Lepoglava – Wikipedia

Lepoglava
Wappen
Wappen
Lepoglava (Kroatien)
Lepoglava (Kroatien)
Basisdaten
Staat: Kroatien Kroatien
Koordinaten: 46° 12′ N, 16° 3′ OKoordinaten: 46° 12′ 19″ N, 16° 2′ 41″ O
Gespanschaft: Flagge der Gespanschaft Varaždin Varaždin
Einwohner: 6.472 (31. Dezember 2021)
Telefonvorwahl: (+385) 042
Postleitzahl: 42 250
Kfz-Kennzeichen:
Struktur und Verwaltung
(Stand: 2013, vgl.)
Gemeindeart: Stadt
Bürgermeister: Marijan Škvarić (HNS)
Website:

Lepoglava – Ortsmitte

Lepoglava (veraltet deutsch Schönhaupt) ist eine Stadt und Großgemeinde in der Gespanschaft Varaždin in Kroatien. Sie ist vor allem aufgrund der Haftanstalt bekannt, in der seit Mitte des 19. Jahrhunderts von verschiedenen Regimes politische Gefangene inhaftiert waren.

Lepoglava liegt im Bednja-Flusstal in der Region Hrvatsko zagorje, acht Kilometer südwestlich von Ivanec.

Gliederung und Einwohner

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Die Stadt Lepoglava hat zusammen mit weiteren 15 Orten als Großgemeinde insgesamt 8283 Einwohner (Volkszählung 2011).

Um 1400 wurde in Lepoglava ein Paulinerkloster gegründet, das nach Auflösung von Österreich-Ungarn im Jahr 1854 übernommen und in eine Strafanstalt umgewandelt wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gefängnis vom Königreich Jugoslawien übernommen, welches dort viele politische Häftlinge wie z. B. von 1928 bis 1933 den Kommunisten und späteren Staatspräsidenten Jugoslawiens Josip Broz Tito inhaftierte. Während des faschistischen Unabhängigen Staates Kroatien nutzte das Ustascha-Regime die Strafanstalt als KZ Lepoglava. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es vom sozialistischen Jugoslawien als Gefängnis genutzt, in dem wiederum politische Gegner wie Kardinal Alojzije Stepinac oder während des „Kroatischen Frühlings“ Ende der 1960er-Jahre der spätere Staatspräsident Kroatiens Franjo Tuđman inhaftiert wurden. Nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens ist es heute mit etwa 800 Inhaftierten[1] das größte Gefängnis Kroatiens[2].

Handwerk & Kultur

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Klöppelspitze aus Lepoglava ist in der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit verzeichnet.[3]

Pavlinski samostan Lepoglava

Kloster mit Kirche in Lepoglava
Innenansicht der Klosterkirche

Persönlichkeiten

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Milan Šufflay (1879–1931), Historiker und Politiker

Commons: Lepoglava – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Matthias Koeffler, Matthias Jacob: Kroatien : Unterwegs zwischen Istrien, Slawonien und Dalmatien (= Trescher-Reihe Reisen). Trescher Verlag, 2015, ISBN 978-3-89794-323-0, S. 115.
  2. Daniela Schetar-Köthe, Tony Kelly, James Steward: Baedeker SMART Reiseführer Kroatien : Perfekte Tage an der Adria und im grünen Hinterland. 2. Auflage. Mair Dumont, 2016, ISBN 978-3-8297-8165-7, S. 176.
  3. Lacemaking in Croatia. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2009, abgerufen am 1. Januar 2024 (englisch).