Landkreis Mecklenburg-Strelitz – Wikipedia

Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten (Stand 2011)
Koordinaten: 53° 26′ N, 13° 17′ OKoordinaten: 53° 26′ N, 13° 17′ O
Bestandszeitraum: 1994–2011
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Verwaltungssitz: Neustrelitz
Fläche: 2.090 km2
Einwohner: 77.509 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: MST
Kreisschlüssel: 13 0 55
Kreisgliederung: 53 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Woldegker Chaussee 35
17235 Neustrelitz
Landrat: Heiko Kärger (CDU)
Lage des Landkreises Mecklenburg-Strelitz in Mecklenburg-Vorpommern
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Karte

Der Landkreis Mecklenburg-Strelitz war ein Landkreis, der 1994 gebildet wurde und im Zuge der Kreisgebietsreform 2011 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte aufgegangen ist. Er trug den Namen des von 1701 bis 1933 bestandenen (Groß-)Herzogtums und Freistaats Mecklenburg-Strelitz und deckte sich zum Teil mit dessen Kerngebiet, der Herrschaft Stargard.

Nachbarkreise waren im Norden der Landkreis Demmin und der Landkreis Ostvorpommern, im Nordosten der Landkreis Uecker-Randow, im Osten und Südosten der brandenburgische Landkreis Uckermark, im Süden die ebenfalls brandenburgischen Landkreise Oberhavel und Ostprignitz-Ruppin und im Westen der Landkreis Müritz. Die kreisfreie Stadt Neubrandenburg schneidet im Norden einen schmalen Streifen aus dem Kreisgebiet.

Das Gebiet des Landkreises bildet den südöstlichen Teil der Mecklenburgischen Seenplatte. Neben dem Naturpark Feldberger Seenlandschaft, der vollständig im Kreisgebiet liegt, hat der Landkreis Anteile am Müritz-Nationalpark.

Bevölkerungspyramide für den Kreis Mecklenburg-Strelitz (Datenquelle: Zensus 2011[1])

Der Landkreis Mecklenburg-Strelitz wurde 1994 im Zuge einer Gebietsreform des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern durch Zusammenlegung der Kreise Neubrandenburg-Land (NB), Neustrelitz (NZ) sowie des größten Teils des Kreises Strasburg (SBG) gebildet. Er führte seither den Namen und benutzte zunächst auch das Wappen des historischen Territoriums Mecklenburg-Strelitz, welches von 1701 bis 1815 als (Teil-)Herzogtum, dann bis 1918 als (Teil-)Großherzogtum des mecklenburgischen Staates, 1919 bis 1933 politisch selbständig als Freistaat existierte. Er stand aber nicht in dessen Rechtsnachfolge.[2]

Der Landkreis Mecklenburg-Strelitz umfasste ca. 71 % der Fläche des früheren Freistaates, inbegriffen den größten Gebietsteil (ca. 82 %) der ehemaligen Herrschaft Stargard, jedoch nicht das räumlich getrennte Fürstentum Ratzeburg nahe Lübeck und den zum Stargarder Land gehörenden Fürstenberger Werder (seit 1950 brandenburgisch).

Politischen Planungen zufolge sollte der Landkreis Mecklenburg-Strelitz in einem neu zu gründenden „Kreis Mecklenburgische Seenplatte“ mit der Kreisstadt Neubrandenburg und weiteren Teilen Vorpommerns und des Landkreises Müritz aufgehen. Nach dem Urteil des Landesverfassungsgerichtes vom 26. Juli 2007 konnte das Reformgesetz als mit der Verfassung des Landes unvereinbar nicht umgesetzt werden.[3]

Im Zuge der Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011 ging der Landkreis Mecklenburg-Strelitz im gegenüber der ursprünglichen Planung leicht veränderten neuen Landkreis Mecklenburgische Seenplatte auf.

Kreistagswahl 2009
Wahlbeteiligung: 51,1 %
 %
40
30
20
10
0
36,5 %
24,8 %
22,1 %
10,8 %
4,3 %
1,5 %
keine %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2004
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−7,2 %p
+2,6 %p
+1,5 %p
+3,3 %p
+1,2 %p
−0,8 %p
−0,7 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b 2004: PDS
f Zusammengefasstes Ergebnis aller angetretenen Einzelbewerber

Der letzte Kreistag des Landkreises Mecklenburg-Strelitz bestand aus 47 Abgeordneten. Seit der Wahl vom 7. Juni 2009 setzte er sich wie folgt zusammen:

Partei Sitze
CDU 17
LINKE 12
SPD 11
FDP 5
GRÜNE 2

Näheres zum Wahlverfahren und zu rechtlichen Bestimmungen: Kreistag (Mecklenburg-Vorpommern)

