Orchipedum (Orchideen) – Wikipedia

Orchipedum

Orchipedum plantaginifolium, Illustration

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Cranichideae
Untertribus: Goodyerinae
Gattung: Orchipedum
Wissenschaftlicher Name
Orchipedum
Breda

Die Gattung Orchipedum aus der Familie der Orchideen besteht aus drei Arten krautiger Pflanzen. Sie stammen aus Südostasien.

Die Orchipedum-Arten besitzen ein kriechendes Rhizom mit wenigen Internodien. Die oberirdischen Sprosse sind mit wenigen Laubblättern besetzt. Die Blattspreite ist etwas asymmetrisch, länglich-lanzettlich bis elliptisch geformt. Am Grund verschmälert sie sich zu einem kurzen Blattstiel, der den Spross röhrenförmig umfasst.[1] Die Blätter stehen entlang der Sprossachse verteilt. Die Blattfarbe ist grün.[2]

Der endständige Blütenstand ist unverzweigt, Blütenstandsachse, Tragblätter, Fruchtknoten und die Außenseiten der Sepalen sind behaart. Am Blütenstandsstiel stehen einige Hochblätter; die Tragblätter der Blüten sind etwa so lang wie Blütenstiel und Fruchtknoten zusammen. Der Fruchtknoten ist verdreht, die Blüten sind deshalb resupiniert. Die drei äußeren Blütenblätter (Sepalen) sind alle gleich geformt, die seitlichen Sepalen umfassen die Basis der Lippe. Die seitlichen inneren Blütenblätter (Petalen) sind schmaler und haften mit dem Rand am oberen Sepal. Die Lippe besitzt an der Basis einen sackartigen Sporn, in dem sich verzweigte, drüsige Anhängsel befinden. Die Lippe ist dreigeteilt: Die Basis ist etwa quadratisch geformt, auf der Fläche mit zwei Lamellen besetzt, an den Rändern teilweise gefranst oder knorpelig verdickt. Der mittlere Teil der Lippe ist kurz und sehr schmal. Der vordere Teil ist ungeteilt oder zweilappig, ankerförmig bis herzförmig. Die Säule ist mit ihrer unteren Hälfte an den Rändern mit der Lippe verwachsen. Die Säule ist schmal und leicht gebogen, im vorderen Bereich besitzt sie zwei seitliche Anhängsel. Die Narbe besteht aus einer zusammenhängenden Fläche. Das Staubblatt ist im Umriss schmal oval, es enthält zwei keulenförmige Pollinien,[1] die über je ein Stielchen mit der Klebscheibe (Viscidium) verbunden sind.[2] Das Trenngewebe zwischen Narbe und Staubblatt (Rostellum) ist dreieckig, nach Entfernen des Viscidiums tief zweigezähnt.[1]

Orchipedum ist mit drei Arten in Südostasien verbreitet: Orchipedum echinatum ist nur aus Vietnam bekannt, Orchipedum wenzelii von den Philippinen, das Areal von Orchipedum plantaginifolium reicht vom südlichen Thailand über die malaysische Halbinsel und Sumatra bis nach Java.[3] Die Arten wachsen im Schatten immergrüner Wälder in Höhenlagen von 60 bis 1000 Metern,[1] Orchipedum echinatum ist nur von Höhenlagen zwischen 1000 und 1100 Metern bekannt.[4]

Orchipedum echinatum wird von Averyanov als sehr selten bezeichnet,[4] auch Orchipedum plantaginifolium ist auf Java nach Angaben von Comber selten.[5]

Botanische Geschichte und Systematik

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Orchipedum wird innerhalb der Tribus Cranichideae in die Subtribus Goodyerinae eingeordnet. Nach Dressler lässt sich diese weiter in zwei Gruppen unterteilen; Orchipedum steht zusammen mit der Mehrzahl der Gattungen, die nicht zwei deutlich getrennte Narbenflächen aufweisen.[6] Orchipedum wurde 1829 von Jacob Gijsbert Samuel van Breda beschrieben. Der Name leitet sich vom griechischen Wort orchis für „Hoden“ (hier: Orchidee) und pedilon, „Schuh“ ab und beschreibt wohl die Form der Lippe. Verwandt mit Orchipedum könnte Herpysma longicaulis sein.[1]

Folgende Arten werden zur Gattung Orchipedum gezählt:[3]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part 2). Vanilloideae. Band 3. Oxford University Press, New York/Oxford 2003, ISBN 0-19-850711-9, S. 129–131.
  2. a b Jarearnsak Sae Wai: Orchipedum Breda (Orchidaceae, subfam. Orchidoideae), a new generic record for Thailand. In: Thai Forest Bulletin (Botany). Band 40, 2012, S. 105–107.
  3. a b c d e Orchipedum. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 17. Juli 2018.
  4. a b Leonid Averyanov: The Orchids of Vietnam. Illustrated Survey. In: Turczaninowia. Band 11, Nr. 1, 2008, S. 146–147.
  5. Jim B. Comber: Orchids of Java. Bentham-Moxon Trust, Kew 1990, ISBN 0-947643-21-4, S. 35–36.
  6. Robert L. Dressler: Phylogeny and Classification of the Orchid Family. Cambridge University Press, Cambridge 1993, ISBN 0-521-45058-6, S. 118.
Commons: Orchipedum – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien