Kurmandschen – Wikipedia

Als Kurmandschen (auch Kurmanj, kurmandschi Kurmanc) wird ein ethnisches Kollektiv (vornationalistischer Zeit) bezeichnet.[1]

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der kurdische Nationalismus zur Massenbewegung in der südöstlichen Türkei und die Kurmandschen sahen darin einen Ausdruck des Kurmandschentums, der für die Rechte der Kurmandschen als ethnische Gruppe steht. In den neunziger Jahren desselben Jahrhunderts änderte sich die Einstellung der Kurmandschen. Kurmandsch als ethnisches Label, Kurmandschi als die Sprache der Kurmandschen und das Kurmandschentum wurden durch den kurdischen Nationalismus verdrängt.[1]

Heute betrachten sich die meisten Sprecher von Kurmandschi als ethnische Kurden. Jedoch gibt es auch einige Kurmandschen, die sich zur Kurmandschi-Gemeinschaft zählen und sich nicht als Kurden betrachten.[2][3] Die meisten Kurmandschi-Sprecher bezeichnen ihre Sprache als Kurmandschi.[4]

In der Türkei gibt es Menschen, die häufiger darauf hinweisen, dass sie Kurmandschi sprechen, als „kurdisch zu sein“.[3]

  • 1935 veröffentlichte Erebê Şemo in Jerewan das Werk „Şivanê Kurmanca“ (Der Hirte der Kurmandschen). Später veröffentlichten kurdische Nationalisten neue Auflagen des Buches und änderten den Titel in „Şivanê Kurda“ (Der Hirte der Kurden).
  • 1936 veröffentlichte Heciyê Cindî in Jerewan das Werk „Folklora Kurmanca“ (Die Folklore der Kurmandschen). Später veröffentlichten kurdische Nationalisten neue Auflagen des Buches und änderten den Titel in „Folklora Kurda“ (Die Folklore der Kurden).

Einzelnachweise

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  1. a b Lokman Turgut: Mündliche Literatur der Kurden in den Regionen Botan und Hekarî. Logos Verlag Berlin GmbH, 2010, ISBN 978-3-8325-2727-3 (google.de [abgerufen am 30. März 2019]).
  2. Mehmet Orhan: Political Violence and Kurds in Turkey: Fragmentations, Mobilizations, Participations & Repertoires. Routledge, 2015, ISBN 978-1-317-42043-9 (google.de [abgerufen am 30. März 2019]).
  3. a b Diane E. King: Kurdistan on the Global Stage: Kinship, Land, and Community in Iraq. Rutgers University Press, 2013, ISBN 978-0-8135-6354-1 (google.de [abgerufen am 30. März 2019]).
  4. Mehrdad Izady: The Kurds: A Concise History And Fact Book. Taylor & Francis, 2015, ISBN 978-1-135-84490-5 (google.de [abgerufen am 30. März 2019]).