Zellkontakthemmung – Wikipedia

Die Zellkontakthemmung, auch Kontaktinhibition genannt, bezeichnet die Eigenschaft von Zellen, das Zellwachstum und die Zellteilung ab einer bestimmten Zelldichte einzustellen.

Die Zellkontakthemmung wird durch Zelladhäsionsmoleküle bei Zell-Zell-Kontakten vermittelt.[1] Dadurch soll eine Homöostase des Zellverbunds eines vollständig entwickelten Lebewesens erreicht werden oder bei Verletzungen Gewebe im Zuge einer Wundheilung teilweise ersetzt werden.

Normale Zellen in Zellkulturen besitzen eine optimale Zelldichte des Wachstums, darunter kann eine Anoikis zum vorzeitigen Zelltod führen, darüber wird das Wachstum und die Teilung eingestellt.[2] Bei bestimmten, im Vergleich zu Geweben niedrigen Zelldichten in einer Zellkultur ist die Wachstumsrate am höchsten, begrenzt nur durch die Hayflick-Grenze. Je höher die Zelldichte, desto geringer sind die Expansionsmöglichkeiten einer Zelle, ohne mit anderen Zellen in Kontakt zu kommen.[3] Je nach Zelltyp werden durch Zell-Zell-Kontakte das Wachstum in einer oder beiden Zellen eines Zell-Zell-Kontakts eingestellt.[4]

In Tumorzellen ist die Kontakthemmung oftmals durch Mutationen außer Kraft gesetzt, was in unkontrolliert wachsenden Zellhaufen resultiert. Monolayer werden nicht mehr eingehalten. Nacktmulle erkranken nie an Krebs, was möglicherweise an einer besonders ausgeprägten Zellkontakthemmung liegt.[5]

In manchen immortalisierten Zelllinien funktioniert die Zellkontakthemmung teilweise.[6]

Einzelnachweise

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  1. Jennie Dushek, Allen J. Tobin: Asking About Life. 1. Auflage. Belmont: Brooks/Cole-Thomson Learning, 2005. ISBN 9780534406530. S. 161.
  2. William S. Klug, Michael R. Cummings, Charlotte A. Spencer, Michael A. Palladino: Concepts of Genetics. 10. Auflage, 2011, Pearson, San Francisco. ISBN 978-0321724120.
  3. R. J. Wieser, D. Renauer, A. Schäfer, R. Heck, R. Engel, S. Schütz, F. Oesch: Growth control in mammalian cells by cell-cell contacts. In: Environmental health perspectives. Band 88, August 1990, ISSN 0091-6765, S. 251–253, PMID 2272319, PMC 1567996 (freier Volltext) (Review).
  4. John M. Lackie, Julian A. T. Dow: The Dictionary of Cell & Molecular Biology. 3. Auflage, 1999, Academic Press. ISBN 9780124325654.
  5. Seluanov A, Hine C, Azpurua J, Feigenson M, Bozzella M, Mao Z, Catania KC, Gorbunova V: Hypersensitivity to contact inhibition provides a clue to cancer resistance of naked mole-rat. In: Proc Natl Acad Sci U S A. 106. Jahrgang, Nr. 46, 2009, S. 19352–7, doi:10.1073/pnas.0905252106, PMID 19858485, PMC 2780760 (freier Volltext) – (pnas.org).
  6. M. Abercrombie: Contact inhibition and malignancy. In: Nature. 281. Jahrgang, Nr. 5729, 27. September 1979, S. 259–262 (nature.com [abgerufen am 1. Februar 2013]).