Leslie Wexner – Wikipedia

Leslie Wexner (2004)

Leslie H. Wexner (* 8. September 1937 in Dayton, Ohio) ist ein US-amerikanischer Unternehmer und Milliardär. Er ist Gründer und Vorstandsvorsitzender der LBrands Corporation.

Wexner entstammt einer russisch-jüdischen Einwandererfamilie. Er studierte an der Ohio State University. Er leitet das US-amerikanische Unternehmen L Brands, das er 1963 gründete. Im Laufe der Jahre baute Wexner ein Handels- und Marketingkonglomerat auf, zu seinen Marken gehörten unter anderem: Victoria’s Secret, Pink, Bath & Body Works, Henri Bendel, The White Barn Candle Company und Abercrombie & Fitch.

1984 gründete er die Wexner Foundation.[1]

Les Wexners Name erschien 1991 in einem Bericht der Polizei von Columbus über die Ermordung des Anwalts Arthur Shapiro im Jahr 1985, der Wexner mit dem Mord in Verbindung brachte und auch eine Verbindung von Wexner zur Genovese-Familie nahelegte.[2][3] Shapiro wurde in einem Attentat ermordet, bevor er vor einer Grand Jury über mögliche Steuervergehen aussagen konnte. Columbus-Polizeichef James G. Jackson ordnete die Zerstörung des Berichts an. Gegen Jackson wurde später, 1996, wegen Korruption ermittelt, weil er die Vernichtung des Berichts angeordnet hatte.[4]

Austritt aus der Republikanischen Partei

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Er war seit seinem Studium Unterstützer der Republikanischen Partei und der wohlhabendste Parteispender im Bundesstaat Ohio. Nachdem Wexner unter anderem erklärt hatte, er schäme sich für die Reaktion Präsident Trumps auf die rechtsextremen Ausschreitungen in Charlottesville 2017, erklärte er im September 2018 seinen Austritt aus der Republikanischen Partei. Er könne den dortigen „Unsinn“ nicht länger unterstützen.[5]

Gründung der Mega Group

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1991 gründete Wexner gemeinsam mit dem Milliardär Charles Bronfman die „Study Group“, weiteren Kreisen unter dem Namen Mega Group bekannt. Sie war eine informelle Vereinigung einiger der reichsten und einflussreichsten Geschäftsleute, die sich mit jüdischen Angelegenheiten befassten. Max Fischer, Michael Steinhardt, Leonard Abramson, Edgar Bronfman und Laurence Tisch gehörten zu den Mitgliedern. Die Gruppe traf sich zweimal im Jahr zu Seminaren zu Themen der Philanthropie und des Judentums. 1998 sprach Steven Spielberg über seine persönliche religiöse Reise und später diskutierte die Gruppe über jüdische Sommercamps. Die Gruppe wurde von Wexner mit Charles Bronfman geleitet, sie inspiererte eine Reihe philanthropischer Initiativen wie die Partnership for Excellence in Jewish Education, Birthright Israel, und die Unterstützung der Erneuerung von Hillel.[6]

Die Gruppe soll auch Kontakte zum israelischen Geheimdienst Mossad gehabt haben und angeblich als Basis für nachrichtendienstliche Operationen in den Vereinigten Staaten gedient haben.[7] Daneben fungierte sie als proisraelische Lobbygruppe und engagierte u. a. den Politikberater Frank Luntz um Unterstützung für Israel zu mobilisieren.[8]

Verbindung mit Jeffrey Epstein

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Wexner stand in enger Verbindung mit Jeffrey Epstein, der sein Vermögen verwaltete, bis Epstein seine Gefängnisstrafe antreten musste.[9] Wexner galt als Hauptquelle von Epsteins Reichtum.[10] Im August 2019 wandte sich Wexner nach der erneuten Inhaftierung Epsteins brieflich an die Wexner Foundation und berichtete in allen Einzelheiten über seine geschäftlichen Beziehungen zu Epstein. Nach seiner Aussage hatte der frühere Finanzberater große Summen Wexners und seiner Familie veruntreut (misappropriated).[11] Wexner wird von der Rechtsanwältin Mary Jo White von Debevoise & Plimpton vertreten.[12]

Vermögen und Kunstsammlung

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Die Limitless (Palma, 2006)

Im Oktober 2017 lag sein Vermögen bei geschätzten 5,9 Milliarden US-Dollar.[13] Ihm gehört die Luxus-Motoryacht Limitless, deren Wert auf 100 Millionen Dollar geschätzt wird.[14] Zur Zeit ihrer Auslieferung 1997 war sie die größte Yacht der USA.[15] 1999 erwarb er das Picasso-Gemälde Nu au Fauteuil Noir für das Wexner Center for the Arts.

Preise und Auszeichnungen (Auswahl)

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Wexner ist seit 1993 mit Abigail Wexner verheiratet und hat vier Kinder.[16]

Einzelnachweise

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  1. Wexner Foundation
  2. Columbus Police Department: Shapiro Murder File Complete( 1). 1991 (archive.org [abgerufen am 28. August 2024]).
  3. Wendy Siegelman,William Bredderman: Who Murdered the Lawyer of Billionaire Epstein Pal Les Wexner? In: The Daily Beast. 17. Juli 2021 (thedailybeast.com [abgerufen am 28. August 2024]).
  4. 25-year-old killing still puzzles - News - The Columbus Dispatch - Columbus, OH. 2. November 2019, abgerufen am 28. August 2024.
  5. Justin Wise: Wealthiest Republican supporter in Ohio quits party. In: The Hill, 14. September 2018.
  6. Lisa MillerStaff Reporter of The Wall Street Journal: Titans of Industry Join Forces To Work for Jewish Philanthropy. In: Wall Street Journal. 4. Mai 1998, ISSN 0099-9660 (wsj.com [abgerufen am 25. August 2019]).
  7. Former NSA counterspy says Jeffrey Epstein was part of Israeli network. In: Washington Times. Abgerufen am 28. August 2024 (englisch).
  8. Gabriel Sherman: The Mogul and the Monster: Inside Jeffrey Epstein’s Decades-Long Relationship With His Biggest Client. In: Vanity Fair. 8. Juni 2021, abgerufen am 28. August 2024 (amerikanisches Englisch).
  9. Landon Thomas Jr.: Jeffrey Epstein: International Money Man of Mystery. New York Magazine, 28. Oktober 2002;.
  10. Why Sex Offender Jeffrey Epstein Is Not A Billionaire. In: Forbes.com. Abgerufen am 10. Juli 2019.
  11. Steve Eder, Emily Steel: Leslie Wexner Accuses Jeffrey Epstein of Misappropriating ‘Vast Sums of Money’ In: The New York Times, 7. August 2019. Abgerufen am 8. August 2019 
  12. Erica Orden, Kara Scannell: After Jeffrey Epstein's death, prosecutors examine his inner circle, CNN, 12. August 2019 
  13. Les Wexner & family. In: forbes.com. 15. Februar 2024, abgerufen am 16. Februar 2024 (englisch).
  14. Condé Nast: For Billionaire Glenn Dubin, the Epstein Saga Isn’t Over. In: Vanity Fair. 4. September 2019, abgerufen am 15. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).
  15. The 96 metre Lürssen and Bannenberg superyacht Limitless. In: Superyact Times. 2. Januar 2013, abgerufen am 15. Mai 2024.
  16. Weddings: Abigail Koppel, Leslie Wexner. In: The New York Times, 24. Januar 1993.