Krangen (Neuruppin) – Wikipedia

Krangen
Stadt Neuruppin
Koordinaten: 52° 59′ N, 12° 51′ OKoordinaten: 52° 59′ 6″ N, 12° 51′ 16″ O
Höhe: 56 m ü. NN
Fläche: 41,8 km²
Einwohner: 213 (31. Dez. 2016)[1]
Bevölkerungsdichte: 5 Einwohner/km²
Eingemeindung: 6. Dezember 1993
Postleitzahl: 16827
Vorwahl: 03391
Schinkelkirche Krangen
Schinkelkirche Krangen
Ortseinfahrt Krangen (Stadt Neuruppin) von Alt Ruppin kommend

Krangen ist ein Ortsteil der Stadt Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Brandenburg). Der Ort war bis zum 5. Dezember 1993 eine selbständige Gemeinde.

Lage und Gliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krangen liegt rund 7 km nordöstlich des Stadtkerns von Neuruppin. Zu Krangen gehören die Gemeindeteile Fristow, Zippelsförde und Zermützel sowie die Wohnplätze Rottstiel und Tornow. Auf der Gemarkung liegen auch die Wüstungen Rägelsdorf und Krangensbrück.

Geschichte und Besonderheiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1397 erstmals urkundlich unter aver dy see thu deme Krangen erwähnt. Der Name leitet sich von Krag oder Kragy ab, zu krag was Kreis oder Ring bedeutet.[2]

Um 1490 gehörte Krangen dem Kloster Lindow das Hauskloster, zur im Kern reichsunmittelbaren Herrschaft Ruppin der Grafen von Lindow-Ruppin. Die Dienste und das Obergericht gehörte zum Amt Alt Ruppin. Aus Krangen hatte die Neuruppiner Kirche und das Gut Karwe Pachteinnahmen.

Der Ort besaß einen Lehnschulzen und fünfzehn Bauernhöfe die 32 Hufen Ackerland bewirtschaften. Im Jahre 1749 wurde das gesamte Vieh durch eine Tierseuche getötet. Zu Brandkatastrophen kam es 1729, bei der sechs Höfe zerstört wurden und am 27. März 1797 brannten vier Einliegerwohnungen und sechs Höfe ab.

Im Jahre 1798 hatte Krangen 21 Wohnhäuser und unter den Bewohnern waren ein Schmied, Schäfer, königlicher Unterförster und ein Hirte und es wurde ein Viehbestand mit 144 Rindern, 699 Schafen, 80 Schweine und 50 Pferden gezählt. Zum Besitz des Ortes gehörten auch 100 Morgen Kiefernwald.[3]

Dorfkirche Krangen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einschiffige Saalkirche des Ortes wurde nach dem Entwurf der Normalkirche von Karl Friedrich Schinkel im Jahre 1837 im Stil des Klassizismus unter der Leitung von Christian Ludwig Jacoby nach Zeichnungen von Bauinspektor Hermann erbaut. Aus Kostengründen erhielt das Gotteshaus jedoch keinen Kirchturm.[4] In der Kirche, welche zum Gemeindezentrum restauriert wurde, befinden sich ein vergoldeter Kelch aus dem Jahr 1582, sowie eine Orgel des Orgelbauers Albert Hollenbach.

Am Rande des Rundangerdorfes stehen Fachwerkhäuser aus dem 17. bzw. 18. Jahrhundert.[5]

Am 6. Dezember 1993 wurde Krangen nach Neuruppin eingemeindet.[6]

Von 1985 bis 2005 errichtete man nahe Krangen in einer ehemaligen Kiesgrube eine Deponie für Haushaltsabfälle. Die Abdichtung und Rekultivierung erfolgte im Jahre 2012.[7]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einwohnerentwicklung in Krangen[8]
Jahr 1766 1785 1798 2016
Einwohner 152 136 135 213

Historische Landwirtschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aussaat und Tierbestand Krangen im Jahre 1798[9]
Aussaat Roggen Gerste Hafer Erbsen Wicken Kartoffeln Buchweizen Leinsamen
Menge 12 Winspel 8 Scheffel 8 Winspel 3 Scheffel 6 Winspel 15 Scheffel 5 Winspel 2 Scheffel 13 Scheffel 7 Winspel 3 Scheffel 9 Scheffel 13 Scheffel
Tierbestand Pferde Rinder Schafe Schweine
Stück 50 144 699 30

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Krangen Dorfplatz 21

Seit dem Jahre 2003 wird der Ortsteil Krangen durch einen Ortsbeirat vertreten. Nach den Wahlen zum Ortsbeirat am 26. September 2021 wurden gewählt:

  • Ortsvorsteher Bernd Joachimsmeier
  • Ortsbeiratsmitglieder Wolfgang Wernicke, Hardy Riesenberg[10]
Commons: Krangen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Homepage der Stadt Neuruppin: Ortsteil Krangen
  2. Elżbieta Foster: Brandenburgisches Namenbuch: Die Ortsnamen des Landes Ruppin. H. Böhlaus Nachf., 1967, S. 81 (google.de).
  3. Friedrich Wilhelm August Bratring: Die Grafschaft Ruppin in historischer, statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg. Haym, Berlin 1799, S. 425 bis 426 (google.de).
  4. Peter Schmidt: Wuthenows Kirche – ein Schinkelbau, in: Ruppiner Anzeiger vom 22./23. Januar 2000
  5. Märkische Oderzeitung, 15. September 2005, S. 10
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  7. Advantic Systemhaus GmbH: Landkreis Ostprignitz-Ruppin - Abfallwirtschaft. Abgerufen am 8. Oktober 2017.
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Die Grafschaft Ruppin in historischer, statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg. Haym, Berlin 1799, S. 426 (google.de).
  9. Friedrich Wilhelm August Bratring: Die Grafschaft Ruppin in historischer, statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg. Haym, Berlin 1799, S. 425 (google.de).
  10. neuruppin.de: Ortsteil Krangen. In: Krangen. Stadt Neuruppin, 2022, abgerufen am 29. November 2022.