Kupferhydrid – Wikipedia

Kristallstruktur
Strukturformel von Kupferhydrid
_ Cu+ 0 _ H
Allgemeines
Name Kupferhydrid
Andere Namen
  • Kupfermonohydrid
  • Kupfer(I)-hydrid
Verhältnisformel CuH
Kurzbeschreibung

rotbrauner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13517-00-5
EG-Nummer (Listennummer) 803-023-1
ECHA-InfoCard 100.229.864
PubChem 3335333
Wikidata Q133761
Eigenschaften
Molare Masse 64,55 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

6,38 g·cm−3[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Kupferhydrid ist eine anorganische chemische Verbindung des Kupfers aus der Gruppe der Hydride.

Gewinnung und Darstellung

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Kupferhydrid kann durch Reaktion von Kupferiodid mit Lithiumaluminiumhydrid in Pyridin gewonnen werden.[1]

Ebenfalls möglich ist die Darstellung von reinem Kupferhydrid durch Reaktion von Kupfer(I)-bromid mit Diisobutylaluminiumhydrid in Pyridin.[1] Kupfersulfat wird durch Phosphinsäure zu Kupferhydrid reduziert.[4]

Kupferhydrid ist ein hellrotbraunes, an der Luft selbstentzündliches Pulver. Es ist bis etwa 60 °C beständig, zersetzt sich oberhalb dieser Temperatur (ab 100–110 °C explosionsartig) in die Elemente.[5] In Pyridin ist es mit dunkelroter Farbe löslich. Es kristallisiert in einer Kristallstruktur vom Wurtzit-Typ mit der Raumgruppe P63mc (Raumgruppen-Nr. 186)Vorlage:Raumgruppe/186, a = 2,89 Å, c = 4,63 Å. Die Bildungsenthalpie beträgt 21,3 kJ/mol.[1] Die Verbindung kann neben einem Dimer über relativ starke Wasserstoffbrückenbindungen auch ein Polymer ausbilden.[4]

Kupferhydrid wird als Reagenz zur stereoselektiven Synthese von exocyclischen tetrasubstituierten Enolethern und Olefinen verwendet.[6]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 971.
  2. Jean d’Ans, Ellen Lax, Roger Blachnik: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Springer, 1998, ISBN 3-642-58842-5, S. 428 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. a b A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 288.
  5. L. Roth, U. Weller-Schäferbarthold: Gefährliche Chemische Reaktionen - Potentiell gefährliche chemische Reaktionen zu über 1750 Stoffen, Eintrag für Kupferhydrid, CD-ROM Ausgabe 8/2021, ecomed Sicherheit Landsberg/Lech, ISBN 978-3-609-48040-4.
  6. Datenblatt Copper hydride (CuH) solution, in toluene bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 1. April 2013 (PDF).