Møn – Wikipedia

Møn
Die Kreidefelsen bei Møns Klint
Die Kreidefelsen bei Møns Klint
Gewässer Ostsee
Geographische Lage 54° 59′ N, 12° 18′ OKoordinaten: 54° 59′ N, 12° 18′ O
Lage von Møn
Fläche 217,75 km²
Höchste Erhebung Aborrebjerg
143 m.o.h.
Einwohner 9180 (1. Januar 2023[1])
42 Einw./km²
Karte von Lolland, Falster und Møn
Karte von Lolland, Falster und Møn

Møn (eingedeutscht Mön oder Moen) ist eine Insel im dänischen Teil der Ostsee, zwischen der Südspitze Seelands und der Ostspitze Falsters gelegen. Die Insel hat 9180 Bewohner (1. Januar 2023)[1] bei einer Fläche von 217,75 km²[2]; die Einwohnerzahl lag 1965 noch bei über 12.000.[3]

Blick von der Ostsee auf Møns östliche Küste
Die Kreidefelsen von Møns Klint
Höchste Erhebung Møns ist der Aborrebjerg mit 143 m

Møn bildete zusammen mit den Inseln Lindholm, Nyord, Bogø und Farø sowie einigen kleineren Inseln in der Stege Bugt bis 1970 die Harde Mønbo Herred und war danach bis Ende 2006 eine eigene Kommune (Møn Kommune) im Verwaltungsbezirk Storstrøms Amt und ist seit der dänischen Kommunalreform zum 1. Januar 2007 ein Teil der Vordingborg Kommune, zusammen mit den ehemaligen Kommunen Langebæk, Præstø und Vordingborg der größeren Nachbarinsel Seeland (dänisch Sjælland). Größter Ort ist Stege an der gleichnamigen Bucht und am Stege Nor. Im äußersten Osten der Insel befindet sich die steile Kreideküste Møns Klint, die einen Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr darstellt. Die dänische Insel Møn kann als kleinere Schwester der deutschen Insel Rügen bezeichnet werden, denn die Inselgebiete, die aus 70 Millionen Jahre alter Kreide bestehen, wurden zur selben Zeit durch tektonische Bewegungen an die Erdoberfläche gehoben. Beide Inseln gehörten zu einer größeren wieder abgesunkenen Landmasse, von der in dieser Region nur noch diese beiden Inseln als höchste Erhebungen übrig geblieben sind. Aufgrund der spezifischen Natur und Kultur wurde die Insel von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt.[4]

Seit ein paar Jahren besteht eine Insel-Partnerschaft zwischen der dänischen Insel Møn und der deutschen Ostseeinsel Fehmarn, die von der Europäischen Union im Rahmen ihres INTERREG-Programmes gefördert wird.

Auf Møn kann man Ferienhäuser mieten. Beliebt sind die Ferienhäuser und Strände in Råbylille und Ulvshale. In Ulvshale gibt es einen Urwald sowie den größten Campingplatz der Insel. In der Nähe von Møns Klint und südlich von Hårbølle befinden sich weitere Campingplätze.

Günter Grass verbrachte ab 1976 seine Sommer in Ulvshale[5] und schrieb dort Teile des Romans Der Butt[6]. Nach 1991 mietete er sein Refugium, das Vogterhus, ganzjährig von der Wald- und Naturbehörde[7].

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Møn Fyr von 1845
  • Møns Klint, eine bis zu 128 m hohe Steilküste aus weißem Kreidefels im Osten der Insel.
  • Das Erlebnis-Museum GeoCenter Møns Klint informiert über die prähistorische Entwicklung der Region.[8][9]
  • Schloss Liselund ist ein klassizistisches Landhaus in einem englischen Landschaftspark bei Møns Klint; es ist einer der Standorte des Dänischen Nationalmuseums.
  • Der Wald von Ulvshale im Norden der Insel wird sich selbst überlassen und gilt als urwald-ähnlich.
  • Der Fischerort Nyord liegt abgeschieden auf der gleichnamigen Insel am nordwestlichen Zipfel von Møn, umgeben von einem Naturschutzgebiet. Salzwiesen bieten vielen Vogelarten Lebensraum und machen Nyord zu einem Paradies für Ornithologen.
  • Die Kalkmalereien des um 1400 arbeitenden Elmelunde-Meisters sind in den Kirchen von Elmelunde, Fanefjord und Keldby zu besichtigen.
  • Klintholm Havn, ein Fischerei- und Freizeithafen im Südosten der Insel.
  • Møn Fyr, der 1845 erbaute Leuchtturm östlich von Klintholm Havn am süd-östlichsten Ufer der Insel.
Megalithanlagen
Die Megalithanlage Sømarkedyssen

