Ohariu Fault – Wikipedia
Die Ohariu Fault ist eine geologische Verwerfung in der Region Greater Wellington auf der Nordinsel von Neuseeland.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Verwerfung, die Teil des North Island Fault System[1] ist, verläuft an Land parallel zur Küstenlinie der Westküste von Wellington, Porirua und entlang der Kapiti Coast. Beginnend an Wellingtons Südküste erstreckt sich die Verwerfung über 70 km bis nach Waikanae und dann weiter als Northern Ohariu Fault um weitere rund 60 km bis südlich von Palmerston North.[2]
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nordinsel von Neuseeland liegt an der östlichen Kante der Australischen Platte, unter die sich im sogenannten Hikurangi Trench die Pazifische Platte mit 38 mm bis 50 mm pro Jahr in südwestliche Richtung verschiebt.[3] Durch die Verschiebungen entstehen an dieser Subduktionszone Spannungen in der Australischen Platte, die zu Brüchen, Verwerfungen und – dadurch verursacht – zu Erdbeben führen. Die Ohariu Fault gehört mit der Wellington Fault, der Wairarapa Fault und der Carterton Fault zu den größeren Verwerfungen im Süden der Nordinsel.
Obwohl die Ohariu Fault letztmals vor ungefähr 1000 Jahren aktiv war, zählt sie weiterhin zu den aktiven und erdbebenauslösenden Verwerfungen der Region.[4] Nach einer Studie der neuseeländischen Geologen und Erdbebenexperten Van Dissen und Heron im Jahr 2003 könnte ein durch die Ohariu Fault verursachtes Erdbeben mit einer Wahrscheinlichkeit von 68 % alle 2200 Jahre (bei einer Bandbreite von 1330 bis 3800 Jahren) auftreten.[5] Ein Beben könnte dann zu einer seitlichen Verschiebung des Bodens um 3 bis 5 m führen.[4]
Die Northern Ohariu Fault wird dagegen mit einer Erdbebenwiederkehr von 1000 bis 3000 Jahren eingeschätzt, wobei das letzte durch die Verwerfung verursachte Beben vermutlich 300 bis 1000 Jahre zurückliegt.[4]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- J. J. Aitken: Plate Tectonics for curious Kiwis. Hrsg.: Institute of Geological & Nuclear Sciences Limited. Lower Hutt 1996, ISBN 0-478-09555-4 (englisch).
- Tim Little, John Begg: 1855 Wairarapa Earthquake Symposium: All-day Field-trip to the Wairarapa Fault and 1855 Rupture Sites. Hrsg.: Greater Wellington Regional Council. Wellington 2005, ISBN 0-909016-88-7 (englisch, Online [PDF; 12,2 MB; abgerufen am 16. Oktober 2014]).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Major Faults in New Zealand. GNS Science, abgerufen am 16. Oktober 2014 (englisch).
- ↑ Case Studies - Implementing the Guidelines - The Wellington Region's Tectonic Environment. Ministry for Environment, abgerufen am 5. Mai 2019 (englisch).
- ↑ Little, Begg: 1855 Wairarapa Earthquake Symposium. 2005, S. 4 (englisch).
- ↑ a b c Earthquake Fault Rupture Hazards. Kapiti Coast District Council, abgerufen am 16. Oktober 2014 (englisch).
- ↑ Review of 2003 earthquake fault trace survey following filed work in Maungakotukutuku Valley and transmission gully areas. (PDF 521 kB) Kapiti Coast District Council, archiviert vom ; abgerufen am 19. Februar 2016 (englisch, Brief der GNS Science vom August 2007 an den Kapiti Coast District Council).