekürzte Hörfassung gelesen von Hans Korte
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Günter Ogger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Manager-Magazin präsentiert das Werk 'Die Ego-AG' online. Kapitel 'Warum die Sicherungssysteme versagen', 'Die Bilanzfälscher'(€), 'Das virtuelle US-Wirtschaftswunder' und Interview. In: manager-magazin.de. 10. Januar 2003 .
- Mirko Smiljanic: „Andruck – Das Magazin für Politische Literatur“. Moral als Fortschrittsbremse. In: Deutschlandfunk. 17. August 2015 .
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Geschichte der Rems-Zeitung. Abgerufen am 4. Januar 2022.
- ↑ a b Karriere: Witterung für Zeitgeist. In: Der Spiegel 18/1994. 2. Mai 1994, abgerufen am 4. Januar 2022.
- ↑ Thomas Knüwer: Doppelter Absturz. In: handelsblatt.com. 17. Juni 2005, abgerufen am 5. Januar 2021: „Ogger, selbst verurteilt wegen Steuerhinterziehung, spricht in seinem Buch vom deutschen Fiskus, der ein "Gestapo-Image" habe - eine überflüssige Bemerkung.“
- ↑ Dietmar H. Lamparter: Die Geschichten des Günter O. Nieten in Nadelstreifen: Journalist, Steuerbetrüger, Pleitier – ein Bestsellerautor und sein Publikum. In: Die Zeit 19/1994. 6. Mai 1994, abgerufen am 4. Januar 2022.
- ↑ Verlagsprogramm dtv. In: dtv.de. Archiviert vom am 11. Dezember 2016; abgerufen am 4. Januar 2021.
- ↑ Rezension. (PDF (7,5 MB)) In: Pro Medienmagazin 5/2015, S. 32–33. Archiviert vom am 6. Dezember 2016; abgerufen am 4. Januar 2022.
Personendaten | |
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NAME | Ogger, Günter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist |
GEBURTSDATUM | 25. April 1941 |
GEBURTSORT | Ulm |