Népszava – Wikipedia
Népszava
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Beschreibung | ungarische Tageszeitung |
Verlag | Népszava Lapkiadó Kft. |
Hauptsitz | Budapest |
Erstausgabe | 1877 |
Erscheinungsweise | täglich / samstags |
Verkaufte Auflage | 10.522[1] Exemplare |
Chefredakteur | Gábor Horváth[2] |
Weblink | nepszava.hu |
ISSN (Print) | 1418-1649 |
ISSN (online) | 0133-1701 |
Népszava (wörtlich „Volksstimme“) ist eine sozialdemokratische überregionale Tageszeitung in Ungarn. Sie ist die einzige noch existierende Tageszeitung des Landes, die von der Regierungspartei Fidesz unabhängig ist (Stand 2020).[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie wurde im Jahr 1877 von Viktor Külföldi in Budapest gegründet und ist damit die älteste ungarische Tageszeitung. 1940 wurde auch der spätere Staatspräsident Árpád Szakasits Chefredakteur. Bis 1948 war Népszava die offizielle Zeitung der Sozialdemokratischen Partei Ungarns (MSZDP), anschließend – in der Periode des Kommunismus bis 1989 – die Zeitung der offiziellen ungarischen Gewerkschaften.[3]
Nach dem Systemwechsel wurde die Zeitung privatisiert und war zunächst größtenteils im Besitz ungarischer Firmen. Dabei war vor der Parlamentswahl 1994 wieder eine Nähe zur Ungarischen Sozialistischen Partei (MSZP) festzustellen, auf die knapp ein Drittel der Wahlberichterstattung entfiel.[3] Ende der 1990er-Jahre hielt die ungarische VICO-Verlagsgruppe die Mehrheit der Anteile an der Népszava und richtete die Zeitung stärker liberal aus. Nachdem das Blatt Verluste eingefahren hatte, verkaufte VICO seine Anteile Anfang 2000 an die Redakteure der Zeitung. Fünf Jahre später kaufte der Unternehmer und Vorsitzende der wiedergegründeten MSZDP László Kapolyi die Zeitung auf. Eine Studie der Europäischen Stabilitätsinitiative von 2010 ordnete die Népszava im politischen Spektrum links der Népszabadság ein und stellte einen Fokus auf innenpolitische Themen fest.[4]
Am 3. Dezember 2010 erschien Népszava aus Protest gegen das mittlerweile verabschiedete Regierungsvorhaben einer Verfassungsänderung zu einer verschärften Medienkontrolle durch die Staatliche Behörde für Medien und Nachrichtenübermittlung (Nemzeti Média- és Hírközlési Hatóság) mit leerem Titelblatt.[5]
Im Oktober 2016 wurde Népszava an die Schweizer Marquard Media Gruppe verkauft.[6] Nach der Einstellung der Népszabadság im selben Monat hatte die Nachrichtenagentur Reuters Népszava neben Magyar Nemzet als „einzige nennenswerte oppositionelle Tageszeitung“ in Ungarn bezeichnet.[7]
Auflage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits zwischen 1989 und 1993 hatte sich die Auflage der Népszava von 222.000 auf 103.000 mehr als halbiert.[3] Ende 2009 war sie mit einer Auflage von 31.742 die sechstgrößte landesweit erscheinende Tageszeitung in Ungarn.[4] Im Jahr 2016 betrug die Auflage noch 10.522 Exemplare pro Tag. Der Trend stark sinkender Auflagezahlen war allerdings bei allen großen politischen Tageszeitungen zu beobachten.[1]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Újabb 2000 vásárlót veszített Simicska lapja. In: mfor.hu. 12. September 2016, abgerufen am 28. Januar 2017.
- ↑ a b Sugárka Sielaff: Die letzten ihrer Art: Freie Medien in Ungarn. In: NDR. 25. September 2018, abgerufen am 13. Januar 2021.
- ↑ a b c Marina Popescu, Gábor Tóka: Campaign Effects in the 1994 and 1998 Parliamentary Elections in Hungary. ECPR Joint Sessions of Workshops, Kopenhagen 2000. Abgerufen am 28. Januar 2017.
- ↑ a b Communicating Europe: Hungary Manual. Information and contacts on the Hungarian debate on EU enlargement. European Stability Initiative, Dezember 2010. Abgerufen am 28. Januar 2017.
- ↑ „Nepszava“ erschien aus Protest mit leerem Titelblatt. In: ORF.at. 3. Dezember 2010, abgerufen am 28. Januar 2017.
- ↑ Ungarn: Linke Zeitung „Nepszava“ verkauft. In: Der Standard. 14. Oktober 2016, abgerufen am 17. Februar 2017
- ↑ Marton Dunai, Gergely Szakacs: Hungary media shake-up enters new phase with closure of major leftist daily. In: Reuters. 12. Oktober 2016, abgerufen am 28. Januar 2017.