Livonius (Adelsgeschlecht) – Wikipedia
Livonius ist der Name eines aus Mecklenburg stammenden Geschlechts, das 1860 in den preußischen Adelsstand gehoben wurde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stammreihe der Familie beginnt mit Sebastian Livonius, der um 1570 „collega scholae Mansfeldiensis“ war. Sein Sohn Sebastian kam nach Mecklenburg, wurde dort Rektor in Waren und 1599 Pfarrer in Basedow. Der königlich-preußische Amtsrat George Livonius auf Seegenfelde, Kreis Deutsch Krone in Westpreußen erhielt am 10. März 1860 den preußischen Adelsstand und sein Bruder Alexander Livonius auf Grunau, Kreis Flatow in der Provinz Posen, ebenfalls preußischer Amtsrat, erhielt den Adelsstand am 18. Oktober 1861. Deren Neffe Wilhelm, preußischer Oberstleutnant und Kommandeur des Landwehrregiments I in Berlin, wurde am 19. September 1888 geadelt.[1]
Ein Zweig auf Schloss Neuendettelsau führt den Namen „von Livonius Freiherren von Eyb“.
Besitzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ende des 19. Jahrhunderts waren die Livonius unter anderem zu Borcken, Dammen (kaschubisch bzw. polnisch Damno (Damnica)), Grumbkow (polnisch Grąbkowo (Potęgowo)), Hammerstein (polnisch Czarne), Velsow (polnisch Wieliszewo), Wendisch-Karstnitz (polnisch Karznica) und Wohnwitz (polnisch Zamek Wojnowice) besitzlich.
- Gutshaus Grumbkow
- Gutshaus Hammerstein
- Gutshaus Wendisch Karstnitz
- Schloss Wohnwitz (Eigentum der Margaritha von Livinius, geborene von Kramsta, geschiedene von Johnston)[2]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Wappen von 1880 zeigt in Blau querliegend ein goldenes Kanonenrohr, zwischen dessen Henkeln drei heraldische goldene Lilien an goldenen Stängeln fächerförmig hervorwachsen. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken das Schildbild.
- Die anlässlich der weiteren Nobilitierungen verliehenen Wappen sind jeweils um ein Schildhaupt ergänzt, 1861 ist es purpurn mit der preußischen Königskrone belegt, 1888 silbern mit einem schwarzen Stern.
Bekannte Familienmitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adelheid von Livonius (1906–1945), deutsche Autorin
- Britta von Livonius (* 1976), deutsche Spielerin in der Hockeynationalmannschaft
- Eberhard von Livonius (1902–1967), deutscher Offizier und Autor
- Ernst-Manfred von Livonius (1940–2018), deutscher Rechtsanwalt
- George von Livonius (1792–1867), Rittergutsbesitzer und Abgeordneter
- Hilger von Livonius Frhr. von Eyb (* 1970), deutscher Rechtsanwalt und Autor
- Verena von Livonius (1939–2021), Lektorin
- Wilhelm von Livonius (1840–1905), preußischer Generalleutnant
- Willy von Livonius (1871–1946), deutscher Generalmajor
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gothaisches Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser, Band 2, Band 4 der Reihe GGH, Hrsg. Stiftung Dt. Adelsarchiv, Verlag des Deutschen Adelsarchivs, Marburg 2016, S. 284 ff. ISBN 978-3-9817243-3-2. ISSN 2364-7132
- Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern, Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit. Hrsg. im Auftr. d. Heimatkreise Stadt Stolp u. Landkreis Stolp e.V. Bonn, Lübeck 1989. DNB
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band VII, Band 97 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1989, S. 422. ISSN 0435-2408
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band 57 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1974, S. 249 ff.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1909, Justus Perthes, Gotha 1908, S. 483 ff., Digitalisat
- Handbuch des Preußischen Adels, Band 1, Hrsg. Marcelli Janecki, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892. S.345f
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band VII, Band der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn, S. 422.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1942. B. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. In: "Der Gotha". B. Adelige Häuser des seit Anfang des 15. Jahrhunderts bis zur Neuzeit nachgewiesenen deutschen Erbadels (späterer rittermäßiger Landadel, patrizischer Stadtadel, Reichsbriefadel, Landesbriefadel, Uradel und alter Adel nichtdeutschen Ursprungs, Offiziers-und Beamtenadel). 34. Auflage. Kramsta, I. Linie (1862). Justus Perthes, Gotha November 1941, S. 283–284 (google.de [abgerufen am 29. November 2022]).