Montpellier-Zistrose – Wikipedia
Montpellier-Zistrose | ||||||||||||
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Montpellier-Zistrose (Cistus monspeliensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cistus monspeliensis | ||||||||||||
L. |
Die Montpellier-Zistrose (Cistus monspeliensis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Zistrosen (Cistus) in der Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae).
Veraltete Namen sind Französische Zistrose oder Gallische Zistrose.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Montpellier-Zistrose ist ein stark aromatisch duftender Strauch von 60 bis 120 (bis 180) Zentimetern[1] Wuchshöhe.
Die kreuzgegenständig angeordneten, sitzenden Laubblätter sind 2 bis 6 Zentimeter lang und lineal-lanzettlich. Die Blattränder sind stark nach unten gerollt. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und spärlich behaart, die -unterseite ist heller und dicht sternhaarig.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Blütenstand ist einseitswendig mit zwei bis acht Blüten. Die Blütenstiele sind stark klebrig-drüsig.[2]
Die Blüten besitzen einen Durchmesser von 2 bis 3 Zentimetern. Die fünf Kelchblätter sind rot geadert, die äußeren gegenüber den inneren etwas vergrößert. Die fünf Kronblätter sind weiß und leicht ausgerandet. Die zahlreichen Staubblätter sind gelb.[2]
Es werden kleine und vielsamige Kapselfrüchte mit beständigem Kelch gebildet.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n= 18.[3]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit reicht von April bis Juni. Die Blüten sind sehr kurzlebig, aber dies wird von der allgemeinen Blütenfülle ausgeglichen. Die Montpellier-Zistrose hat die Eigenschaft, dass sie sich nach den häufig aufkommenden Waldbränden wieder erholen kann. Nach dem Blattfall erscheint bereits die nächste Blattgeneration, woraus ein immergrünes Erscheinungsbild resultiert.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Montpellier-Zistrose ist ein west- und zentralmediterranes Florenelement. Sie kommt westwärts bis zu den Kanaren und Madeira vor[4] und nach Osten bis zur Ägäisküste des festländischen Griechenlands mit lokalen Außenposten auf Naxos und Kreta, der türkischen Ägäisküste und auf Zypern.[5] Im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien[6] und im australischen Bundesstaat Victoria[7] ist sie ein eingebürgerter Neophyt.
Die Montpellier-Zistrose kommt in Wald- und Macchien-Verlichtungen und in mediterranen Zwergstrauchweiden der tieferen bis mittleren Höhenlagen vor und ist dort oft bestandsbildend. Auf den Kanaren siedelt sie in der Kiefernwaldstufe. Sie wächst meist auf schwach sauren, nährstoffarmen Böden.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstveröffentlichung von Cistus monspeliensis erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum.[8][9] Innerhalb der Gattung Cistus wird sie in die Untergattung Leucocistus und die Sektion Ledonia gestellt.[1]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist seit 1656 in Kultur.[10]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Rikli: Das Pflanzenkleid der Mittelmeerländer. Erster Band, Hans Huber, Bern 1942–43.
- Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder: Die Kosmos-Mittelmeerflora. Über 500 Mittelmeerpflanzen in Farbfotos (= Kosmos-Naturführer). 2. Auflage. Franckh, Stuttgart 1990, ISBN 3-440-05300-8.
- Dankwart Seidel: Blumen am Mittelmeer. Treffsicher bestimmen mit dem 3er-Check. BLV, München 2002, ISBN 3-405-16294-7.
- Marilena Idžojtić: Dendrology. Academic Press, 2019, ISBN 978-0-12-819644-1, S. 169.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Meyer, Michael Hassler. [1]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Jean-Pierre Demoly, Pedro Montserrat: Cistus. In: Santiago Castroviejo, Carlos Aedo, Santos Cirujano, Manuel Laínz, Pedro Montserrat, Ramón Morales, Félix Muñoz Garmendia, Carmen Navarro, Jorge Paiva, Carlos Soriano (Hrsg.): Flora Ibérica. Plantas vasculares de la Península Ibérica e Islas Baleares. Vol. III. Plumbaginaceae (partim) – Capparaceae. Real Jardín Botánico, CSIC, Madrid 1993, ISBN 84-00-07375-4, S. 325 (floraiberica.es [PDF]).
- ↑ a b Robert Desmond Meikle: Flora of Cyprus. Volume 1 (Pinaceae to Theligonaceae). Bentham-Moxon Trust & Royal Botanic Gardens, Kew, London 1977, ISBN 0-9504876-3-5, S. 183 (englisch).
- ↑ Cistus monspeliensis bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Alfred Hansen, Per Sunding: Flora of Macaronesia. Checklist of vascular plants (= Sommerfeltia. Band 17). 4. überarbeitete Auflage. 1993, S. 88–89.
- ↑ Verbreitungskarte bei Rikli 1942–43: S. 228
- ↑ USDA NRCS PLANTS Profile: Cistus monspeliensis.
- ↑ Australian Plant Name Index (APNI) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.: Cistus monspeliensis (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Integrated Botanical Information System (IBIS). Australian National Botanic Gardens & Australian National Herbarium. Letzter Zugriff: 12. Dezember 2015.
- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 524 (Digitalisat ).
- ↑ Cistus monspeliensis bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 12. Dezember 2015.
- ↑ Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. 2. Auflage. Band V. Teil 1: Angiospermae: Dicotyledones 3 (1) (Linaceae – Violaceae). Carl Hanser bzw. Paul Parey, München bzw. Berlin/Hamburg 1966, ISBN 3-489-72021-0, S. 555–556 (unveränderter Nachdruck von 1925 mit Nachtrag).