Kleostratos von Tenedos – Wikipedia

Kleostratos von Tenedos (altgriechisch Κλεόστρατος ὁ Τενέδιος Kleóstratos ho Tenédios) war ein antiker griechischer Astronom und Dichter.

Die Lebensdaten des Kleostratos sind unbekannt, doch wird angenommen, er könnte ein Schüler des Thales gewesen sein, da dieser auf Tenedos, der Heimat des Kleostratos, starb. Somit wäre er ins 6. Jahrhundert v. Chr. zu datieren. Aber nicht nur die Lebensdaten sind unsicher, auch seine astronomischen Leistungen sind umstritten und nur vage überliefert.

Kleostratos schrieb ein astronomisches Gedicht, die Astronomia, von dem jedoch nur zwei Verse überliefert sind:[1]

„Wenn Bootes nach seinem Spätuntergang 83 Tage am Nachthimmel verbringt, dann geht der Anfang des Skorpions in der Morgendämmerung unter, zusammen mit den ersten Sternen des Bootes.“

Andere antike Autoren berichten, dass er als erster die Tierkreiszeichen auf der Ekliptik erkannt habe, und zwar zuerst den Widder und den Schützen. Auch habe er als erster die beiden Haedi genannten Sternchen im Sternbild Fuhrmann erkannt.

Censorinus berichtet zudem, Kleostrates und nicht Eudoxos von Knidos habe die Oktaedris, den achtjährigen Kalenderzyklus, eingeführt. Auch soll er die Solstitien am Berge Ida beobachtet haben.

Der Mondkrater Cleostratus ist nach dem antiken Astronomen benannt.

  1. Hier ergänzt nach Franz Boll.