Muskingum River – Wikipedia

Muskingum River
Einzugsgebiet des Muskingum Rivers.

Einzugsgebiet des Muskingum Rivers.

Daten
Gewässerkennzahl US1084024
Lage Bundesstaat Ohio, USA
Flusssystem Mississippi River
Abfluss über Ohio → Mississippi → Golf von Mexiko
Ursprung Zusammenfluss von Tuscarawas und Walhonding River
40° 16′ 31″ N, 81° 52′ 23″ W
Mündung Ohio River bei MariettaKoordinaten: 39° 24′ 33″ N, 81° 27′ 22″ W
39° 24′ 33″ N, 81° 27′ 22″ W

Länge 179 km
Einzugsgebiet 20.852 km²
Linke Nebenflüsse Wills Creek
Rechte Nebenflüsse Wakatomika Creek, Licking River,
Moxahala Creek, Wolf Creek
Kleinstädte Conesville, Trinway, Dresden,
Zanesville, Philo, Malta,
Beverly, Lowell, Stockport
Devola, Marietta
Der Muskingum River kurz vor der Mündung bei Marietta.

Der Muskingum River ist ein 179 km langer Nebenfluss des Ohio River, der wiederum ein Nebenfluss des Mississippi ist. Er durchfließt den Südosten des US-Bundesstaates Ohio. Der Fluss stellte in der Vergangenheit eine bedeutende Wasserstraße dar.

Der Muskingum entspringt keiner Quelle, sondern entsteht in der Nähe des Ortes Coshocton im östlichen Ohio aus dem Zusammenfluss seiner beiden Oberläufe, Tuscarawas River und Walhonding River. Er entwässert damit weite Teile des östlichen Ohio.

Der Muskingum fließt unter Ausbildung zahlreicher Mäander von Coshocton aus in generell südliche Richtung. Bei Conesville nimmt er einen weiteren wichtigen Nebenfluss aus, den Wills Creek. Anschließend werden Trinway und Dresden passiert, bevor der Fluss weiter südlich Zanesville erreicht.

Von Zanesville aus knickt der Verlauf in südöstliche Richtung ab. Im weiteren Verlauf passiert oder durchfließt der Muskingum die Orte South Zanesville, Philo, Malta, McConnelsville, Beverly, Lowell sowie Stockport und Devola. Im Südosten des Bundesstaates Ohio, nahe der Stadt Marietta, mündet der Muskingum nach 178 km in den Ohio.[1]

Historische Bedeutung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Muskingum entstammt als Begriff einem Ausdruck der Delaware Indianer, von dem behauptet wird, er bedeute „Auge des Elches“. Der indianische Name lässt auf eine gewisse Bedeutung des Flusses für die amerikanischen Ureinwohner schließen.

Am Muskingum River wurde 1788 die erste permanente Siedlung im Nordwestterritorium gegründet: Marietta. Hier mündet der Muskingum in den Ohio. 1791 fand auf den Ufern in der Nähe das Big Bottom Massaker statt, bei dem Indianer eine Kolonistensiedlung angriffen und 14 Siedler töteten sowie drei entführten.[2] Eine Dekade nach Marietta wurde einige Meilen flussaufwärts Zanesville gegründet (1799). Dieser Ort lag strategisch günstig am Kreuzungspunkt des Muskingum und einer wichtigen, wenngleich kaum als Weg zu bezeichnenden Handelsroute namens Zane's Trace, der bei der Kolonisierung und im Unabhängigkeitskrieg regional bedeutend war. Mitte des 19. Jahrhunderts war der Muskingum eine bedeutende Wasserstraße und ein wichtiger Handelsweg. Dazu wurde der Fluss zunehmend kanalisiert und mit Dämmen und Wehren und Schleusen versehen, über die auch der Wasserstand geregelt werden konnte.[3]

Um 1920 herum nahm die Bedeutung der Schifffahrt erheblich ab, da das Eisenbahnsystem viele Transporte übernahm. Die Schleusen und Wehre verfielen zusehends. Seit den 1960er Jahren wurden die Anlagen saniert und sind seither für den zunehmenden Verkehr von Freizeitfahrzeugen (Kanus, Anglerboote etc.) und Ausflugsbooten in Gebrauch. Die meisten Anlagen sind noch handbetrieben. Zeitweilig war es den Bootsfahrern selbst gestattet, die Schleusen bei Bedarf zu bedienen.

Zwischen 1812 und 1861 flohen von Süden kommend viele entlaufene Sklaven aus den Südstaaten entlang des Ohio und des Muskingum nach Norden in Richtung Kanada. Dieser Weg wurde für viele ehemalige Sklaven der Weg in die Freiheit.

Namensvarianten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Muskingum River existierten in der Historie oder regional auch andere Bezeichnungen:

  • Big Muskingum River
  • Elk River
  • Mouskindom River
  • Mushkingum River
  • Muskingham River
  • Riviere Chiagnez
Commons: Muskingum River – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Vgl. DeLorme (Hg.): Ohio Atlas & Gazetteer. Yarmouth, Maine 1991. (ISBN 0-89933-233-1).
  2. vgl. Cayton, Andrew R. L.: The Contours of Power in a Frontier Town: Marietta, Ohio, 1788-1803, in: Journal of the Early Republic, o. O. 1986, S. 103f.
  3. vgl. The Marietta Times (online) (Memento des Originals vom 12. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mariettatimes.com.