Mela Meierhans – Wikipedia

Mela Meierhans (* 28. August 1961[1] in Baar) ist eine Schweizer Komponistin.

Mela Meierhans wuchs in Luzern auf. Als Tochter der Kunstmalerin Anna Maria Bürgi[2] und des Neue Musik-Pioniers Kurt Meyerhans[3] erhielt sie bereits in ihrem Elternhaus erste wichtige künstlerische Impulse in Bezug auf zeitgenössische Musik und Malerei.[4]

1989 begann Meierhans Kompositionsaufträge zu übernehmen, u. a. von MaerzMusik, Lucerne Festival und Staatsoper Hannover. Von 1998 bis 2000 war sie als Gastkomponistin im Elektronischen Studio der Musik-Akademie der Stadt Basel tätig.[4] Sie war Composer in Residence bei Basel Sinfonietta (2000) und auf Einladung von Pro Helvetia in Kairo (2008). Seit 2003 liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf dem Gebiet Musiktheater bzw. Musik im öffentlichen Raum.[5]

2006 gründet sie das ensemble dialogue, ein Zusammenschluss aus Musikerinnen und Musikern, die neben klassischen auch traditionelle Instrumente der Volksmusik spielen sowie auch in der Improvisation zu Hause sind.[5][6]

Mela Meierhans lebt in Berlin und Buckow/Brandenburg.[5]

Statements zum Werk

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Aneignung und Anverwandlung sind die Pfeiler von Mela Meierhans’ musikalischem Schaffen. Unbekümmert um eine Wiedererkennbarkeit des äußerlichen Klangs geht es der schweizerischen Komponistin darum, aus künstlerischen und kulturellen Kontexten musikalische Formen zu entwickeln. Nicht nur für Jazz-erfahrene, sondern auch symphonische Musikern schafft sie Improvisationskonzepte – stets ergibt sich ein musikalischer Raum, dessen Substanz in einer geistigen Durchgestaltung des Ausdrucks besteht. Ihre Musik heftet sich an vorgefundene Gegebenheiten an und entwickelt auf dieser Basis ein oft hochwirbelndes Eigenleben. Zwischen Konzertmusik, Musik mit Performance-Charakter und Musiktheater sind die Übergänge in ihrem Werk fließend.“

Matthias R. Entress[7]

Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1993: Werkpreis für Komposition von Stadt und Kanton Luzern
  • 1997: Förderpreis des Kantons Zug
  • 1998: 1. Preis Klassik-Signete Schweizer Radio DRS
  • 2000/01: Composer-in-residence der „basel sinfonietta“
  • 2001: Composer-of-the Week beim „Europäischen Musikmonat 2001“ in Basel
  • 2001: Anerkennungspreis der Stadt Luzern[8]
  • 2005: Berliner Kompositionsauftrag
  • 2010/14: Bundeskulturstiftung D, Förderbeitrag für Rithaa, Shiva for Anne

Kompositionen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1996/97: RéSONANCE?! für Bassklarinette, Horn/Alphorn, Violoncello und Elektronik
  • 1997–2001: NIGHTSELVES oder MEINE NACHT SCHLÄFT NICHT für grosses Orchester ohne Violinen, Uraufführung mit dem Sinfonieorchester Basel unter Mario Venzago.
  • 1998/99: Canthus to Canthus für 4 Instrumente (ad lib,), Stimme und Tonband
  • 1999: ENIGMA für Ensemble, Stimme, und Live-Elektronik
  • 2000/01: différance I–V für grosses Orchester, Auftragskomposition der Basel Sinfonietta
  • 2003: Prelude and Echo, Auftragskomposition des Lucerne Festivals für das Quartet Noir (Urs Leimgruber Sax., Fritz Hauser Drum, Joelle Léandre Bass/Voc., Marilyn Crispell Piano/Ebow)
  • 2006: Tante Hänsi – Ein Jenseitsreigen I, Musiktheater
  • 2010: Rithaa – Ein Jenseitsreigen II, Musiktheater
  • 2013/14: shiva for anne – Ein Jenseitsreigen III, Musiktheater
  • 2014/15: Tsuya Studies – Ein Jenseitsreigen IV, Musiktheater
  • 2016: Penelopeia, Musiktheater

Quelle:[9]

  • Leslie Leon: Emotionale Dichte und abstrakte Schönheit: Mela Meierhans’ Vokalwerk 1999–2011. Peter Lang, Bern, Berlin u. a. 2016, ISBN 978-3-0343-2016-0 (363 S.).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Mela Meierhans. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen, hrsg. von Beatrix Borchard, Nina Noeske und Silke Wenzel, HfMT Hamburg, 2003ff. und HfM Weimar, 2022ff. Stand vom 14. September 2023, abgerufen am 7. September 2024.
  2. Sibylle Omlin: Anna Maria Bürgi. In: Sikart (Stand: 2008), abgerufen am 7. September 2024.
  3. Sibylle Omlin: Ein Pionier der Vermittlung zeitgenössischer E-Musik. Violinlehrer Kurt Meyerhans. In: Zuger Zeitung. 6. Juli 1993, abgerufen am 7. September 2024.
  4. a b Biografie von Mela Meierhans bei berlinerfestspiele.de, Stand Februar 2014
  5. a b c Mela Meierhans. In: musinfo.ch, 25. November 2020
  6. Biografie von Mela Meierhans bei meierhans.info
  7. Zit. nach: Matthias R. Entreß: Von der Musik zum Dokumentarspiel – Mela Meierhans’ Musiktheater des Lebens, DLF am 9.1.16 auf YouTube, abgerufen am 7. September 2024.
  8. Übersicht über die Kunst- und Kulturpreisträger/innen sowie Anerkennungspreisträger/innen stadtluzern.ch. Abgerufen am 25. Juni 2021.
  9. Vollständige Werkliste auf meierhans.info