Neuenburgersee – Wikipedia
Neuenburgersee Lac de Neuchâtel | ||
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Neuenburgersee bei Vaumarcus | ||
Geographische Lage | Westschweiz, GEWISS-Nr.: 3755 | |
Zuflüsse | La Thielle, La Mentue, L’Areuse, Canal de la Broye | |
Abfluss | Zihlkanal | |
Orte am Ufer | Yverdon-les-Bains, Neuenburg, Estavayer | |
Daten | ||
Koordinaten | 555829 / 195103 | |
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Höhe über Meeresspiegel | 429,06 m ü. M.(2024)[1] | |
Fläche | 217,9 km²[2] | |
Länge | 38,3 km | |
Breite | 8,2 km | |
Volumen | 14,17 km³ [2] | |
Umfang | 119,556 km[2] | |
Maximale Tiefe | 153 m[2] | |
Einzugsgebiet | 2670 km² | |
Besonderheiten | grösster Binnensee der Schweiz |
Der Neuenburgersee, französisch Lac de Neuchâtel, ist mit einer Fläche von 217,9 km² der grösste See, der vollständig in der Schweiz liegt. Er liegt in den Schweizer Kantonen Neuenburg, Freiburg, Waadt und Bern.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hauptzuflüsse sind die Areuse, die Zihl (Thielle) und der Broyekanal (Canal de la Broye) aus dem Murtensee (Lac de Morat). Der Abfluss Zihlkanal/(Canal de la Thielle) mündet in den Bielersee (Lac de Bienne). Zusammen mit dem Murtensee dient der See als Ausgleichsbecken für die in den Bielersee mündende Aare. Wenn der Bielersee aufgestaut wird, fliessen der Broyekanal und der Zihlkanal deshalb rückwärts.
Der Neuenburgersee mit einer Fläche von 217,9 km² ist 38,3 km lang und maximal 8,2 km breit, sein Wasserinhalt beträgt rund 14 km³ und die maximale Tiefe 152 m. Das Einzugsgebiet ist 2670 km² gross. Der Wasserstand lag im langjährigen Mittel (seit 1983) mit 429,28 m ü. M. nur 2 cm unter dem des Murtensees (429,3 m ü. M.) und 3 cm über dem des Bielersees (429,25 m ü. M.). Vor der Juragewässerkorrektion war der Seespiegel ca. 2,5 m höher und der See 23,7 km² grösser.
An seinem nördlichen Ufer liegt die namengebende Stadt Neuchâtel (Neuenburg), am westlichen Ende liegen die Städtchen Yverdon-les-Bains und Grandson. Am Südufer liegen der mittelalterliche Ort Estavayer-le-Lac sowie die Sumpf- und Röhrichtlandschaft Grande Cariçaie, am Nordostufer das Naturschutzgebiet Fanel. Rund um den See wird überwiegend Französisch gesprochen. Nur am dünn besiedelten Ostende (Grosses Moos) liegen, mit Zentren abseits des Sees, die deutschsprachigen Orte Gampelen und Ins.
In Seemitte finden sich vier Dreikantonsecken , weitere zwei bei der Mündung des Broyekanals .
Auf dem Grund des Sees wurden 2015 kreisrunde Krater, sog. Pockmarks, von bis zu 160 m Durchmesser und 30 m Tiefe entdeckt, die vermutlich durch Wasser, das in dem verkarsteten Gebiet aus unterirdischen Wasserläufen aufsteigt, entstanden sind.[3]
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 2018 hat sich die invasive Quagga-Muschel massiv ausgebreitet.[4]
Fischerei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gefangen werden vor allem Barsch und Felchen-Arten. Um den Fischbestand im Neuenburgersee zu erhalten, werden seit Jahrzehnten Besatzmassnahmen durchgeführt. Zudem erhält die Fischerei finanzielle Unterstützung.[5]
Schifffahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als erstes Dampfschiff befuhr 1826 die «Union» den Neuenburgersee; über die Zihl verkehrte es auch auf dem Bielersee. Die «Union» fiel allerdings schon in der Nacht vom 26. zum 27. Juni 1827 einer Feuersbrunst zum Opfer.
Nachdem es eine Zeit lang mehrere konkurrierende Gesellschaften gegeben hatte, wurde 1872 die Société de navigation sur les lacs de Neuchâtel et Morat (LMN) gegründet, die noch heute zusammen mit der Bielersee-Schifffahrts-Gesellschaft auf den drei Seen die öffentliche Schifffahrt betreibt.
