Mark Jenkins (Künstler) – Wikipedia

Call Waiting

Mark Jenkins (* 1970 in Alexandria, Virginia) ist ein US-amerikanischer Street-Art-Künstler. Seine bekanntesten Werke sind Installationen im Straßenraum, die er aus Klebeband fertigt. Er lebt in Washington, D.C.

Meterpop

Jenkins’ erstes Kunstwerk dieser Art war eine Reihe von Abdrücken seines Körpers aus Klarsichtband, die er in den Straßen von Rio de Janeiro installierte (2003). Beim Storker-Projekt 2005 mit Sandra Fernandez platzierte er eine Reihe von „Babys“ aus Klebeband in verschiedenen Städten.[1] 2006 begann Jenkins, die Skulpturen so einzukleiden, dass aus ihnen hyperrealistische Körper wurden (Embed Series). Im Jahr 2007 wurde der Künstler von Banksy persönlich dazu eingeladen, sich an seinem Projekt Santa’s Ghetto in Bethlehem zu beteiligen.[2]

Gemeinsam mit Greenpeace arbeitete er 2008 an der Straßeninstallation Plight of the Polar Bears.[3][4]

In Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Positive-Propaganda e.V. realisierte Mark Jenkins 2013 in München eine Arbeit mit dem Titel Tic-Tac-Toe, in welcher eine seiner Skulpturen in Form eines Graffiti-Künstlers eine Fassade im Münchner Westend bemalte.[5][6]

Jenkins’ Straßenkunst nutzt die Straße als Bühne, auf der Passanten zu Akteuren werden. Viele seiner Installationen haben Sicherheitskräfte auf den Plan gerufen, die er ebenfalls als Mitspieler betrachtet.

Glazed Paradise

Jenkins bezeichnet sein Gesamtwerk als „Glasiertes Paradies“; seine gleichnamige Website glazedparadise.com zeigt digitale Collagen seiner Straßenfiguren in surrealen Umgebungen.

„Bekannt wurde Mark Jenkins durch eine Reihe ungewöhnlicher Installationen im Stadtraum. Lebensechte, aus herkömmlichem Packband gefertigte Tierfiguren, wie etwa Hunde und Giraffen, aber auch Menschen, wurden von ihm ohne einen spezifischen Auftrag an ausgewählten Orten im zumeist urbanen Umfeld hinterlassen. In dieser Tradition stehend ist ‚Embed‘ ein Langzeitprojekt, für das Jenkins Paketband-Abnahmen seines eigenen Körpers verwendet. Diese von ihm bekleideten Gestalten begegnet man in verschiedenen Posen. Sie betteln, sitzen auf Hausdächern oder warten an Fassadenwänden. Allen Gestalten Jenkins’ ist gemein, dass sie gesichtslos sind und daher trotz ihrer alltäglichen Erscheinung fremd wirken. Sie scheinen von ihrem Umfeld vollkommen isoliert zu sein. So kommen seine Skulpturen einem sozialen Experiment gleich, das eine ganze Bandbreite von Emotionen provoziert. Etwa dann, wenn eine an einem Mülleimer befestigte Bärenfigur, die der Künstler 2008 für eine Greenpeace-Umweltkampagne installierte, eine derartige Panik auslöst, dass sogar ein Bombenentschärfungskommando eingeschaltet wurde.“

Isabel Abele in: Urban Art: Werke aus der Sammlung Reinking. Hatje Cantz, Ostfildern 2009[7]

Ausstellungen (Auswahl)

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  • The Urban Theater (Die Gestalten Verlag)
  • Glazed Paradise (ROJO)
  • Outcasts (Lazarides Gallery)
  • Sven Nommensen, Iben From: Call it what you like!: Collection Rik Reinking. 1. Auflage, KunstCentret Silkeborg Bad, Dänemark (2008) ISBN 87-91252-23-7 (Ausstellungskatalog).
  • André Lindhorst, Rik Reinking: Fresh Air Smells Funny: an exhibition with selected urban artists. 1. Auflage, Kehrer Verlag Heidelberg (2009) ISBN 3-939583-94-4 (Ausstellungskatalog).
  • Ingo Clauß, Stephen Riolo, Sotirios Bahtsetzis: Urban Art: Werke aus der Sammlung Reinking. 1. Auflage, Hatje Cantz, Ostfildern (2009) ISBN 978-3-7757-2503-3 (Ausstellungskatalog).

