Glatthaie – Wikipedia
Glatthaie | ||||||||||||
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Leopardenhai (Triakis semifasciata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Triakidae | ||||||||||||
Gray, 1851 |
Die Glatthaie (Triakidae), auch Marderhaie oder Hundshaie genannt, sind eine Familie der Grundhaie (Carcharhiniformes). Sie unterteilen sich in neun Gattungen und über 45 Arten, von denen 28 zu der Gattung Mustelus gehören.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es sind kleine bis mittelgroße (Maximalgröße: zwei Meter) Haie. Auffallend ist die im Gegensatz zu anderen Haien sehr glatte Haut (→Name), die nur von winzigen Hautzähnchen bedeckt ist. Glatthaie sind gewöhnlich grau oder graubraun gefärbt, nicht gemustert, mit einer helleren Unterseite. Der Kopf besitzt keine seitlich hervorstehende Kanten. Die Augen sind oval und stehen horizontal. Sie sind für gewöhnlich doppelt so lang wie hoch. Spritzlöcher sind vorhanden aber sehr klein. Die vorderen Nasenöffnungen verfügen über kleine Klappen, die 2,5- bis 3,2-mal so breit sind wie die Nasenöffnungen. Die Labialfalten am Maul sind sehr lang. Die Zähne sind klein mit 3 bis 4 Spitzen. Sie stehen in jedem Kiefer in 43 bis 60 Reihen und sind in beiden Kiefern gleichförmig. Die seitlich liegenden Zähne bilden keine kammartigen Reihen. Glatthaie haben zwei dornenlose Rückenflossen. Die erste ist relativ klein und niedriger als der obere Lobus der Schwanzflosse. Sie liegt näher zur Brustflossenbasis als zur Basis der Bauchflossen. Die Radialia der Brustflossen beschränken sich auf die Flossenbasis. Gruben auf dem Schwanzflossenstiel fehlen. Der obere Rand des oberen Schwanzflossenlobus ist immer glatt. Der untere Lobus der Schwanzflosse ist klein oder fehlt. Die Wirbelkörper besitzen einen keilförmigen, zentralen, verknöcherten Kern. Der Spiraldarm verfügt über 14 bis 16 Windungen.
Glatthaie vermehren sich ovovivipar oder vivipar. Die Plazenta ist kugelförmig.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Glatthaie leben weltweit in tropischen, subtropischen und gemäßigten Breiten in den Schelfgebieten aller Ozeane. Beinahe kein Glatthai lebt in den offenen Weltmeeren; vom Hundshai ist bekannt, dass er durchaus auch pelagial leben kann. Eine Art, der mit nur 37 Zentimetern kleinste Glatthai Iago omanensis, geht bis in Tiefen von 2000 Metern. In europäischen Gewässern, wie der Nordsee, der Irischen See, dem Ärmelkanal, dem Golf von Biscaya und dem Mittelmeer leben der Hundshai (Galeorhinus galeus), der Graue Glatthai (Mustelus mustelus) und der Weißgefleckte Glatthai (Mustelus asterias).
