Leopoldine Kutzel – Wikipedia

Porträt der Leopoldine Kutzel (Aus: „Der Humorist“. 1. März 1885, S. 8.)

Leopoldine Kutzel (geb. Leopoldine Regina Kuzel, verh. Zehetgruber, * 25. August 1860 in Wien-Meidling;[1]19. Dezember 1935 in Mauer (Wien)[2]) war eine österreichische Volkssängerin und Schauspielerin, die um 1880 mit ihren volkstümlichen Liedern in Wien als „Brettl-Diva“ populär war.

Leopoldine Kutzel war eine populäre Wiener Volkssängerin, die durch ihre humorvollen Schlager „Es steht halt nix auf über a g’sunde Natur“, „Soll i lachen oder wana?“, „So was kann mir net passieren!“, „Hör’n S’ auf, sonst muß i lachen!“ und vor allem durch ihr Lied „I bin ja net von Podiebrad, gar ka Spur, i bin a harbe Weanerin voll Hamur“ beliebt und berühmt war: „Die Verstorbene war seinerzeit eine der beliebtesten Volkssängerinnen. Sie trat mit Louise Montag und [Edmund] Guschelbauer, Josefine Gallmeyer und Alexander Girardi auf.“[3]

Nach der bereits 1885 angekündigten, aber erst 1888 erfolgten Heirat mit dem Wiener Stellfuhrwerk-Unternehmer Leopold Zehetgruber verabschiedete sie sich von der Bühne. Das Ehepaar Zehetgruber ist für die Tourismusgeschichte der Kamptal-Sommerfrische Gars wichtig, weil es 1895 und 1903 zwei Sommervillen errichten ließ, die sie teils selbst bewohnten, teils an Sommergäste vermieteten. Nach dem Verkauf zählten die Villa, Gars Nr. 118 („Pension Lindner“, später „Waldpension Lindner“, später „Waldpension“), und die benachbarte Villa, Gars Nr. 147 („Phönixheim“), zu den maßgeblichen Garser Hotelleriebetrieben.[4][5]

Leopoldine Kutzel wurde am 23. Dezember 1935 am Hietzinger Friedhof (Gruppe 14, Nummer 63) begraben.

Leopoldine Kutzel als „harbe Poldi“
  • Paul Lindau: Sommertage in Wien und Umgebung. In: Nord und Süd. Eine deutsche Monatsschrift. Herausgegeben von Paul Lindau. 39. Band (Breslau 1886). S. 81–104, hier S. 103.
  • Josef Koller: Das Wiener Volkssängertum in alter und neuer Zeit. Nacherzähltes und Selbsterlebtes. Wien 1931, S. 102ff.
  • Arthur Schnitzler: Tagebuch, Eintrag vom 12. August 1919 (online), sowie: Tagebuch 1879–1931. Herausgegeben von der Kommission für literarische Gebrauchsformen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Obmann: Werner Welzig. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1981–2000, Band 1917–1919 (Wien 1985). S. 278 sowie S. 358.
  • Andreas Weigel: Die Brettl-Diva Leopoldine Kutzel-Zehetgruber. In: Stars in Gars. Schaffen und Genießen. Reich bebilderte Geschichte der Sommerfrische Gars-Thunau von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Herausgegeben vom Museumsverein Gars, Zeitbrücke-Museum Gars, Gars 2017, S. 9–174, hier S. 34–35. ISBN 978-3-9504427-0-0.

Einzelnachweise

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  1. Taufbuch - 01-14 | 12., Meidling | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online. Abgerufen am 13. April 2020.
  2. Sterbebuch - 03-35 | 10., St. Anton von Padua | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online. Abgerufen am 13. April 2020.
  3. „Tod einer ehemaligen Volkssängerin“. In: „Illustrierte Kronen-Zeitung“. 22. Dezember 1935, S. 25.
  4. Andreas Weigel: Stars in Gars. Brettl-Diva Leopoldine Kutzel schachtle in Gars am Kamp Sommerfrischegäste ein.
  5. Andreas Weigel: Stars in Gars. Geschichte und Vorgeschichte der Waldpension Gars.