Nadja Mchantaf – Wikipedia
Nadja Mchantaf (* in Husum)[1] ist eine deutsche Opern- und Konzertsängerin (Sopran).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nadja Mchantaf absolvierte eine 10-jährige Tanzausbildung, wobei sie als norddeutsche Meisterin hervorging, und begann nach dem Abitur ihr Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig bei Regina Werner-Dietrich. Ab 2010 wurde sie von Brigitte Eisenfeld weiter ausgebildet.
Schon während ihres Studiums gastierte sie an der Oper Leipzig, im Gewandhaus in Leipzig und beim Bachfest Leipzig. Direkt nach dem Examen 2009 trat sie ihr Engagement an der Semperoper in Dresden an und sang unter anderem die Titelpartie in der Dresdner Uraufführung von Hans Werner Henzes Musiktheaterstück Gisela!. Mit dieser Rolle wurde sie als Nachwuchskünstlerin nominiert. Weiter war sie dort als Pamina Die Zauberflöte, Musetta La Bohème, Micaëla Carmen, Servilia La clemenza di Tito, Gretel Hänsel und Gretel, Prinzessin Eudoxie La Juive, Ännchen Der Freischütz, Valencienne Die lustige Witwe, Lucilla Il tutore, Lidotschka Moskau, Tscherjomuschki und Morgana Alcina zu hören. In der Premiere von L’elisir d’amore unter Riccardo Frizza sang sie die Adina und unter Christian Thielemann die 5. Magd Elektra. Diese Produktion ist als CD bei Deutsche Grammophon Gesellschaft erschienen.
Zur Spielzeit 2016/17 wechselte Nadja Mchantaf an die Komische Oper Berlin und debütierte als Tamiri in Mozarts Il re pastore. Daraufhin wurde sie für die Titelpartie der Cendrillon von Massenet engagiert, mit der sie unter der Regie von Damiano Michieletto und der musikalischen Leitung von GMD Henrik Nánási einen großen Erfolg feierte. Außerdem sang sie in der bejubelten Inszenierung von Barrie Kosky unter der Leitung von Jordan de Souza in Claude Debussys Pelléas et Mélisande die Titelpartie. Im Januar 2019 debütierte Nadja Mchantaf als Mimi in Giacomo Puccinis La Bohème, erneut unter Jordan de Souza und in der Regie von Barrie Kosky.
Weitere Partien an der KOB sind bislang Tatjana in Tschaikowskis Eugen Onegin, die Titelrolle in Dvořáks Rusalka, Erinice in Rameaus Zoroastre, Micaëla in Bizets Carmen und das Kind in L’enfant et les sortilèges. Weiter interpretierte sie unter der Leitung von Ainārs Rubiķis den Liederzyklus Shéhérazade von Maurice Ravel, die Donna Anna in Mozarts Don Giovanni sowie die Saffi in Der Zigeunerbaron von Johann Strauss sowie die Jenny in Brecht/Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny. In der Regie von Damiano Michieletto gab Nadja Mchantaf ihr Rollendebüt als Euridice in Glucks Orfeo ed Euridice. Im März 2023 übernahm sie die Fiordiligi in der Così fan tutte-Neuinszenierung von Kirill Serebrennikow, dirigiert von Katharina Müllner.[2] In Axel Ranischs Inszenierung von Georg Friedrich Händels Saul, der letzten Produktion vor Umbau der Komischen Oper, sang Nadja Mchantaf die Michal.
Gastspiele führten sie zudem an die Staatsoper Stuttgart, an das Opernhaus Graz, an die Oper Frankfurt, das Staatstheater Kassel sowie ans Teatro La Fenice in Venedig und an das Teatro dell’Opera di Roma. Nadja Mchantaf sang mit den Berliner Symphonikern, mit den Hamburger Symphonikern, mit dem Shanghai Symphony Orchestra sowie beim Beijing Music Festival und mit dem Orquestra Gulbenkian unter der Leitung von Frédéric Chaslin. Jüngst sang Nadja Mchantaf zusammen mit Concerto Köln, der Dresdner Philharmonie (beide Orchester mit historischen Instrumenten) dirigiert von Kent Nagano die Freia in Richard Wagners Das Rheingold. Unter der Regie von Max Hopp wirkte die junge Sopranistin als Fiorella in Jacques Offenbachs Die Banditen in halbszenischen Aufführungen in Berlin und Fulda mit. Und unter Leitung von James Gaffigan ist Nadja Mchantaf jetzt die Contessa in Le nozze di Figaro.
Diskografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Richard Strauss, Elektra, 5. Magd, Sächsische Staatskapelle Dresden, Leitung: Christian Thielemann (Deutsche Grammophon 0289479 33878)
- Richard Heuberger, Der Opernball, Angèle Aubier, Grazer Philharmonisches Orchester, Leitung: Marius Burkert (cpo 555070-2)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage
- Nadja Mchantaf bei Operabase (Engagements und Termine)
- Kurzbiografie auf der Website der Komischen Oper Berlin
- Volker Blech: Berlins neue Opernprinzessin: Stimme, Charme und Schuhtick. In: Berliner Morgenpost, 12. Juni 2016
- The Exclusive Opera Lively Interview with Nadja Mchantaf. Interview (englisch) bei Opera Lively
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sopranistin Nadja Mchantaf (Kurzprofil). In: Symphoniker Hamburg. Abgerufen am 26. Dezember 2020.
- ↑ Tagesspiegel (Berlin): https://www.tagesspiegel.de/kultur/flachgelegt-auf-der-kuchenzeile-serebrennikov-inszeniert-cosi-fan-tutte-9487922.html, 12. März 2023
Personendaten | |
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NAME | Mchantaf, Nadja |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Opern- und Konzertsängerin (Sopran) |
GEBURTSDATUM | 20. Jahrhundert |