Schiffländen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schiffländen der Personenschifffahrt, von Süden nach Norden:
Karte mit allen Koordinaten des Abschnitts Schiffländen: OSM
Name | Ufer | Lage | Kt. | ⊙ | Bild | Anmerkungen |
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Yverdon-les-Bains (bateau) | Yverdon-les-Bains: in der angrenzenden Zihl | VD | ||||
Grandson (bateau) | Nordwest | Grandson | VD | |||
Concise (bateau) | Nordwest | Concise | VD | |||
Estavayer-le-Lac (bateau) | Südost | Estavayer-le-Lac | FR | |||
Vaumarcus débarcadère | Nordwest | Vaumarcus | NE | |||
St-Aubin NE (bateau) | Nordwest | Saint-Aubin | NE | |||
Chevroux | Südost | Chevroux | VD | |||
Gorgier-Chez-le-Bart | Nordwest | Chez-le-Bart | NE | |||
Bevaix (bateau) | Nordwest | Bevaix | NE | |||
Portalban | Südost | Portalban | FR | |||
Cortaillod (bateau) | Nordwest | Cortaillod | NE | |||
Cudrefin | Sudost | Cudrefin | VD | |||
Auvernier (bateau) | Nordwest | Auvernier | NE | |||
La Sauge (bateau) | Südost (Kanal) | Cudrefin, im angrenzenden Broyekanal | VD | |||
Neuchâtel-Serrières (bateau) | Nordwest | Neuenburg: Serrières | NE | keine Kursschiffe | ||
Neuchâtel (bateau) | Nordwest | Neuenburg | NE | |||
La Tène | Marin-Epagnier, im angrenzenden Zihlkanal | NE | ||||
Hauterive NE débarcadère | Nordwest | Hauterive | NE | |||
St-Blaise (bateau) | Nordwest | Saint-Blaise | NE |
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Touristisch attraktiv ist die Region des Neuenburgersees insbesondere wegen der Weinberge am Jura-Südfuss. Angepflanzt werden Gutedel und Spätburgunder, und der Œil de Perdrix, ein Roséwein, entsteht hier. Wanderwege und Radwanderwege führen durch die Weinberge und die kleinen Winzerdörfer oder direkt am Seeufer entlang.
Der Neuenburgersee ist reich an Resten prähistorischer Pfahlbauten. Diese wurden ca. 1850 entdeckt und sind heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen.
Sehenswürdigkeiten (Auswahl):
- Menhir-Alignement von Clendy (bei Yverdon-les-Bains)
- Pfahlbauerdorf (Gletterens)
- Naturschutzgebiet «La Sauge» (bei Cudrefin)
- Centre Dürrenmatt (oberhalb Neuenburgs, erbaut von Mario Botta)
- Musée de l’Areuse (in Boudry)
- Laténium bei Hauterive[6]
- Fröschemuseum in Estavayer-le-Lac[7]
Auch Wassersport wie Windsurfen und Kitesurfen ist touristisch relevant für den Neuenburgersee, da die Bise, ein Wind in der Schweiz aus nordöstlichen und östlichen Richtungen, am See verstärkt auftritt.[8]
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karte des Neuenburgersees von 1626 mit eingezeichneter Stadt Henripolis
- Neuenburgersee (Lac de Neuchâtel)
- Mündung der Areuse
- Mündung der Zihl (La Thielle)
- Fanel-Inseln
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Seen im Kanton Bern
- Liste der Seen im Kanton Freiburg
- Liste der Seen im Kanton Neuenburg
- Liste der Seen im Kanton Waadt
- Liste der Brücken über die Areuse
- Liste der Brücken über die Broye
- Liste der Brücken über die Mentue
- Liste der Brücken über die Zihl
- Transhelvetischer Kanal, eine nicht verwirklichte Kanalverbindung vom Hochrhein über den Neuenburgersee zum Genfersee
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erich Liechti, Jürg Meister, Josef Gwerder: Die Geschichte der Schiffahrt auf den Juragewässern. Neuenburgersee – Murtensee – Bielersee – Aare. Meier, Schaffhausen 1982, ISBN 3-85801-035-9.
Weblinks
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- Michel Egloff, Giliane Kern: Neuenburgersee. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Touristische Informationen zum Neuenburgersee von Schweiz Tourismus
- Seeweg Neuenburgersee
- Naturschutzgebiet Grande Cariçaie
- Pfahlbauten Neuenburgersee auf freizeit.ch
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lac de Neuchâtel – Neuchâtel, Nid-du-Crô. In: hydrodaten.admin.ch.
- ↑ a b c d Seen (Bundesamt für Umwelt BAFU). In: geo.admin.ch. Abgerufen am 18. Januar 2020.
- ↑ Anna Reusch, Markus Loher, Damien Bouffard, Jasper Moernaut, Franziska Hellmich, Flavio S. Anselmetti, Stefano M. Bernasconi, Michael Hilbe, Achim Kopf, Marvin D. Lilley, Gerrit Meinecke, Michael Strasser: Giant lacustrine pockmarks with subaqueous groundwater discharge and subsurface sediment mobilization. In: Geophysical Research Letters. 2015, doi:10.1002/2015GL064179.
- ↑ «Stopp Quagga»: Sensibilisierungskampagne wegen gebietsfremder Muschelart. In: be.ch. 25. Juli 2022, abgerufen am 25. Juli 2022 (Kurzmitteilungen der Kantonsverwaltung).
- ↑ Neuenburgersee: Berufsfischer weiter unterstützt. In: schweizerbauer.ch. 6. Juli 2024, abgerufen am 7. Juli 2024.
- ↑ Website des Archäologie-Museums Hauterive.
- ↑ Website des Fröschemuseums.
- ↑ Peter Müller: Bise in Yvonand, Neuenburg. 21. Oktober 2007, abgerufen am 10. Oktober 2018 (auf YouTube).