Line Hoven – Wikipedia

Line Hoven

Line Hoven (* 1977 in Bonn) ist eine deutsche und US-amerikanische Comiczeichnerin, Illustratorin und Autorin.[1]

Line Hoven wurde in Bonn geboren und wuchs in der Nähe von Detmold in Ostwestfalen auf. Nachdem sie für zwei Jahre am Staatstheater Kassel als Assistentin für Kostüm- und Bühnenbild beschäftigt war, begann sie zunächst ein Studium der Visuellen Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel. Zwei Jahre später wechselte sie zur HAW Hamburg, wo sie u. a. bei Anke Feuchtenberger und Georg Baber, bekannt als ATAK, studiert hat.

Nach eigenen Angaben waren es diese beiden Lehrer, die Line Hoven dazu bewegt haben, Comics zu produzieren. In einem Interview mit dem Magazin brand eins berichtet Line Hoven dem Autor Peter Lau über ihre Faszination am Medium Comic: „Am Theater hat mich immer gestört, dass man die Bilder, die man im Kopf hatte, nie umsetzen konnte, weil alles immer zu teuer war. Im Comic gibt es keine Grenzen, man kann aus allem ausbrechen und andere direkt an seinem eigenen Universum teilhaben lassen.“[2] Line Hovens Stil besteht aus in Schabkarton gekratzten Zeichnungen. Somit ist ihre Arbeitsweise sehr zeitintensiv. Ihre erste Buchveröffentlichung beim Berliner Comic-Verlag Reprodukt, Liebe schaut weg, war zugleich auch ihre Abschlussarbeit an der HAW Hamburg. Zudem hat sie Geschichten in Magazinen wie Orang und Strapazin veröffentlicht. Auch hat sie sich an dem von ATAK herausgegebenem Sammelband Klassenfahrt beteiligt.

Im Jahr 2008 erhielt sie für ihr Werk Liebe schaut weg auf dem 13. Internationalen Comic-Salon Erlangen den ICOM-Preis[3] in der Kategorie Bester Independent Comic.

2010 wurde Line Hoven mit dem Förderpreis des e.o.plauen Preises ausgezeichnet und 2017 erhielt sie den Hans-Meid-Preis.[4]

Die vom 8. Januar bis 16. Juli 2011 wöchentlich in der Sparte Bilder und Zeiten der FAZ veröffentlichte Serie Dudenbrooks mit Texten von Jochen Schmidt und Bildern von Line Hoven erschien danach als Buch im Verlagshaus Jacoby & Stuart.

2013 erhielt sie ein Aufenthaltsstipendium am LCB (Literarisches Colloqium Berlin) durch den Berliner Senat.[5]

2017 wurde sie zu einer Max Kade Gastprofessur am Dartmouth College berufen.[6]

2018/2019 hatte sie ein Aufenthaltsstipendium für die Sparte Literatur durch das Kuratorium des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia.

Line Hoven lebt und arbeitet in Hamburg als Comic-Zeichnerin und freiberufliche Illustratorin.[7][8]

Eine deutsch-amerikanische Liebes- und Familiengeschichte der Nachkriegszeit. In verträumtem Schwarz-Weiß mit kempowskischer List erzählt.

Benedikt Erenz, Die Zeit, über „Liebe schaut weg“.

Bei Line Hovens Arbeiten könnte man ja denken, dass sie sich verlustfrei reproduzieren lassen, da sie Schwarz-Weiß sind. Das ist aber nicht der Fall. Erst am Original erkennt man wirklich, wie filigran gearbeitet wurde, um Lichteffekte zu erzeugen oder Texturen von Tapeten, Stoffen oder Pflanzenwelten wiederzugeben.

Jochen Schmidt, Literatenfunk[9]
  • 2016: Einzelausstellung »Busy doin' nothing« im Kunstverein Rüsselsheim[10]
  • 2017: Erste Ausstellung »Scratch my Back« zur Preisverleihung des Hans-Meid-Preises in der Kunsthalle St. Annen, Lübeck[11]
  • 2017: Solo-Wanderausstellung »Scratch my Back« im Museum Behnhaus, Lübeck[12]
  • 2019: Ausstellung »Scratch my Back« im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia, Bamberg[13]
  • 2019: Solo-Wanderausstellung »Scratch my Back« im Erich-Ohser-Haus, Plauen[14]
  • 2020: Solo-Wanderausstellung »Scratch my Back« im Literaturhaus Leipzig[15]

Veröffentlichungen

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  • Nina Mahrt: Bester Independent Comic: „Liebe schaut weg“ von Line Hoven. Ein Interview. In: Comic!-Jahrbuch 2009. Stuttgart 2008, S. 168–173. ISBN 978-3-88834-939-3
  • Andreas Platthaus: Anstelle einer Einleitung. Ein Motiv aus Line Hovens „Liebe schaut weg“. In: Reddition Nr. 49/50 (2009), S. 5–7.

Einzelnachweise

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  1. Line Hoven & Jochen Schmidt. mairisch Verlag, abgerufen am 6. Januar 2024 (englisch).
  2. Peter Lau: Glück gehabt. In: brand eins Ausgabe 08/2006. brand eins Verlag GmbH & Co. oHG, abgerufen am 20. März 2020.
  3. Übersicht der Preisträger des Independent Comic Preises auf der Internetseite des ICOM
  4. Hans-Meid-Preis 2017: Illustratorin Line Hoven ausgezeichnet, boersenblatt.net, 25. Oktober 2017, abgerufen am 25. Oktober 2017
  5. Line Hoven – Hamburg, Deutschland – Zu Gast im LCB: 2013. Literarisches Colloquium Berlin (LCB), abgerufen am 23. Januar 2021.
  6. Max Kade Gastprofessur am Dartmouth College
  7. Line Hoven | Autoren | Reprodukt. Abgerufen am 20. März 2020.
  8. Gemäß Künstlerinformation auf der Internetseite von Reprodukt (Memento vom 21. Dezember 2007 im Internet Archive)
  9. Jochen Schmidts Laudatio für Line Hoven bei Preisverleihung Hans-Meid-Stiftung 2017
  10. Einzelausstellung: Line Hoven, Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim
  11. Erste Ausstellung zur Preisverleihung des Hans-Meid-Preises im St. Annen Museum, Lübeck
  12. Solo-Wanderausstellung »Scratch my Back« kuratiert von Dr. Alexander Bastek, Leiter des Museum Behnhaus
  13. Ausstellung mit Werken der Comiczeichnerin, Illustratorin und aktuellen Künstlerhaus-Stipendiatin Line Hoven im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia, Bamberg
  14. Ausstellung mit Werken der Ausstellung mit Werken der e.o.plauen Förderpreisträgerin 2010 Line Hoven
  15. Ausstellung Line Hoven »Scratch my back«, Literaturhaus Leipzig