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt neun Gattungen und 47 Arten:
- Gattung: Furgaleus Whitley, 1951
- Schnauzbarthai (Furgaleus macki (Whitley, 1943))
- Gattung: Galeorhinus Blainville, 1816
- Hundshai (Galeorhinus galeus (Linnaeus, 1758))
- Gattung: Gogolia Compagno, 1973
- Segelflossen-Glatthai (Gogolia filewoodi Compagno, 1973)
- Gattung: Hemitriakis Herre, 1923
- Tiefsee-Sichelflossen-Hundshai (Hemitriakis abdita Compagno & Stevens, 1993)
- Hemitriakis complicofasciata Takahashi & Nakaya, 2004
- Hemitriakis indroyonoi White, Compagno & Dharmadi, 2009
- Sichelflossen-Hundshai (Hemitriakis falcata Compagno & Stevens, 1993)
- Japanischer Hundshai (Hemitriakis japanica (Müller & Henle, 1839))
- Weissflossen-Hundshai (Hemitriakis leucoperiptera Herre, 1923)
- Gattung: Hypogaleus Smith, 1957
- Schwarzspitzen-Glatthai (Hypogaleus hyugaensis (Miyosi, 1939))
- Gattung: Iago Compagno & Springer, 1971
- Langnasen-Hundshai (Iago garricki Fourmanoir & Rivaton, 1979)
- Großaugen-Hundshai (Iago omanensis (Norman, 1939))
- Gattung: Mustelus Linck, 1790
- Mustelus albipinnis Castro-Aguirre, Atuna-Mendiola, Gonzáz-Acosta & De la Cruz-Agüero, 2005
- Mustelus andamanensis White, Arunrugstichai & Naylor, 2021
- Australischer Glatthai (Mustelus antarcticus Günther, 1870)
- Weißgefleckter Glatthai (Mustelus asterias Cloquet, 1821)
- Mustelus californicus Gill, 1864
- Dunkler Glatthai (Mustelus canis (Mitchill, 1815))
- Scharfzahn-Glatthai (Mustelus dorsalis Gill, 1864)
- Gestreifter Glatthai (Mustelus fasciatus (Garman, 1913))
- Fleckenloser Glatthai (Mustelus griseus Pietschmann, 1908)
- Brauner Glatthai (Mustelus henlei (Gill, 1863))
- Kleinaugen-Glatthai (Mustelus higmani Springer & Lowe, 1963)
- Gefleckter Brackwasser-Glatthai (Mustelus lenticulatus Phillipps, 1932)
- Sichelflossen-Glatthai (Mustelus lunulatus Jordan & Gilbert, 1882)
- Sternenfleck-Glatthai (Mustelus manazo Bleeker, 1854)
- Mustelus mangalorensis Cubelio, Remya & Kurup, 2011
- Gefleckter Glatthai (Mustelus mento Cope, 1877)
- Mustelus minicanis Heemstra, 1997
- Arabischer Glatthai (Mustelus mosis Hemprich & Ehrenberg, 1899)
- Grauer Glatthai (Mustelus mustelus (Linnaeus, 1758))
- Schmalflossen-Glatthai (Mustelus norrisi Springer, 1939)
- Weißgefleckter Glatthai (Mustelus palumbes Smith, 1957)
- Schwarzpunkt-Glatthai (Mustelus punctulatus Risso, 1827)
- Australischer grauer Glatthai (Mustelus ravidus White & Last, 2006)
- Engnasen-Glatthai (Mustelus schmitti Springer, 1939)
- Mustelus sinusmexicanus Heemstra, 1997
- Mustelus stevensi White & Last, 2008
- Mustelus walkeri White & Last, 2008
- Buckeliger Glatthai (Mustelus whitneyi Chirichigno F., 1973)
- Weißflossen-Glatthai (Mustelus widodoi White & Last, 2006)
- Gattung: Scylliogaleus Boulenger, 1902
- Nasenlappen-Hundshai (Scylliogaleus quecketti Boulenger, 1902)
- Gattung: Triakis Müller & Henle, 1838
- Scharfflossen-Hundshai (Triakis acutipinna Kato, 1968)
- Gepunkteter Hundshai (Triakis maculata Kner & Steindachner, 1867)
- Scharfzahn-Hundshai (Triakis megalopterus (Smith, 1839))
- Gebänderter Hundshai (Triakis scyllium Müller & Henle, 1839)
- Leopardenhai (Triakis semifasciata Girard, 1855)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leonard J.V. Compagno: FAO Species Catalogue Vol. 4, Sharks of the World, An Annotated and Illustrated Catalogue of Shark Species Known to Date. Part 2 - Carcharhiniformes, Seite 380, ISBN 92-5-101383-7
- Joseph S. Nelson, Terry C. Grande, Mark V. H. Wilson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2016, ISBN 978-1118342336
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Glatthaie auf Fishbase.org (englisch)
- Informationen über Glatthaie bei hai.swiss