Einzelnachweise

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  1. Mark Jenkins: Storker Project
  2. Mark Jenkins: Santa’s Ghetto Bethlehem (Memento des Originals vom 30. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.art-magazin.de
  3. Mark Jenkins: Traffic Go Round (Memento des Originals vom 20. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.xmarkjenkinsx.com
  4. /homelessness-among-polar-bears. Greenpeace.org (Video 2007)
  5. Mark Jenkins x Positive-Propaganda
  6. Interview mit Mark Jenkins. Radio LORA München, 2013
  7. Ingo Clauß, Stephen Riolo, Sotirios Bahtsetzis: Urban Art: Werke aus der Sammlung Reinking. 1. Auflage. Hatje Cantz, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7757-2503-3.
  8. Ausstellung „Fresh air smells funny“. Street Art, Graffiti und Urbane Kunst in der Kunsthalle Dominikanerkirche. Stadt Osnabrück, abgerufen am 18. Mai 2013: „Gezeigt werden Street Art, Graffiti und Urbane Kunst unter anderem mit Werken von Herbert Baglione (Brasilien), Boxi (Großbritannien), Brad Downey (USA), DAIM (Deutschland), D*Face (Großbritannien), Hera (Deutschland), Mark Jenkins (USA), Daniel Man (Deutschland), Os Gemeos (Brasilien), Pius Portman (Schweiz), Swoon (USA), Tilt (Frankreich), Vitché (Brasilien), Zevs (Frankreich), Zezao (Brasilien).“
  9. André Lindhorst, Rik Reinking: Fresh Air Smells Funny: an exhibition with selected urban artists. 1. Auflage. Kehrer Verlag, Heidelberg 2009, ISBN 3-939583-94-4 (Ausstellungskatalog).
  10. Call it what you like! Collection Rik Reinking. KunstCentret Silkeborg Bad, 2008, abgerufen am 27. Juni 2013 (englisch): „The exhibitions includes works of art by, among others: Till F. E. Haupt (DE), Mirko Reisser alias DAIM (DE), Rainer Splitt (DE), Banksy, (UK), ZEVS (FR), Otavio og Gustavo Pandolfo alias Os Gemeos (BRA), Santiago Sierra (ESP), Katsuhiro Saiki (JP), Liam Gillick (GB), Barbara Kruger (USA), Toshiya Kobayashi (JP), Tony Ousler (USA) and Nan Goldin (USA).“
  11. Sven Nommensen, Iben From: Call it what you like!: Collection Rik Reinking. 1. Auflage, KunstCentret Silkeborg Bad, Dänemark (2008) ISBN 87-91252-23-7 (Ausstellungskatalog).
  12. Urban Art. Werke aus der Sammlung Reinking. Stiftung Neues Museum Weserburg Bremen, 2009, abgerufen am 25. Juni 2013: „Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: Akim, Ash, Herbert Baglione, Banksy, Blu, Boxi, Bronco, Dave the Chimp, Brad Downey, Ben Eine, Shepard Fairey, Mark Jenkins, Kaws, Daniel Man, Miss Van, Mode 2, Os Gêmeos, Mirko Reisser (DAIM), Space Invader, Swoon, DTagno, Tilt, Vitché, Heiko Zahlmann, Zevs, Zezão“
  13. Ingo Clauß, Stephen Riolo, Sotirios Bahtsetzis: Urban Art: Werke aus der Sammlung Reinking. 1. Auflage, Hatje Cantz, Ostfildern (2009) ISBN 978-3-7757-2503-3.
  14. Ruhs-Woitschützke, Irmgard: Street Art. In der Kunsthalle Barmen. In: rheinische ART. KulturMagazin-online. Redaktionsbüro ImDialog, November 2008, abgerufen am 30. Mai 2013: „Der Kurator Rik Reinking hat mit viel Kenntnisreichtum die Auswahl der Künstler vorgenommen. Es nehmen teil: Ash, Herbert Baglione, Boxi, Brad Downey, Ben Eine, Faith47, Boris Hoppek, Mark Jenkins, JR, Os Gemeos, Mirko Reisser (DAIM), Swoon, Zezao“
  15. Street Art. Artists. REINKINGPROJEKTE, 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juli 2013; abgerufen am 23. Juni 2013 (deutsch/englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/streetart-wuppertal.com
  16. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 23. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ruttkowski68.com
  17. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 23. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ruttkowski68.com