Insgesamt sind 119 Großsteingräber aus der Jungsteinzeit auf den nur 231 km² großen Inseln Møn und Bogø bekannt. 38 davon wurden bewahrt und stehen unter Schutz. 21 sind Ganggräber der Trichterbecherkultur (TBK), die zwischen 3500 und 2800 v. Chr. entstanden. Neben Møns Klint ist besonders die Westseite der Insel reich an vorzeitlichen Denkmälern. Unter diesen ragen die folgenden Megalithanlagen heraus:

Møn ist auf der Straße über Brücken, Dämme und Fähren erreichbar. Die Dronning Alexandrines Bro (Königin-Alexandrine-Brücke), eine Straßenbrücke, die als „schönste Brücke Dänemarks[10][11] gilt, verbindet Kalvehave auf Sjælland (dt.: Seeland) mit Koster auf Møn. Im Südwesten der Insel führt ein Damm über die Inseln Bogø und Farø zur Europastraße 47, wo eine Brückenanbindung nach Seeland und Falster besteht. Diese Farøbroerne, deren markanter Südteil oft direkt mit Møn assoziiert wird, hat die historische Autofähre Ida, die noch saisonal von Bogø nach Stubbekøbing (auf Falster) verkehrt, quasi 1984 abgelöst. Die Insel ist mit zahlreichen Fahrradwegen gut erschlossen. Auch ist sie an einige nationale und sogar internationale Fernradwege angeschlossen, unter anderem an den Ostseeküsten-Radweg, der als europäische EuroVelo-Route 10 die ganze Ostsee umrundet[12], und an den Radweg Berlin–Kopenhagen[13], einen Teil der EuroVelo-Route 7 vom Nordkap bis Malta.[14]

Commons: Møn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF4: Folketal pr. 1. januar fordelt på øer (dänisch)
  2. Danmarks Statistik: Statistical Yearbook 2009 - Geography and climate, Table 3 Area and population. Regions and inhabited islands (englisch; PDF; 39 kB)
  3. Danmarks Statistik: Statistisk Årbog 1970, Tabel 6, S. 7 f. - Folketallet for landsdele og beboede øer 1960 og 1965. - Population 1960 and 1965 in regions of the country and in inhabited islands. (dänisch/englisch; PDF; 1,5 MB)
  4. Moen | United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization. Abgerufen am 2. Januar 2019.
  5. Günter Grass: Unterwegs von Deutschland nach Deutschland. Tagebuch 1990, Steidl, Göttingen 2009, ISBN 978-3-86521-885-8; S. 138.
  6. Günter Grass auf der Insel Mön (Memento vom 19. Mai 2014 im Internet Archive)
  7. Günter Grass und sein Sommerhaus, Süddeutsche Zeitung, 17. Mai 2010, abgerufen am 9. November 2015.
  8. GeoCenter Møns Klint, abgerufen am 25. Juli 2021
  9. GeoCenter Møns Klint in Den Store Danske, abgerufen am 3. September 2012 (dänisch)
  10. Henrik Lange (Highways.dk): Portræt af Dronning Alexandrines Bro – Mønbroen (Memento vom 2. November 2011 im Internet Archive)
  11. Lars Bugge: Kort og godt om danske broer. 2. Auflage. Aschehoug Dansk Forlag A/S, Kopenhagen 2000, ISBN 87-11-16234-1, Dronning Alexandrines Bro, S. 32 ff. (dänisch).
  12. translator2: Länder – EuroVelo. Abgerufen am 18. Mai 2017.
  13. Radfernweg Berlin–Kopenhagen. Abgerufen am 18. Mai 2017.
  14. admin: EuroVelo 7 – EuroVelo. Abgerufen am 18. Mai 2017 (englisch).