Klaus Aktories – Wikipedia

Klaus Aktories (* 4. August 1948 in Wanne-Eickel[1]) ist ein deutscher Mediziner und Pharmakologe. Sein Forschungsinteresse gilt der Signaltransduktion durch GTPasen und ihrer Wechselwirkung mit bakteriellen Toxinen.

Aktories studierte Pharmazie und Medizin in Frankfurt am Main.[2] Unter Anleitung von Hans-Dieter Taubert fertigte er seine Dissertationsschrift Die Beeinflussung des Ovarialzyklus durch verschiedene Typen hormonaler Kontrazeptiva an und wurde 1977 zum Dr. med. promoviert. An der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg wurde er 1981 zum Dr. rer. nat. promoviert („Hemmung der Fettzellen-Adenylat-Cyclase durch hormonale Faktoren und Pharmaka“). Von 1981 bis 1984 arbeitete Aktories am Pharmakologischen Institut der Universität Heidelberg bei Günter Schultz und habilitierte sich 1983 zum Thema Hormonsensitive GTPasen – Untersuchungen über die Regulation und Rolle von GTPasen bei der hormonellen Kontrolle der Adenylat-Cyclase.[1]

Von 1985 bis 1989 und 1989 bis 1991 hatte Aktories eine außerordentliche Professur in Gießen bzw. Essen inne. 1991 wechselte er auf eine ordentliche Professur an die Universität des Saarlandes.[2] 1995 wurde er aus 57 Bewerbern für den Lehrstuhl I des Institut für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität Freiburg ausgewählt und berufen.[1]

Die Arbeit von Klaus Aktories trägt wesentlich zum Verständnis der Wirkweise von bakteriellen Proteintoxinen bei. So konnten er und seine Mitarbeiter 1986 zeigen, dass das Botulinum C2-Toxin durch eine ADP-Ribosylierung die Polymerstruktur von Aktin zerstört.[3] Die Clostridium difficile Toxine A und B[4], der Zyototoxisch-nekrotisierende Faktor 1 aus E. coli-Stämmen[5] und die Toxine von Photorhabdus luminescens[6] führen über Modifikation von Rho-GTPasen gleichfalls zu einer Zerstörung des Zytoskeletts.

Einen tieferen Einblick in die Forschung von Klaus Aktories erlaubt eine 2005 erschienene Übersichtsarbeit.[7]

Zusammen mit anderen ist Aktories Herausgeber des von Wolfgang Forth begründeten deutschsprachigen Standardwerks Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie.[8]

Einzelnachweise

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  1. a b c Klaus Starke: Die Geschichte des Pharmakologischen Instituts der Universität Freiburg. 2. Auflage; 2007 PDF-Datei.
  2. a b c Lebenslauf von Klaus Aktories beim Institut für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität Freiburg, abgerufen am 31. Dezember 2010
  3. K. Aktories, M. Bärmann, I. Ohishi, S. Tsuyama, K. H. Jakobs, E. Habermann: Botulinum C2 toxin ADP-ribosylates actin. In: Nature. Band 322, Nummer 6077, 1986 Jul 24-30, S. 390–392, ISSN 0028-0836. doi:10.1038/322390a0. PMID 3736664.
  4. I. Just, J. Selzer, M. Wilm, C. von Eichel-Streiber, M. Mann, K. Aktories: Glucosylation of Rho proteins by Clostridium difficile toxin B. In: Nature. Band 375, Nummer 6531, Juni 1995, S. 500–503, ISSN 0028-0836. doi:10.1038/375500a0. PMID 7777059.
  5. G. Schmidt, P. Sehr, M. Wilm, J. Selzer, M. Mann, K. Aktories: Gln 63 of Rho is deamidated by Escherichia coli cytotoxic necrotizing factor-1. In: Nature. Band 387, Nummer 6634, Juni 1997, S. 725–729, ISSN 0028-0836. doi:10.1038/42735. PMID 9192900.
  6. A. E. Lang, G. Schmidt, A. Schlosser, T. D. Hey, I. M. Larrinua, J. J. Sheets, H. G. Mannherz, K. Aktories: Photorhabdus luminescens toxins ADP-ribosylate actin and RhoA to force actin clustering. In: Science. Band 327, Nummer 5969, Februar 2010, S. 1139–1142, ISSN 1095-9203. doi:10.1126/science.1184557. PMID 20185726.
  7. K. Aktories, J. T. Barbieri: Bacterial cytotoxins: targeting eukaryotic switches. In: Nature reviews. Microbiology. Band 3, Nummer 5, Mai 2005, S. 397–410, ISSN 1740-1526. doi:10.1038/nrmicro1150. PMID 15821726. (Review).
  8. K. Aktories, U. Förstermann, F. Hofmann und K. Starke: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 10. Auflage. München, Elsevier 2009. ISBN 978-3-437-42522-6.
  9. Mitgliedseintrag von Klaus Aktories (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 7. Mai 2022.
  10. Liste der Preisträger der Feldberg Foundation, abgerufen am 31. Dezember 2010
  11. Mitgliederverzeichnis der European Molecular Biology Organization (Memento vom 22. Juli 2011 im Internet Archive), abgerufen am 31. Dezember 2010