OstWest – Wikipedia

OstWest
Fernsehsender (Privatrechtlich)
Programmtyp	Vollprogramm[1]
Empfang	Kabel
Sendestart	1. August 1996[2]
Sprache	russisch
Sitz	Berlin
Eigentümer	RTV Broadcast & Content Management GmbH
Geschäftsführer	Peter Tietzki
Programmchef	Ruslan Dergalov
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Website

OstWest ist ein privater Fernsehsender, der sich als „europäischer Informationssender“ positioniert und von Berlin-Charlottenburg aus an russischsprachiges Publikum sendet.^[3] Seit 2023 ist Ruslan Dergalov Chefredakteur des Fernsehsenders. Der Sender wurde durch Arbeit von Maria Makeeva berühmt, die zuvor stellvertretende Chefredakteurin des russischen Senders Doschd war.^[4] Peter Tietzki ist Hauptgeschäftsführer.^[5]

OstWest wurde 1996^[2] als RTVD OstWest von dem aus der Sowjetunion stammenden Unternehmer Peter Tietzki und seiner Frau Ljudmila gegründet.

Der Sender wurde 1996 unter dem Namen RTVD OstWest von dem Unternehmer Peter Tietzki und seiner Frau Ljudmila (deutsch: Ludmilla^[6]) gegründet – damals noch als Berliner Stadtfernsehen und für die russischsprachige Bevölkerung in den neuen Bundesländern.^[7] Von 2002 bis 2015 produzierte der Sender Inhalte für den Fernsehsender RTVi in Deutschland. Nachdem bei RTVi zunächst der Inhaber wechselte und sich in der Folge die inhaltliche Ausrichtung änderte, trennten sich die beiden Partner. In der Folge wurde aus RTVD wieder ein eigenständiger Kanal, der heute nicht nur in Deutschland (als Teil des „russischen Pakets“ bei den größten Kabelanbietern), sondern auch in Österreich und der Schweiz sendet. 2018 wurde der Sender in Ostwest umbenannt^[8], um sich als unabhängiger Sender besser vom russischen Staatssender mit dem ähnlichen Namen RT abzugrenzen. OstWest spiegelt sowohl die Berliner Lokalgeschichte des Senders wider, als auch die allgemeine Konzeption des Senders: Europäische Nachrichten und Sendungen für ein russischsprachiges Publikum. Seit 2018 sendet OstWest lm Empfangsgebiet auf die Ukraine und das Baltikum.

Im April 2022 erhielt OstWest den mit 20.000 Euro dotierten Förderpreis des Deutschen Nationalpreises. Gewürdigt wurde, dass OstWest einer der wenigen Sender in russischer Sprache sei, der noch unabhängig und kritisch berichtet.^[9]

Der Journalist Boris Reitschuster hatte eine eigene Sendung bei OstWest, in der er z. B. Sergej Filbert interviewte.^[10]

Die Journalisten Karèn Shainyan und Michail Sygar arbeiten für den Fernsehsender OstWest, Michail Sygar arbeitete 2022–2023 mit OstWest zusammen. Karèn Shainyan wurde von den russischen Behörden in die Liste der ausländischen Agenten aufgenommen.^[11] Während des Krieges in der Ukraine veröffentlichte Karèn Shainyan seinen Film auf dem Fernsehsender OstWest über das russische Militär aus der Region Burjatien in der Ukraine.^[12]

OstWest betreibt zwei YouTube-Kanäle, den Hauptkanal OstWest und Za Granyu („Jenseits der Grenzen“). Sie richten sich an Zuschauer in Russland. Im Jahr 2022 erzielten die YouTube-Kanäle über 17 Millionen Aufrufe.

OstWest sendet 24 Stunden am Tag und verfügt über zwei Studios in Berlin. Derzeit hat der Sender in Deutschland 300.000 Abonnenten. Der Kanal finanziert sich über die Abo-Gebühren. Der Sender ist Partner von «Reporter ohne Grenzen» und «Svoboda project» — Projekt sind die OstWest Inhalte 61 Millionen Haushalten in Europa und 4,5 Mio. Haushalten in der Russischen Föderation technisch zugänglich (Eutelsat). In YouTube hat OstWest TV monatlich 2,5 Mio. Aufrufe.

• Juni 2022: Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis
• April 2022: Förderpreis des Deutschen Nationalpreises

Unter der Regie von Dominik Wessel und Carl Gierstorfer entstand 2024 über die Arbeit von OstWest der Dokumentarfilm Mit Fakten gegen Putins Propaganda. Der Film zeigt die Arbeit der Investigativ-Redaktion Schemes der ukrainischen Abteilung von Radio Free Europe/Radio Liberty und begleitet Anton Trigub, einen Journalisten von OstWest.^[13]

• Website ostwest.tv (russ.)
• OstWest – Sendereintrag bei der Landesmedienbehörde mabb
• Interview mit Geschäftsführer Peter Tietzki, germania.one (russ.), 6. Juni 2017.
• Russische Medien / Im Grundton Kreml-kritisch: der Sender RTVD OstWest. In: Deutschlandfunk, 3. April 2018.
• Ein russischer Fernsehsender in Berlin. In: ZDF.de, 10. März 2022 (3 Min.)
• »Das ist mein Job – zu sagen, was ist«. In: Spiegel.de, 24. April 2022 (8 Min.)
• Mit Fakten gegen Putins Propaganda. In Arte. (89 Min.)
• Von Putins Enkeln auf einer deutschen Schule bis zum CSD in Marzahn. In: n-tv.de, Interview mit Chefredakteur Ruslan Dergalov.

1. ↑ Georgios Gounalakis u. a.: 21. Jahresbericht der KEK u. a. S. 67, KEK (die medienanstalten – ALM GbR), 2019
2. ↑ ^{a b} Sendebeginn 1.03.1997
3. ↑ Jetzt Moderator (auf Russisch!) bei RTVD «  Moritz Gathmann ::: Tiefgräber und Waldläufer. Abgerufen am 13. Januar 2018. 
4. ↑ Makeeva bei tvrain.ru, abgerufen am 25. Januar 2018
5. ↑ Medienanstalt Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Zulassungsantrag der RtvD Video- und Filmproduktions GmbH für die Fernsehprogramme „Nasche Kino“ und „Detski Mir/Teleclub“. 
6. ↑ deutsch nach abweichender Transkription, vgl. Veränderung von Beteiligungsverhältnissen bei der RtvD Video- und Filmproduktions GmbH Beschluss der KEK, Aktenzeichen: KEK 781, 14. April 2015
7. ↑ Die Tagespost: Russischer TV-Kanal „Ost-West“: Gegen die Propaganda. Der russische TV-Kanal „Ost-West“ berichtet unabhängig und weltweit aus Berlin – vor allem für Menschen, die Putins Propaganda nicht glauben. 7. Juni 2022, abgerufen am 24. Juni 2022 (deutsch). 
8. ↑ City Map. Abgerufen am 6. Februar 2021. 
9. ↑ Förderpreis 2022 geht an OstWest TV. Abgerufen am 25. Juni 2022. 
10. ↑ Телеканал OstWest auf YouTube
11. ↑ Queer.de: Auch LGBTI-Aktivist Karen Shainyan ist jetzt "ausländischer Agent". Abgerufen am 25. Juni 2022. 
12. ↑ Youtube Burjatien. Abgerufen am 25. Juni 2022. 
13. ↑ Mit Fakten gegen Putins Propaganda - Journalismus in Zeiten des Krieges - Die ganze Doku | ARTE. Abgerufen am 9. September 2024.