Niederhermsdorfer Kohlezweigbahn – Wikipedia

Freital-Potschappel–Albertschacht
Strecke der Niederhermsdorfer Kohlezweigbahn
Streckennummer:sä. PNoA
Kursbuchstrecke:
Streckenlänge:3,181 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 25 
Minimaler Radius:113 m
Strecke
von Dresden Hbf
Bahnhof
0,098 Freital-Potschappel 161 m
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
nach Abzw Werdau Bogendreieck
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Schmalspurbahn von Freital-Potschappel
Strecke (außer Betrieb)
(Dreischienengleis 1435/750 mm)
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
2,035 Zweigbahn Oppelschacht (560 m)
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
2,060 Anschluss Kohlenhandel Müller
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
2,623 Schmalspurbahn nach Nossen
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
2,700 Anschluss Bombastus-Werke
3,181 Albertschacht 207 m

Die Niederhermsdorfer Kohlezweigbahn war eine normalspurige Industriebahn bei Freital in Sachsen. Sie zweigte im Bahnhof Potschappel von der Bahnstrecke Dresden–Werdau ab und führte auf heutigem Freitaler Stadtgebiet zum Oppelschacht in Zauckerode und Albertschacht in Niederhermsdorf. Von 1899 bis 1972 wurde die Strecke von der Schmalspurbahn Freital-Potschappel–Nossen mitgenutzt.

Der Bau der Strecke begann im April/Mai 1856 durch die Albertsbahn AG, am 1. Dezember 1856 wurde sie eröffnet. Die Strecke diente zunächst ausschließlich dem Güterverkehr zu den Steinkohlegruben Albertschacht und Oppelschacht. Nach Übernahme der Albertsbahn durch die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen im Jahr 1868 erhielt die Kohlenzweigbahn das Streckenkürzel PH (Potschappel–Hermsdorf) bzw. PHO (für die Oppelschachtzweigbahn). Ab etwa 1886 galten die Kürzel PWA und PWO, ab 1899 PNoA und PNoO.

Für den Bau der Schmalspurbahn Potschappel–Wilsdruff wurde 1886 das Gleis der Kohlezweigbahn mitbenutzt. Hier bestand fortan ein Dreischienengleis, auf dem Züge beider Spurweiten verkehren konnten.

Der Albertschacht stellte 1922 seine Produktion ein, der Oppelschacht folgte 1927. Auf dem Gelände des Albertschachtes arbeitete später das Sägewerk Säurich & Söhne, dazu kam als Nebenanschließer das bis heute bestehende Pharmazieunternehmen Bombastus. Die Oppelschachtzweigbahn wurde bis Anfang der 1930er Jahre abgebaut.

Die Deutsche Reichsbahn bediente die beiden verbliebenen Anschließer am Albertschacht bis Ende der 1970er Jahre noch mit gelegentlichen Übergaben, danach wurde das Gleis abgebaut. Heute besteht auf der Trasse ein Fuß- und Radweg.

  • Erich Preuß, Reiner Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0.
  • Kurt Kaiß, Matthias Hengst: Dresdens Eisenbahn: 1894 – 1994, Alba, Düsseldorf 1994, ISBN 3-87094-350-5, S. 153