Wappen des Landkreis Mecklenburg-Strelitz
Wappen des Landkreis Mecklenburg-Strelitz
Blasonierung: „Gespalten und halb geteilt; vorn in Blau eine gezinnte silberne Mauer mit einem spitzbedachten Zinnenturm; hinten: oben in Gold ein hersehender schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem roten Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, in sieben Spitzen abgerissenem Halsfell und silbernen Hörnern; unten in Rot ein silbernes Malteserkreuz.“[5]
Wappenbegründung: Das Wappen steht mit zwei Symbolen – dem Zinnenturm und dem ungekrönten Stierkopf – in der Tradition des Staatswappens des Freistaates Mecklenburg-Strelitz von 1922. Der Zinnenturm versinnbildlicht den Burgturm der noch in der ersten Hälfte des 13. Jh. errichteten und heute unter Denkmalschutz stehenden Burg Stargard, das Wahrzeichen des ehemaligen Landes Stargard. Von 1352 bis 1603 war sie zeitweilig Residenz mecklenburgischer Herzöge gewesen. Der Stierkopf – in Mecklenburg-Strelitz einst jedoch als Büffelkopf beschrieben – stellt mit dem charakteristischen Halsfell als Symbol des kleinen Wappens der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge den Bezug zum Haus Mecklenburg her. Er verweist damit auf die jahrhundertealte dynastische Verbindung des vormals märkischen Territoriums mit Mecklenburg. Wie in dem nach der Novemberrevolution entstandenen Staatswappen erscheint der Stierkopf im Landkreiswappen ohne Fürstenkrone. Das Malteserkreuz deutet auf den Johanniterorden hin, der 1227 die Komturei Mirow und 1298 die Komturei Nemerow errichtet hatte, deren umfangreiche Besitzungen nach der Säkularisation 1648 in landesherrlichen Besitz übergegangen waren. Mit der Tingierung der Felder in Blau, Gold und Rot wird auf die Zugehörigkeit des Landkreises zum Landesteil Mecklenburg verwiesen.

Das Wappen wurde von der Teschendorferin Margret Lüdtke gestaltet. Es wurde am 27. Februar 1996 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 98 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Der ehemalige Landkreis verfügte über keine amtlich genehmigte Flagge.[5]

Städte und Gemeinden

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Die frühere Residenzstadt Neustrelitz (rot) war die Kreisstadt des Landkreises.

(Einwohner am 31. Dezember 2010[6])

Amtsfreie Gemeinden

  1. Feldberger Seenlandschaft (Sitz: Feldberg) (4651)
  2. Neustrelitz, Stadt * (21.207)

Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden/Städten * Sitz der Amtsverwaltung

  1. Amt Friedland (9502)
  2. Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte (8222)
  3. Amt Neustrelitz-Land (7801)
    (Sitz: Neustrelitz)
  4. Amt Neverin (9079)
  5. Amt Stargarder Land (9867)
  6. Amt Woldegk (7180)

Gebietsänderungen

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In den Jahren seit 1994 fanden im Gebiet des Landkreises Mecklenburg-Strelitz wie im gesamten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern umfangreiche Gebietsänderungen statt.

Aus den ursprünglich 8 Ämtern wurden nach Abschluss der Gebietsreform am 1. Januar 2005 6 Ämter. Die Städte Burg Stargard und Friedland verloren ihre Amtsfreiheit. Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 81 auf 55.

Ämterauflösungen, Ämterfusionen

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Eingemeindungen, Gemeindeneubildungen

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Namensänderung

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Kfz-Kennzeichen

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Kfz-Zulassungsplakette des Landkreises Mecklenburg-Strelitz

Am 12. Juni 1994 wurde dem Landkreis das Unterscheidungszeichen MST zugewiesen. Es wird im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit Ausnahme der Stadt Neubrandenburg durchgängig bis heute ausgegeben.

Commons: Landkreis Mecklenburg-Strelitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Datenbank Zensus 2011 (Memento des Originals vom 22. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse2011.zensus2022.de, Kreis Mecklenburg-Strelitz, Alter + Geschlecht
  2. Ab 1934 bestand auf seinem Gebiet der Landkreis Stargard, welcher durch seinen Namen an die mittelalterliche Herrschaft Stargard anknüpfte.
  3. Urteil des Landesverfassungsgerichtes vom 26. Juli 2007 (PDF; 269 kB)
  4. Frank Pergande: Neustrelitz: Hübsch, klug, bald weg. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. November 2008, abgerufen am 12. Januar 2024.
  5. a b Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 290/291.
  6. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 203 kB)