Stella maris – Wikipedia

Maria, Stern des Meeres, Glasfenster in der diesem Patrozinium geweihten Kirche im irischen Goleen

Stella maris (lateinisch Stern des Meeres, auch Maris stella) ist eine Anrufung Marias, der Mutter Jesu. Unter dieser Anrufung ist sie die Schutzpatronin der Seeleute und symbolisiert den rettenden Stern, der dem Nautiker die Richtung weist, wie auch den Stern, der der einzelnen Seele auf dem „Meer des Lebens“ die Richtung weist.

Ursprung und Verwendung

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Verschiedentlich galten als Stern des Meeres die Himmelskörper Venus, der Polarstern, der Sirius und der Leitstern der Plejaden.

Der Kirchenvater Hieronymus begründete die Tradition der Anrufung der Jungfrau Maria mit dem Attribut Stella maris, indem er den hebräischen Namen Mirjam, „bitteres Meer“, auf den das lateinische Maria zurückgeht, als stilla maris („Meerestropfen“) deutete. Es wird vermutet, dass dieser Begriff später als stella maris missverstanden oder umgedeutet wurde. In dieser Form ist er erst ab dem 9. Jahrhundert belegt.[1] Die Anrufung Stella maris findet sich in Hymnen, Antiphonen, Litaneien und anderen Gebeten der römisch-katholischen Kirche, wie auch in Vokalwerken. Der mittelalterliche Hymnus Ave maris stella, der verschiedentlich Venantius Fortunatus zugeschrieben wird, beginnt mit dieser Anrufung:

Ave maris stella,
Dei Mater alma
atque semper Virgo
felix caeli porta.

Meerstern, sei gegrüßet,[2]
Gottes hohe Mutter,
allzeit reine Jungfrau,
selig Tor zum Himmel!

Stella maris auf einem Buntglasfenster einer Kirche in Cénac (Frankreich)

Im apostolischen Schreiben Papst Johannes Pauls II. Stella Maris – über das Apostolat des Meeres von 1997 führt dieser aus:

„Stella Maris, Meeresstern, ist der beliebteste Beiname, mit dem die Seeleute von jeher diejenige anriefen, deren Schutz und Beistand sie vertrauen: die Jungfrau Maria. Jesus Christus, ihr Sohn, begleitete seine Jünger auf ihren Fischerbooten, stand ihnen in Seenot bei und beruhigte den Sturm. So begleitet auch die Kirche mit der Seefahrt verbundene Menschen, indem sie sich der besonderen geistlichen Bedürfnisse jener Personen annimmt, die sich aus verschiedenen Gründen auf See aufhalten und arbeiten.“

Das letzte Kapitel der Enzyklika Spe salvi Papst Benedikts XVI., das mit Maria, Stern der Hoffnung überschrieben ist, schließt mit den Worten: „Stern des Meeres, leuchte uns und führe uns auf unserem Weg!“[3]

Künstlerische Werke mit dem Titel Stella Maris

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  • Werke der populären Musik:
    • Stück der deutschen Musikgruppe Einstürzende Neubauten aus dem Album Ende Neu (1996)
    • Ein Album der US-amerikanischen Gruppe Zwan: Mary Star of the Sea
    • Ein Lied der Deutschen Mittelalter-Metal Band Ingrimm vom Album „Böses Blut“.
    • Der zwölfte Titel auf dem Album Destroyed (2011) von Moby.
    • Ein Stück des französischen Soundscape-Duos Ab Ovo vom Album „Empreintes“.

Kirchen und andere Gebäude mit dem Patrozinium Stella Maris

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Stella Maris in Porto Cervo
St. Maria Meeresstern (Werder (Havel))

Katholische Kirchen mit diesem Patrozinium stehen meist in Hafen- oder Küstenstädten.

Kirchen in Deutschland und der Schweiz

Weitere Einrichtungen

Dem Patrozinium sind auch folgende Einrichtungen unterstellt:

Weiteres Vorkommen

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Commons: Our Lady, Star of the Sea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Manfred Görg: Mirjam. In: Manfred Görg, Bernhard Lang (Hrsg.): Neues Bibel-Lexikon. Band 2: H – N. Benziger, Zürich u. a. 1995, ISBN 3-545-23075-9, Sp. 816.
  2. Übertragung in Gotteslob Nr. 578 (in unterschiedlicher Strophenreihung)
  3. http://w2.vatican.va/content/benedict-xvi/de/encyclicals/documents/hf_ben-xvi_enc_20071130_spe-salvi.html, Nr. 49
  4. Stella Maris Competition
  5. NDR: Cormac McCarthy: "Der Passagier" und "Stella Maris" im Doppelpack. Abgerufen am 10. Dezember 2022.